gefasset? Was habe ich dir zuvor oder vor jenen Unglücklichen gegeben? Dieser Rath- schluß, diese Wahl ist unerforschlich. Jch falle vor dir nieder, ich bete dich an, mein Gott. Mir ist Gnade, mir ist Barmher- zigkeit wiederfahren. Warum aber mehr, denn jenen, da ich nicht mehr Würdigkeit habe? Jch freue mich, aber ich erschrecke auch, ich erstaune, ich verstumme. Jch könnte eben so unselig seyn wie jene. Warum bin ich ihnen vorgezogen? O See- le, bewundere und verehre ewig diese Gna- de. Nimm sie in der tiefsten Demuth an. Vergiß ihrer nie, und ach! ach! werde nie undankbar. Ergieb dich, opfere dich ganz auf der Liebe, die dich umarmet und in den Himmel heben will.
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gefaſſet? Was habe ich dir zuvor oder vor jenen Ungluͤcklichen gegeben? Dieſer Rath- ſchluß, dieſe Wahl iſt unerforſchlich. Jch falle vor dir nieder, ich bete dich an, mein Gott. Mir iſt Gnade, mir iſt Barmher- zigkeit wiederfahren. Warum aber mehr, denn jenen, da ich nicht mehr Wuͤrdigkeit habe? Jch freue mich, aber ich erſchrecke auch, ich erſtaune, ich verſtumme. Jch koͤnnte eben ſo unſelig ſeyn wie jene. Warum bin ich ihnen vorgezogen? O See- le, bewundere und verehre ewig dieſe Gna- de. Nimm ſie in der tiefſten Demuth an. Vergiß ihrer nie, und ach! ach! werde nie undankbar. Ergieb dich, opfere dich ganz auf der Liebe, die dich umarmet und in den Himmel heben will.
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gefaſſet? Was habe ich dir zuvor oder vor
jenen Ungluͤcklichen gegeben? Dieſer Rath-
ſchluß, dieſe Wahl iſt unerforſchlich. Jch
falle vor dir nieder, ich bete dich an, mein
Gott. Mir iſt Gnade, mir iſt Barmher-
zigkeit wiederfahren. Warum aber mehr,
denn jenen, da ich nicht mehr Wuͤrdigkeit
habe? Jch freue mich, aber ich erſchrecke
auch, ich erſtaune, ich verſtumme. Jch
koͤnnte eben ſo unſelig ſeyn wie jene.
Warum bin ich ihnen vorgezogen? O See-
le, bewundere und verehre ewig dieſe Gna-
de. Nimm ſie in der tiefſten Demuth an.
Vergiß ihrer nie, und ach! ach! werde
nie undankbar. Ergieb dich, opfere dich
ganz auf der Liebe, die dich umarmet und
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/139>, abgerufen am 21.11.2024.
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