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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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nigreichs Jsrael noch sehr elend und die Sy-
rer hatten noch immer die Oberhand. Es
wird dieser bejammerns-würdige Zustand
2. B. der Kön. Cap. 14. v. 26. beschrieben.
Der Sohn und Nachfolger Joas der König
Jerobeam der zweyte dieses Namens hatte
erst das Glücke, daß er die Syrer völlig de-
müthigte, ihnen die Jsraelitische Städte ab-
nahm, und so gar Damascus selbst unter
sich brachte, welches aber vermuthlich nur so
zu verstehen, daß es ihm zinsbar worden.
Man lieset dieses alles 2. B. der Kön. Cap.
14. v. 25. 28. Auf diese Weise war nun der
lange Krieg mit Hasael und seinem Sohne
geendiget. Es ist höchst wahrscheinlich, daß
dieses in den ersten Jahren der Regierung
Jerobeams geschehen. Denn da sein Vater
Joas die Syrer schon auf der Flucht hatte,
und unter demselben es schon heisset, daß
der HErr den Jsraeliten Gnade gethan und
sich ihrer erbarmet, 2. B. der Kön. Cap. 13.
v. 23. so ist wohl gewiß, daß Jerobeam den
Krieg nebst den Siegen seines Vaters fort-
gesetzet, und in den ersten Jahren seiner Re-
gierung damit fertig worden. Wir nehmen
derowegen an, daß solches in dem vierdten
Jahr seiner Regierung geschehen.
Aus dem, was bisher beygebracht wor-
den, erhellet erstlich, daß unter Hasael und
seinem Sohn die Syrer das Königreich Js-
rael gewaltig geplaget und unter ihre Füsse
getreten. Zweytens daß dieser Krieg in der
heiligen Historie als ein besonderer und be-
ständig anhaltender Krieg, wie ohngefehr bey
uns der dreyßig- jährige Krieg angegeben
werde. 2. B. der Kön. Cap. 13. v. 3. Drit-
tens, daß dieser verzehrende Krieg gedauret
von
Jacobi Betr. 2. Band. F


nigreichs Jſrael noch ſehr elend und die Sy-
rer hatten noch immer die Oberhand. Es
wird dieſer bejammerns-wuͤrdige Zuſtand
2. B. der Koͤn. Cap. 14. v. 26. beſchrieben.
Der Sohn und Nachfolger Joas der Koͤnig
Jerobeam der zweyte dieſes Namens hatte
erſt das Gluͤcke, daß er die Syrer voͤllig de-
muͤthigte, ihnen die Jſraelitiſche Staͤdte ab-
nahm, und ſo gar Damaſcus ſelbſt unter
ſich brachte, welches aber vermuthlich nur ſo
zu verſtehen, daß es ihm zinsbar worden.
Man lieſet dieſes alles 2. B. der Koͤn. Cap.
14. v. 25. 28. Auf dieſe Weiſe war nun der
lange Krieg mit Haſael und ſeinem Sohne
geendiget. Es iſt hoͤchſt wahrſcheinlich, daß
dieſes in den erſten Jahren der Regierung
Jerobeams geſchehen. Denn da ſein Vater
Joas die Syrer ſchon auf der Flucht hatte,
und unter demſelben es ſchon heiſſet, daß
der HErr den Jſraeliten Gnade gethan und
ſich ihrer erbarmet, 2. B. der Koͤn. Cap. 13.
v. 23. ſo iſt wohl gewiß, daß Jerobeam den
Krieg nebſt den Siegen ſeines Vaters fort-
geſetzet, und in den erſten Jahren ſeiner Re-
gierung damit fertig worden. Wir nehmen
derowegen an, daß ſolches in dem vierdten
Jahr ſeiner Regierung geſchehen.
Aus dem, was bisher beygebracht wor-
den, erhellet erſtlich, daß unter Haſael und
ſeinem Sohn die Syrer das Koͤnigreich Jſ-
rael gewaltig geplaget und unter ihre Fuͤſſe
getreten. Zweytens daß dieſer Krieg in der
heiligen Hiſtorie als ein beſonderer und be-
ſtaͤndig anhaltender Krieg, wie ohngefehr bey
uns der dreyßig- jaͤhrige Krieg angegeben
werde. 2. B. der Koͤn. Cap. 13. v. 3. Drit-
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von
Jacobi Betr. 2. Band. F
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[81/0099] (*) (*) nigreichs Jſrael noch ſehr elend und die Sy- rer hatten noch immer die Oberhand. Es wird dieſer bejammerns-wuͤrdige Zuſtand 2. B. der Koͤn. Cap. 14. v. 26. beſchrieben. Der Sohn und Nachfolger Joas der Koͤnig Jerobeam der zweyte dieſes Namens hatte erſt das Gluͤcke, daß er die Syrer voͤllig de- muͤthigte, ihnen die Jſraelitiſche Staͤdte ab- nahm, und ſo gar Damaſcus ſelbſt unter ſich brachte, welches aber vermuthlich nur ſo zu verſtehen, daß es ihm zinsbar worden. Man lieſet dieſes alles 2. B. der Koͤn. Cap. 14. v. 25. 28. Auf dieſe Weiſe war nun der lange Krieg mit Haſael und ſeinem Sohne geendiget. Es iſt hoͤchſt wahrſcheinlich, daß dieſes in den erſten Jahren der Regierung Jerobeams geſchehen. Denn da ſein Vater Joas die Syrer ſchon auf der Flucht hatte, und unter demſelben es ſchon heiſſet, daß der HErr den Jſraeliten Gnade gethan und ſich ihrer erbarmet, 2. B. der Koͤn. Cap. 13. v. 23. ſo iſt wohl gewiß, daß Jerobeam den Krieg nebſt den Siegen ſeines Vaters fort- geſetzet, und in den erſten Jahren ſeiner Re- gierung damit fertig worden. Wir nehmen derowegen an, daß ſolches in dem vierdten Jahr ſeiner Regierung geſchehen. Aus dem, was bisher beygebracht wor- den, erhellet erſtlich, daß unter Haſael und ſeinem Sohn die Syrer das Koͤnigreich Jſ- rael gewaltig geplaget und unter ihre Fuͤſſe getreten. Zweytens daß dieſer Krieg in der heiligen Hiſtorie als ein beſonderer und be- ſtaͤndig anhaltender Krieg, wie ohngefehr bey uns der dreyßig- jaͤhrige Krieg angegeben werde. 2. B. der Koͤn. Cap. 13. v. 3. Drit- tens, daß dieſer verzehrende Krieg gedauret von Jacobi Betr. 2. Band. F

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/99>, abgerufen am 18.05.2024.