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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816.

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Griff und Gegengriff kunstgerecht nach Folge und Fol-
gerung darstellen zu wollen, geht nicht füglich an, indem
die Zahl der Griffe ins Unendliche geht und jeder Ge-
gengriff nach Umständen und Gelegenheit verschieden ist;
man muß sich daher begnügen, eine Auswahl von guten
Ringgriffen aufzustellen, wozu aber hier nicht Platz und
Zeit ist. Durch Übung lernt man bald viele kennen.

Nicht das Niederwerfen, sondern das Fest-
halten
des Unterliegenden entscheidet den Kampf.
Jeder Rung ist ein Kampf von Kräften, wo es nur
Gegner giebt, aber keine Feinde.

Sich wehrhaft, den Gegner wehrlos zu machen,
ist Zweck des Ringens. Mann an Mann. Die
letzte Kraftäußerung, wo der Leib selbst die einzige
Wehr und Waffe. Unerlaubt ist:

Packen in die Kleider,

Stoßen und Schlagen,

Beißen und Kratzen,

Haargreifen,

Fingerfassen,

Umdrehen einzelner Glieder,

Der Griff zwischen beide Oberschenkel hindurch
(wohl aber das Fassen einzelner oder beider
Beine!),

Brustknien, noch überhaupt Knieen auf des Geg-
ners Leib und Gliedern.

Ge-

Griff und Gegengriff kunſtgerecht nach Folge und Fol-
gerung darſtellen zu wollen, geht nicht füglich an, indem
die Zahl der Griffe ins Unendliche geht und jeder Ge-
gengriff nach Umſtänden und Gelegenheit verſchieden iſt;
man muß ſich daher begnügen, eine Auswahl von guten
Ringgriffen aufzuſtellen, wozu aber hier nicht Platz und
Zeit iſt. Durch Übung lernt man bald viele kennen.

Nicht das Niederwerfen, ſondern das Feſt-
halten
des Unterliegenden entſcheidet den Kampf.
Jeder Rung iſt ein Kampf von Kräften, wo es nur
Gegner giebt, aber keine Feinde.

Sich wehrhaft, den Gegner wehrlos zu machen,
iſt Zweck des Ringens. Mann an Mann. Die
letzte Kraftäußerung, wo der Leib ſelbſt die einzige
Wehr und Waffe. Unerlaubt iſt:

Packen in die Kleider,

Stoßen und Schlagen,

Beißen und Kratzen,

Haargreifen,

Fingerfaſſen,

Umdrehen einzelner Glieder,

Der Griff zwiſchen beide Oberſchenkel hindurch
(wohl aber das Faſſen einzelner oder beider
Beine!),

Bruſtknien, noch überhaupt Knieen auf des Geg-
ners Leib und Gliedern.

Ge-
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[143/0213] Griff und Gegengriff kunſtgerecht nach Folge und Fol- gerung darſtellen zu wollen, geht nicht füglich an, indem die Zahl der Griffe ins Unendliche geht und jeder Ge- gengriff nach Umſtänden und Gelegenheit verſchieden iſt; man muß ſich daher begnügen, eine Auswahl von guten Ringgriffen aufzuſtellen, wozu aber hier nicht Platz und Zeit iſt. Durch Übung lernt man bald viele kennen. Nicht das Niederwerfen, ſondern das Feſt- halten des Unterliegenden entſcheidet den Kampf. Jeder Rung iſt ein Kampf von Kräften, wo es nur Gegner giebt, aber keine Feinde. Sich wehrhaft, den Gegner wehrlos zu machen, iſt Zweck des Ringens. Mann an Mann. Die letzte Kraftäußerung, wo der Leib ſelbſt die einzige Wehr und Waffe. Unerlaubt iſt: Packen in die Kleider, Stoßen und Schlagen, Beißen und Kratzen, Haargreifen, Fingerfaſſen, Umdrehen einzelner Glieder, Der Griff zwiſchen beide Oberſchenkel hindurch (wohl aber das Faſſen einzelner oder beider Beine!), Bruſtknien, noch überhaupt Knieen auf des Geg- ners Leib und Gliedern. Ge-

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/213>, abgerufen am 21.11.2024.