Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite

wendig. -- Durch das Abwippen unterscheiden
sich diese Sprünge von den Längensprüngen (s.
beim Riesensprung). Die Beine werden im Wip-
pen rückwärts über dem Pferde geschlossen, der
ganze Körper kommt in die wagerechte Lage. In
diesem Schwunge nehmen die Arme, durch das Zu-
rückschieben des Oberleibes, schon eine schräge Stel-
lung und sind nun um so leichter im Stande, stark
abzustoßen. Die Hände kehren sich nun sogleich
gegen das Pferd, und gehen dicht geschlossen über
dasselbe fort, um die Brust gegen das etwanige
Aufschlagen zu sichern. Durch die Streckung des
ganzen Leibes und der Beine wird allein das weite
und schöne Abwippen möglich.

2. Die Spreize. Aufsprung wie zur Wippe; im
Schwunge spreizt das r. B. vorwärts im Bogen
über P. 2. fort, die r. H. geht vom Kreuz über
das r. B. fort auf P. 2. In diesem Augenblick,
wo das r. B. zwischen beiden H. ist, stoßen diese
ab, und der Turner macht neben P. 2. mit ge-
schlossenen Füßen den Niedersprung; die r. H. bleibt
auf der P. 2. -- Die Beine dürfen bei dem gan-
zen Sprunge das Pferd nicht berühren.

3. Der Jungfernsprung. Gerader Vorsprung, Auf-
schwung beider geschlossenen B. nach der l. Seite
des Pferdes, und Jungfernsprung auf Kreuz, Sat-

tel

wendig. — Durch das Abwippen unterſcheiden
ſich dieſe Sprünge von den Längenſprüngen (ſ.
beim Rieſenſprung). Die Beine werden im Wip-
pen rückwärts über dem Pferde geſchloſſen, der
ganze Körper kommt in die wagerechte Lage. In
dieſem Schwunge nehmen die Arme, durch das Zu-
rückſchieben des Oberleibes, ſchon eine ſchräge Stel-
lung und ſind nun um ſo leichter im Stande, ſtark
abzuſtoßen. Die Hände kehren ſich nun ſogleich
gegen das Pferd, und gehen dicht geſchloſſen über
daſſelbe fort, um die Bruſt gegen das etwanige
Aufſchlagen zu ſichern. Durch die Streckung des
ganzen Leibes und der Beine wird allein das weite
und ſchöne Abwippen möglich.

2. Die Spreize. Aufſprung wie zur Wippe; im
Schwunge ſpreizt das r. B. vorwärts im Bogen
über P. 2. fort, die r. H. geht vom Kreuz über
das r. B. fort auf P. 2. In dieſem Augenblick,
wo das r. B. zwiſchen beiden H. iſt, ſtoßen dieſe
ab, und der Turner macht neben P. 2. mit ge-
ſchloſſenen Füßen den Niederſprung; die r. H. bleibt
auf der P. 2. — Die Beine dürfen bei dem gan-
zen Sprunge das Pferd nicht berühren.

3. Der Jungfernſprung. Gerader Vorſprung, Auf-
ſchwung beider geſchloſſenen B. nach der l. Seite
des Pferdes, und Jungfernſprung auf Kreuz, Sat-

tel
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0124" n="54"/>
wendig. &#x2014; Durch das <hi rendition="#g">Abwippen</hi> unter&#x017F;cheiden<lb/>
&#x017F;ich die&#x017F;e Sprünge von den Längen&#x017F;prüngen (&#x017F;.<lb/>
beim Rie&#x017F;en&#x017F;prung). Die Beine werden im Wip-<lb/>
pen rückwärts über dem Pferde ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, der<lb/>
ganze Körper kommt in die wagerechte Lage. In<lb/>
die&#x017F;em Schwunge nehmen die Arme, durch das Zu-<lb/>
rück&#x017F;chieben des Oberleibes, &#x017F;chon eine &#x017F;chräge Stel-<lb/>
lung und &#x017F;ind nun um &#x017F;o leichter im Stande, &#x017F;tark<lb/>
abzu&#x017F;toßen. Die Hände kehren &#x017F;ich nun &#x017F;ogleich<lb/>
gegen das Pferd, und gehen dicht ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en über<lb/>
da&#x017F;&#x017F;elbe fort, um die Bru&#x017F;t gegen das etwanige<lb/>
Auf&#x017F;chlagen zu &#x017F;ichern. Durch die Streckung des<lb/>
ganzen Leibes und der Beine wird allein das weite<lb/>
und &#x017F;chöne Abwippen möglich.</p><lb/>
              <p>2. <hi rendition="#g">Die Spreize</hi>. Auf&#x017F;prung wie zur Wippe; im<lb/>
Schwunge &#x017F;preizt das r. B. vorwärts im Bogen<lb/>
über P. 2. fort, die r. H. geht vom Kreuz über<lb/>
das r. B. fort auf P. 2. In die&#x017F;em Augenblick,<lb/>
wo das r. B. zwi&#x017F;chen beiden H. i&#x017F;t, &#x017F;toßen die&#x017F;e<lb/>
ab, und der Turner macht neben P. 2. mit ge-<lb/>
&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enen Füßen den Nieder&#x017F;prung; die r. H. bleibt<lb/>
auf der P. 2. &#x2014; Die Beine dürfen bei dem gan-<lb/>
zen Sprunge das Pferd nicht berühren.</p><lb/>
              <p>3. <hi rendition="#g">Der Jungfern&#x017F;prung</hi>. Gerader Vor&#x017F;prung, Auf-<lb/>
&#x017F;chwung beider ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enen B. nach der l. Seite<lb/>
des Pferdes, und Jungfern&#x017F;prung auf Kreuz, Sat-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">tel</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[54/0124] wendig. — Durch das Abwippen unterſcheiden ſich dieſe Sprünge von den Längenſprüngen (ſ. beim Rieſenſprung). Die Beine werden im Wip- pen rückwärts über dem Pferde geſchloſſen, der ganze Körper kommt in die wagerechte Lage. In dieſem Schwunge nehmen die Arme, durch das Zu- rückſchieben des Oberleibes, ſchon eine ſchräge Stel- lung und ſind nun um ſo leichter im Stande, ſtark abzuſtoßen. Die Hände kehren ſich nun ſogleich gegen das Pferd, und gehen dicht geſchloſſen über daſſelbe fort, um die Bruſt gegen das etwanige Aufſchlagen zu ſichern. Durch die Streckung des ganzen Leibes und der Beine wird allein das weite und ſchöne Abwippen möglich. 2. Die Spreize. Aufſprung wie zur Wippe; im Schwunge ſpreizt das r. B. vorwärts im Bogen über P. 2. fort, die r. H. geht vom Kreuz über das r. B. fort auf P. 2. In dieſem Augenblick, wo das r. B. zwiſchen beiden H. iſt, ſtoßen dieſe ab, und der Turner macht neben P. 2. mit ge- ſchloſſenen Füßen den Niederſprung; die r. H. bleibt auf der P. 2. — Die Beine dürfen bei dem gan- zen Sprunge das Pferd nicht berühren. 3. Der Jungfernſprung. Gerader Vorſprung, Auf- ſchwung beider geſchloſſenen B. nach der l. Seite des Pferdes, und Jungfernſprung auf Kreuz, Sat- tel

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/124
Zitationshilfe: Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/124>, abgerufen am 24.11.2024.