mäßige Auswahl zu treffen. Bei der Aufsicht über Jüngere und Schwächere müssen sie besonders berück- sichtigen, daß es hier nicht sowohl auf Erlangung von Fertigkeiten, als auf allgemeine Vorbereitung zur Turn- fähigkeit ankommt.
Turnzeit.
Auf dem Turnplatze ist die Aufgabe zu lösen, viele Turner zu gleicher Zeit planmäßig zu beschäftigen. Zur Turnzeit sollten immer billig ganze Nachmittage ver- wandt werden. Mittwoch und Sonnabend Nach- mittag sind auch in der ganzen Deutschen Welt sogar durch hohe landesherrliche Gesetze schulfrei. In der neuern Zeit ist der Misbrauch eingerissen, daß man auch auf Schulen das Lernen in Hefte zwängt, wodurch blutwenig im Gedächtniß haftet, und die arme Jugend in der Schreibfrohne dem lieben Gott den Tag ab- schmiert. Je mehr Leben wieder in die Welt gekommen, desto weniger dürfen die Schulen am Buchstaben hangen.
Von bloßen Augenblicken, wo sich die Jugend nur kümmerlich auslüftet, ist natürlich hier nicht die Rede. An Turntagen wird der ganze Nachmittag in zwei gleiche Hälften getheilt. Die erste Hälfte ist für die freiwillige Beschäftigung (Turnkühr), die andere Hälfte für die vorgeschriebene (Turnschule). In der ersten Hälfte wählt sich jeder seine Beschäftigung selbst, und
treibt
mäßige Auswahl zu treffen. Bei der Aufſicht über Jüngere und Schwächere müſſen ſie beſonders berück- ſichtigen, daß es hier nicht ſowohl auf Erlangung von Fertigkeiten, als auf allgemeine Vorbereitung zur Turn- fähigkeit ankommt.
Turnzeit.
Auf dem Turnplatze iſt die Aufgabe zu löſen, viele Turner zu gleicher Zeit planmäßig zu beſchäftigen. Zur Turnzeit ſollten immer billig ganze Nachmittage ver- wandt werden. Mittwoch und Sonnabend Nach- mittag ſind auch in der ganzen Deutſchen Welt ſogar durch hohe landesherrliche Geſetze ſchulfrei. In der neuern Zeit iſt der Misbrauch eingeriſſen, daß man auch auf Schulen das Lernen in Hefte zwängt, wodurch blutwenig im Gedächtniß haftet, und die arme Jugend in der Schreibfrohne dem lieben Gott den Tag ab- ſchmiert. Je mehr Leben wieder in die Welt gekommen, deſto weniger dürfen die Schulen am Buchſtaben hangen.
Von bloßen Augenblicken, wo ſich die Jugend nur kümmerlich auslüftet, iſt natürlich hier nicht die Rede. An Turntagen wird der ganze Nachmittag in zwei gleiche Hälften getheilt. Die erſte Hälfte iſt für die freiwillige Beſchäftigung (Turnkühr), die andere Hälfte für die vorgeſchriebene (Turnſchule). In der erſten Hälfte wählt ſich jeder ſeine Beſchäftigung ſelbſt, und
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mäßige Auswahl zu treffen. Bei der Aufſicht über
Jüngere und Schwächere müſſen ſie beſonders berück-
ſichtigen, daß es hier nicht ſowohl auf Erlangung von
Fertigkeiten, als auf allgemeine Vorbereitung zur Turn-
fähigkeit ankommt.
Turnzeit.
Auf dem Turnplatze iſt die Aufgabe zu löſen, viele
Turner zu gleicher Zeit planmäßig zu beſchäftigen. Zur
Turnzeit ſollten immer billig ganze Nachmittage ver-
wandt werden. Mittwoch und Sonnabend Nach-
mittag ſind auch in der ganzen Deutſchen Welt ſogar
durch hohe landesherrliche Geſetze ſchulfrei. In der
neuern Zeit iſt der Misbrauch eingeriſſen, daß man
auch auf Schulen das Lernen in Hefte zwängt, wodurch
blutwenig im Gedächtniß haftet, und die arme Jugend
in der Schreibfrohne dem lieben Gott den Tag ab-
ſchmiert. Je mehr Leben wieder in die Welt gekommen,
deſto weniger dürfen die Schulen am Buchſtaben hangen.
Von bloßen Augenblicken, wo ſich die Jugend nur
kümmerlich auslüftet, iſt natürlich hier nicht die Rede.
An Turntagen wird der ganze Nachmittag in zwei
gleiche Hälften getheilt. Die erſte Hälfte iſt für die
freiwillige Beſchäftigung (Turnkühr), die andere Hälfte
für die vorgeſchriebene (Turnſchule). In der erſten
Hälfte wählt ſich jeder ſeine Beſchäftigung ſelbſt, und
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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/292>, abgerufen am 22.11.2024.
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