Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816.haben sich zugleich mit alten Volksfesten verloren. Die Ein gutes Turnspiel muß: 1. keine zu große und weitläuftige Vorrichtungen er- 2. leicht erlernbar sein, und doch regelfest in sich be- 3. nicht vom bloßen Zufall oder meist von ihm abhängen; 4. eine nicht zu kleine Anzahl von Spielern turngemäß 5. nicht einen zu großen Raum bedürfen, der mit der 6. unter den Mitspielern keine müßige Zuschauer brauchen; 7. bewürken, daß jeder sich gehörig rührt, und keiner 8. eine zweckmäßige Vertheilung von Last und Rast 9. nicht einseitig und ohne Abwechselung im ewigen Ei- 10. um gut gespielt zu werden, eine große Gewandheit 11. immer wieder mit neuem Eifer und reger Theilnah- 12. vor allem aber dem jugendlichen Gemüthe behagen. Be-
haben ſich zugleich mit alten Volksfeſten verloren. Die Ein gutes Turnſpiel muß: 1. keine zu große und weitläuftige Vorrichtungen er- 2. leicht erlernbar ſein, und doch regelfeſt in ſich be- 3. nicht vom bloßen Zufall oder meiſt von ihm abhängen; 4. eine nicht zu kleine Anzahl von Spielern turngemäß 5. nicht einen zu großen Raum bedürfen, der mit der 6. unter den Mitſpielern keine müßige Zuſchauer brauchen; 7. bewürken, daß jeder ſich gehörig rührt, und keiner 8. eine zweckmäßige Vertheilung von Laſt und Raſt 9. nicht einſeitig und ohne Abwechſelung im ewigen Ei- 10. um gut geſpielt zu werden, eine große Gewandheit 11. immer wieder mit neuem Eifer und reger Theilnah- 12. vor allem aber dem jugendlichen Gemüthe behagen. Be-
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haben ſich zugleich mit alten Volksfeſten verloren. Die
Jugend hat viel wieder gut zu machen, und in der Fol-
gezeit durch Turnkunſt, fröhliche Reigen und Turnſpiel
die Volksfeſte zeitgemäß zu beleben.
Ein gutes Turnſpiel muß:
1. keine zu große und weitläuftige Vorrichtungen er-
fordern;
2. leicht erlernbar ſein, und doch regelfeſt in ſich be-
gründet;
3. nicht vom bloßen Zufall oder meiſt von ihm abhängen;
4. eine nicht zu kleine Anzahl von Spielern turngemäß
beſchäftigen;
5. nicht einen zu großen Raum bedürfen, der mit der
kleinen Spielerzahl in keinem Verhältniß ſteht;
6. unter den Mitſpielern keine müßige Zuſchauer brauchen;
7. bewürken, daß jeder ſich gehörig rührt, und keiner
müßig feiert;
8. eine zweckmäßige Vertheilung von Laſt und Raſt
haben;
9. nicht einſeitig und ohne Abwechſelung im ewigen Ei-
nerlei bleiben;
10. um gut geſpielt zu werden, eine große Gewandheit
und Geſchicklichkeit der Mitſpieler verlangen;
11. immer wieder mit neuem Eifer und reger Theilnah-
me geſpielt werden können;
12. vor allem aber dem jugendlichen Gemüthe behagen.
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Zitationshilfe: | Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/242>, abgerufen am 16.02.2025. |