Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766.Messer, eine so sehr nöthige Sache, erfun- schen *) Damit mir der Wildhafer nicht entgegen gesetzet werde, welcher in einigen Gegenden von America wächset, so bemerke ich, daß derselbe von ganz anderer Arth, als der Ha- fer, welchen man durch einen Bau haben muß. Der Wildhafer wächset in Morä- sten und Flüsser. Er ist ein Sumpfgewächse und dem gebaueten Hafer nur etwas ähn- lich, und wird daher auf trockenem Lande nicht fortkommen. Er gehöret also unter die wilden Gewächse, und kann folglich mei- ner Meinung nicht entgegen gesetzet werden. Man muß gewisse Nachrichten aufbringen, daß diejenigen Früchte, so wir durch einen mühsamen Bau haben, an andern Orten ohne Bau wachsen, und sich auf beständig erhalten. Von dem Wildhafer lese man die Allgemeine Geschichte der Länder und Völ- ker von America Th. I. S. 323. Th. II. S. 524. B 5
Meſſer, eine ſo ſehr noͤthige Sache, erfun- ſchen *) Damit mir der Wildhafer nicht entgegen geſetzet werde, welcher in einigen Gegenden von America waͤchſet, ſo bemerke ich, daß derſelbe von ganz anderer Arth, als der Ha- fer, welchen man durch einen Bau haben muß. Der Wildhafer waͤchſet in Moraͤ- ſten und Fluͤſſer. Er iſt ein Sumpfgewaͤchſe und dem gebaueten Hafer nur etwas aͤhn- lich, und wird daher auf trockenem Lande nicht fortkommen. Er gehoͤret alſo unter die wilden Gewaͤchſe, und kann folglich mei- ner Meinung nicht entgegen geſetzet werden. Man muß gewiſſe Nachrichten aufbringen, daß diejenigen Fruͤchte, ſo wir durch einen muͤhſamen Bau haben, an andern Orten ohne Bau wachſen, und ſich auf beſtaͤndig erhalten. Von dem Wildhafer leſe man die Allgemeine Geſchichte der Laͤnder und Voͤl- ker von America Th. I. S. 323. Th. II. S. 524. B 5
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Meſſer, eine ſo ſehr noͤthige Sache, erfun-
den wuͤrde? Und wenn wuͤrde man anfan-
gen, Hacken und Spaden zu machen,
den Erdboden zu bauen? Ehe ſolches ge-
ſchaͤhe, wuͤrde aller fruchtbarer Boden
mit Baͤumen, Hecken und Diſteln uͤber-
zogen ſeyn, und wenn Landfruͤchte daſelbſt
geweſen, wuͤrden ſie laͤngſt unter dem Ge-
buͤſch und Unkraut erſticket ſeyn. *) Hier-
aus erhellet aber, wie heilſam, ja wie noͤ-
thig es bey dem Anfange der Erde gewe-
ſen, daß ſie der Schoͤpfer mit einem groͤſ-
ſern Seegen begnadiget, als ihr nach der
Suͤndfluth gelaſſen worden, und die Men-
ſchen
*) Damit mir der Wildhafer nicht entgegen
geſetzet werde, welcher in einigen Gegenden
von America waͤchſet, ſo bemerke ich, daß
derſelbe von ganz anderer Arth, als der Ha-
fer, welchen man durch einen Bau haben
muß. Der Wildhafer waͤchſet in Moraͤ-
ſten und Fluͤſſer. Er iſt ein Sumpfgewaͤchſe
und dem gebaueten Hafer nur etwas aͤhn-
lich, und wird daher auf trockenem Lande
nicht fortkommen. Er gehoͤret alſo unter
die wilden Gewaͤchſe, und kann folglich mei-
ner Meinung nicht entgegen geſetzet werden.
Man muß gewiſſe Nachrichten aufbringen,
daß diejenigen Fruͤchte, ſo wir durch einen
muͤhſamen Bau haben, an andern Orten
ohne Bau wachſen, und ſich auf beſtaͤndig
erhalten. Von dem Wildhafer leſe man die
Allgemeine Geſchichte der Laͤnder und Voͤl-
ker von America Th. I. S. 323. Th. II.
S. 524.
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