1. der Stange (Stangenklettern) ist immer Hangklettern und die leichteste Art; man muß da- her in dieser große Fertigkeit erlangen;
2. dem Mast (Mastklettern) ist immer Hangklet- tern und die schwerste Art; sehr angreifend für den ganzen Körper, wenn der Mast sehr hoch und dick ist;
3. der Lehnstange:
an der Oberseite -- Reitklettern,
an der Unterseite -- Hangkletern;
ist sehr verschieden, je nachdem die Stange wenig oder viel Neigung hat, dünne oder dick ist;
4. dem Tau, immer Hangklettern:
a. am senkrecht schlaffen Tau,
b. am senkrecht gespannten Tau,
c. am schräg gespannten Tau.
Das schwerste Tauklettern ist: mit beiden Fü- ßen und einer Hand. Auch nicht leicht ist das Verkehrt-Klettern (die Beine oben, Kopf nach unten);
5. der Leiter (Leiterklettern). Die schwerste Art ist an der schlaffen Strickleiter, wegen der Nachgie- bigkeit der Sprossen; nächst diesem an der Innen- seite der schrägstehenden Holzleiter; an deren Au- ßenseite ist es ein bloßes Steigen.
B.
Das Klettern an:
1. der Stange (Stangenklettern) iſt immer Hangklettern und die leichteſte Art; man muß da- her in dieſer große Fertigkeit erlangen;
2. dem Maſt (Maſtklettern) iſt immer Hangklet- tern und die ſchwerſte Art; ſehr angreifend für den ganzen Körper, wenn der Maſt ſehr hoch und dick iſt;
3. der Lehnſtange:
an der Oberſeite — Reitklettern,
an der Unterſeite — Hangkletern;
iſt ſehr verſchieden, je nachdem die Stange wenig oder viel Neigung hat, dünne oder dick iſt;
4. dem Tau, immer Hangklettern:
a. am ſenkrecht ſchlaffen Tau,
b. am ſenkrecht geſpannten Tau,
c. am ſchräg geſpannten Tau.
Das ſchwerſte Tauklettern iſt: mit beiden Fü- ßen und einer Hand. Auch nicht leicht iſt das Verkehrt-Klettern (die Beine oben, Kopf nach unten);
5. der Leiter (Leiterklettern). Die ſchwerſte Art iſt an der ſchlaffen Strickleiter, wegen der Nachgie- bigkeit der Sproſſen; nächſt dieſem an der Innen- ſeite der ſchrägſtehenden Holzleiter; an deren Au- ßenſeite iſt es ein bloßes Steigen.
B.
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Das Klettern an:
1. der Stange (Stangenklettern) iſt immer
Hangklettern und die leichteſte Art; man muß da-
her in dieſer große Fertigkeit erlangen;
2. dem Maſt (Maſtklettern) iſt immer Hangklet-
tern und die ſchwerſte Art; ſehr angreifend für den
ganzen Körper, wenn der Maſt ſehr hoch und
dick iſt;
3. der Lehnſtange:
an der Oberſeite — Reitklettern,
an der Unterſeite — Hangkletern;
iſt ſehr verſchieden, je nachdem die Stange wenig
oder viel Neigung hat, dünne oder dick iſt;
4. dem Tau, immer Hangklettern:
a. am ſenkrecht ſchlaffen Tau,
b. am ſenkrecht geſpannten Tau,
c. am ſchräg geſpannten Tau.
Das ſchwerſte Tauklettern iſt: mit beiden Fü-
ßen und einer Hand. Auch nicht leicht iſt das
Verkehrt-Klettern (die Beine oben, Kopf
nach unten);
5. der Leiter (Leiterklettern). Die ſchwerſte Art
iſt an der ſchlaffen Strickleiter, wegen der Nachgie-
bigkeit der Sproſſen; nächſt dieſem an der Innen-
ſeite der ſchrägſtehenden Holzleiter; an deren Au-
ßenſeite iſt es ein bloßes Steigen.
B.
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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/180>, abgerufen am 16.02.2025.
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