Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 18.

Die angeführten Weissagungen sindMehrere
Bestäti-
gung dersel-
ben.

nebst verschiedenen andern dergestalt in die
Geschichte des auferstandenen Heilandes
eingeflochten, daß man bey ihrer sichtbaren
Erfüllung nicht anders denken kann, als
daß auch die Auferstehung desselben gesche-
hen sey. Einige hundert Jahre vorher
wird verkündiget, alle Erleuchtung und
Bekehrung der Heiden zu dem wahren
Gott, soll einen einzigen Haupturheber
haben. Wir sehen diese Weissagung in
ihrer Erfüllung. Diese beweiset die Gött-
lichkeit der Weissagung, und daß die Er-
füllung nach dem Rathschlusse Gottes er-
folget sey. Und zwar saget die Weissa-
gung, daß auf denjenigen, durch welchen
der Herr dieses ausrichten würde, der
Geist des Herrn, der Geist der Weisheit
und des Verstandes, der Geist des Raths
und der Stärke, der Geist der Erkänntniß
und der Furcht des Herrn ruhen würde.
Jes. C. 11. v. 2. Es wird hiermit dasje-
nige gesaget, was wir in allen auf uns ge-
kommenen Reden und Handlungen des Er-
lösers wahrnehmen, daß er weise und
fromm seyn würde. Und finden wir auch
irgend einen Grund in der Geschichte des
Erlösers, der diesen Charakter desselben
verdächtig machte? Auch die Feinde seiner
Lehre haben diesen Charakter nicht können
zweifelhaft machen. Dieser verständige

und
L 3
§. 18.

Die angefuͤhrten Weiſſagungen ſindMehrere
Beſtaͤti-
gung derſel-
ben.

nebſt verſchiedenen andern dergeſtalt in die
Geſchichte des auferſtandenen Heilandes
eingeflochten, daß man bey ihrer ſichtbaren
Erfuͤllung nicht anders denken kann, als
daß auch die Auferſtehung deſſelben geſche-
hen ſey. Einige hundert Jahre vorher
wird verkuͤndiget, alle Erleuchtung und
Bekehrung der Heiden zu dem wahren
Gott, ſoll einen einzigen Haupturheber
haben. Wir ſehen dieſe Weiſſagung in
ihrer Erfuͤllung. Dieſe beweiſet die Goͤtt-
lichkeit der Weiſſagung, und daß die Er-
fuͤllung nach dem Rathſchluſſe Gottes er-
folget ſey. Und zwar ſaget die Weiſſa-
gung, daß auf denjenigen, durch welchen
der Herr dieſes ausrichten wuͤrde, der
Geiſt des Herrn, der Geiſt der Weisheit
und des Verſtandes, der Geiſt des Raths
und der Staͤrke, der Geiſt der Erkaͤnntniß
und der Furcht des Herrn ruhen wuͤrde.
Jeſ. C. 11. v. 2. Es wird hiermit dasje-
nige geſaget, was wir in allen auf uns ge-
kommenen Reden und Handlungen des Er-
loͤſers wahrnehmen, daß er weiſe und
fromm ſeyn wuͤrde. Und finden wir auch
irgend einen Grund in der Geſchichte des
Erloͤſers, der dieſen Charakter deſſelben
verdaͤchtig machte? Auch die Feinde ſeiner
Lehre haben dieſen Charakter nicht koͤnnen
zweifelhaft machen. Dieſer verſtaͤndige

und
L 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0185" n="165"/>
        <div n="2">
          <head>§. 18.</head><lb/>
          <p>Die angefu&#x0364;hrten Wei&#x017F;&#x017F;agungen &#x017F;ind<note place="right">Mehrere<lb/>
Be&#x017F;ta&#x0364;ti-<lb/>
gung der&#x017F;el-<lb/>
ben.</note><lb/>
neb&#x017F;t ver&#x017F;chiedenen andern derge&#x017F;talt in die<lb/>
Ge&#x017F;chichte des aufer&#x017F;tandenen Heilandes<lb/>
eingeflochten, daß man bey ihrer &#x017F;ichtbaren<lb/>
Erfu&#x0364;llung nicht anders denken kann, als<lb/>
daß auch die Aufer&#x017F;tehung de&#x017F;&#x017F;elben ge&#x017F;che-<lb/>
hen &#x017F;ey. Einige hundert Jahre vorher<lb/>
wird verku&#x0364;ndiget, alle Erleuchtung und<lb/>
Bekehrung der Heiden zu dem wahren<lb/>
Gott, &#x017F;oll einen einzigen Haupturheber<lb/>
haben. Wir &#x017F;ehen die&#x017F;e Wei&#x017F;&#x017F;agung in<lb/>
ihrer Erfu&#x0364;llung. Die&#x017F;e bewei&#x017F;et die Go&#x0364;tt-<lb/>
lichkeit der Wei&#x017F;&#x017F;agung, und daß die Er-<lb/>
fu&#x0364;llung nach dem Rath&#x017F;chlu&#x017F;&#x017F;e Gottes er-<lb/>
folget &#x017F;ey. Und zwar &#x017F;aget die Wei&#x017F;&#x017F;a-<lb/>
gung, daß auf denjenigen, durch welchen<lb/>
der Herr die&#x017F;es ausrichten wu&#x0364;rde, der<lb/>
Gei&#x017F;t des Herrn, der Gei&#x017F;t der Weisheit<lb/>
und des Ver&#x017F;tandes, der Gei&#x017F;t des Raths<lb/>
und der Sta&#x0364;rke, der Gei&#x017F;t der Erka&#x0364;nntniß<lb/>
und der Furcht des Herrn ruhen wu&#x0364;rde.<lb/>
Je&#x017F;. C. 11. v. 2. Es wird hiermit dasje-<lb/>
nige ge&#x017F;aget, was wir in allen auf uns ge-<lb/>
kommenen Reden und Handlungen des Er-<lb/>
lo&#x0364;&#x017F;ers wahrnehmen, daß er wei&#x017F;e und<lb/>
fromm &#x017F;eyn wu&#x0364;rde. Und finden wir auch<lb/>
irgend einen Grund in der Ge&#x017F;chichte des<lb/>
Erlo&#x0364;&#x017F;ers, der die&#x017F;en Charakter de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
verda&#x0364;chtig machte? Auch die Feinde &#x017F;einer<lb/>
Lehre haben die&#x017F;en Charakter nicht ko&#x0364;nnen<lb/>
zweifelhaft machen. Die&#x017F;er ver&#x017F;ta&#x0364;ndige<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L 3</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[165/0185] §. 18. Die angefuͤhrten Weiſſagungen ſind nebſt verſchiedenen andern dergeſtalt in die Geſchichte des auferſtandenen Heilandes eingeflochten, daß man bey ihrer ſichtbaren Erfuͤllung nicht anders denken kann, als daß auch die Auferſtehung deſſelben geſche- hen ſey. Einige hundert Jahre vorher wird verkuͤndiget, alle Erleuchtung und Bekehrung der Heiden zu dem wahren Gott, ſoll einen einzigen Haupturheber haben. Wir ſehen dieſe Weiſſagung in ihrer Erfuͤllung. Dieſe beweiſet die Goͤtt- lichkeit der Weiſſagung, und daß die Er- fuͤllung nach dem Rathſchluſſe Gottes er- folget ſey. Und zwar ſaget die Weiſſa- gung, daß auf denjenigen, durch welchen der Herr dieſes ausrichten wuͤrde, der Geiſt des Herrn, der Geiſt der Weisheit und des Verſtandes, der Geiſt des Raths und der Staͤrke, der Geiſt der Erkaͤnntniß und der Furcht des Herrn ruhen wuͤrde. Jeſ. C. 11. v. 2. Es wird hiermit dasje- nige geſaget, was wir in allen auf uns ge- kommenen Reden und Handlungen des Er- loͤſers wahrnehmen, daß er weiſe und fromm ſeyn wuͤrde. Und finden wir auch irgend einen Grund in der Geſchichte des Erloͤſers, der dieſen Charakter deſſelben verdaͤchtig machte? Auch die Feinde ſeiner Lehre haben dieſen Charakter nicht koͤnnen zweifelhaft machen. Dieſer verſtaͤndige und Mehrere Beſtaͤti- gung derſel- ben. L 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/185
Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/185>, abgerufen am 25.11.2024.