Die angeführten Weissagungen sindMehrere Bestäti- gung dersel- ben. nebst verschiedenen andern dergestalt in die Geschichte des auferstandenen Heilandes eingeflochten, daß man bey ihrer sichtbaren Erfüllung nicht anders denken kann, als daß auch die Auferstehung desselben gesche- hen sey. Einige hundert Jahre vorher wird verkündiget, alle Erleuchtung und Bekehrung der Heiden zu dem wahren Gott, soll einen einzigen Haupturheber haben. Wir sehen diese Weissagung in ihrer Erfüllung. Diese beweiset die Gött- lichkeit der Weissagung, und daß die Er- füllung nach dem Rathschlusse Gottes er- folget sey. Und zwar saget die Weissa- gung, daß auf denjenigen, durch welchen der Herr dieses ausrichten würde, der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Raths und der Stärke, der Geist der Erkänntniß und der Furcht des Herrn ruhen würde. Jes. C. 11. v. 2. Es wird hiermit dasje- nige gesaget, was wir in allen auf uns ge- kommenen Reden und Handlungen des Er- lösers wahrnehmen, daß er weise und fromm seyn würde. Und finden wir auch irgend einen Grund in der Geschichte des Erlösers, der diesen Charakter desselben verdächtig machte? Auch die Feinde seiner Lehre haben diesen Charakter nicht können zweifelhaft machen. Dieser verständige
und
L 3
§. 18.
Die angefuͤhrten Weiſſagungen ſindMehrere Beſtaͤti- gung derſel- ben. nebſt verſchiedenen andern dergeſtalt in die Geſchichte des auferſtandenen Heilandes eingeflochten, daß man bey ihrer ſichtbaren Erfuͤllung nicht anders denken kann, als daß auch die Auferſtehung deſſelben geſche- hen ſey. Einige hundert Jahre vorher wird verkuͤndiget, alle Erleuchtung und Bekehrung der Heiden zu dem wahren Gott, ſoll einen einzigen Haupturheber haben. Wir ſehen dieſe Weiſſagung in ihrer Erfuͤllung. Dieſe beweiſet die Goͤtt- lichkeit der Weiſſagung, und daß die Er- fuͤllung nach dem Rathſchluſſe Gottes er- folget ſey. Und zwar ſaget die Weiſſa- gung, daß auf denjenigen, durch welchen der Herr dieſes ausrichten wuͤrde, der Geiſt des Herrn, der Geiſt der Weisheit und des Verſtandes, der Geiſt des Raths und der Staͤrke, der Geiſt der Erkaͤnntniß und der Furcht des Herrn ruhen wuͤrde. Jeſ. C. 11. v. 2. Es wird hiermit dasje- nige geſaget, was wir in allen auf uns ge- kommenen Reden und Handlungen des Er- loͤſers wahrnehmen, daß er weiſe und fromm ſeyn wuͤrde. Und finden wir auch irgend einen Grund in der Geſchichte des Erloͤſers, der dieſen Charakter deſſelben verdaͤchtig machte? Auch die Feinde ſeiner Lehre haben dieſen Charakter nicht koͤnnen zweifelhaft machen. Dieſer verſtaͤndige
und
L 3
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0185"n="165"/><divn="2"><head>§. 18.</head><lb/><p>Die angefuͤhrten Weiſſagungen ſind<noteplace="right">Mehrere<lb/>
Beſtaͤti-<lb/>
gung derſel-<lb/>
ben.</note><lb/>
nebſt verſchiedenen andern dergeſtalt in die<lb/>
Geſchichte des auferſtandenen Heilandes<lb/>
eingeflochten, daß man bey ihrer ſichtbaren<lb/>
Erfuͤllung nicht anders denken kann, als<lb/>
daß auch die Auferſtehung deſſelben geſche-<lb/>
hen ſey. Einige hundert Jahre vorher<lb/>
wird verkuͤndiget, alle Erleuchtung und<lb/>
Bekehrung der Heiden zu dem wahren<lb/>
Gott, ſoll einen einzigen Haupturheber<lb/>
haben. Wir ſehen dieſe Weiſſagung in<lb/>
ihrer Erfuͤllung. Dieſe beweiſet die Goͤtt-<lb/>
lichkeit der Weiſſagung, und daß die Er-<lb/>
fuͤllung nach dem Rathſchluſſe Gottes er-<lb/>
folget ſey. Und zwar ſaget die Weiſſa-<lb/>
gung, daß auf denjenigen, durch welchen<lb/>
der Herr dieſes ausrichten wuͤrde, der<lb/>
Geiſt des Herrn, der Geiſt der Weisheit<lb/>
und des Verſtandes, der Geiſt des Raths<lb/>
und der Staͤrke, der Geiſt der Erkaͤnntniß<lb/>
und der Furcht des Herrn ruhen wuͤrde.<lb/>
Jeſ. C. 11. v. 2. Es wird hiermit dasje-<lb/>
nige geſaget, was wir in allen auf uns ge-<lb/>
kommenen Reden und Handlungen des Er-<lb/>
loͤſers wahrnehmen, daß er weiſe und<lb/>
fromm ſeyn wuͤrde. Und finden wir auch<lb/>
irgend einen Grund in der Geſchichte des<lb/>
Erloͤſers, der dieſen Charakter deſſelben<lb/>
verdaͤchtig machte? Auch die Feinde ſeiner<lb/>
Lehre haben dieſen Charakter nicht koͤnnen<lb/>
zweifelhaft machen. Dieſer verſtaͤndige<lb/><fwplace="bottom"type="sig">L 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">und</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[165/0185]
§. 18.
Die angefuͤhrten Weiſſagungen ſind
nebſt verſchiedenen andern dergeſtalt in die
Geſchichte des auferſtandenen Heilandes
eingeflochten, daß man bey ihrer ſichtbaren
Erfuͤllung nicht anders denken kann, als
daß auch die Auferſtehung deſſelben geſche-
hen ſey. Einige hundert Jahre vorher
wird verkuͤndiget, alle Erleuchtung und
Bekehrung der Heiden zu dem wahren
Gott, ſoll einen einzigen Haupturheber
haben. Wir ſehen dieſe Weiſſagung in
ihrer Erfuͤllung. Dieſe beweiſet die Goͤtt-
lichkeit der Weiſſagung, und daß die Er-
fuͤllung nach dem Rathſchluſſe Gottes er-
folget ſey. Und zwar ſaget die Weiſſa-
gung, daß auf denjenigen, durch welchen
der Herr dieſes ausrichten wuͤrde, der
Geiſt des Herrn, der Geiſt der Weisheit
und des Verſtandes, der Geiſt des Raths
und der Staͤrke, der Geiſt der Erkaͤnntniß
und der Furcht des Herrn ruhen wuͤrde.
Jeſ. C. 11. v. 2. Es wird hiermit dasje-
nige geſaget, was wir in allen auf uns ge-
kommenen Reden und Handlungen des Er-
loͤſers wahrnehmen, daß er weiſe und
fromm ſeyn wuͤrde. Und finden wir auch
irgend einen Grund in der Geſchichte des
Erloͤſers, der dieſen Charakter deſſelben
verdaͤchtig machte? Auch die Feinde ſeiner
Lehre haben dieſen Charakter nicht koͤnnen
zweifelhaft machen. Dieſer verſtaͤndige
und
Mehrere
Beſtaͤti-
gung derſel-
ben.
L 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/185>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.