Breslau befindet, und wovon wir eine Abschrift besi- tzen. Von Dürer ist es nicht, sondern einer seiner Schüler hat es sich nach Art und Weise unserer heu- tigen Hefte zusammengeschrieben. So gar die Lücken (Schwänze) mit vielem weißen Papier fehlen nicht. Hin und wieder sind alte Kernsprüche hinein verwebt:
"Erschrickst Du gern, Kein Fechten lern."
Manche Kernworte mögen wohl vom Meister (Dü- rer) gesprochen sein. In der Handschrift wird er nicht namentlich genannt, nur vom Meister ist die Rede. Ein großer Theil der Handschrift heißt: "Ur- sprüngliche Kunst des Messerfechtens mit allen Regeln und gründlichen Haltungen der Alten, zum Ringen, Greifen und Werfen, desgleichen Hauen, Stechen und Schneiden von Herrn Hansen Lebkhommers von Nürnberg komponirt." Das Ringen enthält hundert und dreizehn (113) turnerische Rünge, ohne diejenigen, wo es Kopf und Kragen, Leib und Leben kostet. Bei dem einen Rung steht: "Dies Stück gefallt dem Sebastian Krößl gar wohl." Auf der Innenseite des Vorderdeckels steht von der- selben Hand, welche die Handschrift geschrieben: Se- bastiano Cresselio a Vilsegg mancipatus pareo.]
Fabian von Auerswald. Ringerkunst fünf und achtzig Stücke, zu ehren kurfürstlichen gnaden zu
Sach-
Breslau befindet, und wovon wir eine Abſchrift beſi- tzen. Von Dürer iſt es nicht, ſondern einer ſeiner Schüler hat es ſich nach Art und Weiſe unſerer heu- tigen Hefte zuſammengeſchrieben. So gar die Lücken (Schwänze) mit vielem weißen Papier fehlen nicht. Hin und wieder ſind alte Kernſprüche hinein verwebt:
„Erſchrickſt Du gern, Kein Fechten lern.“
Manche Kernworte mögen wohl vom Meiſter (Dü- rer) geſprochen ſein. In der Handſchrift wird er nicht namentlich genannt, nur vom Meiſter iſt die Rede. Ein großer Theil der Handſchrift heißt: „Ur- ſprüngliche Kunſt des Meſſerfechtens mit allen Regeln und gründlichen Haltungen der Alten, zum Ringen, Greifen und Werfen, desgleichen Hauen, Stechen und Schneiden von Herrn Hanſen Lebkhommers von Nürnberg komponirt.“ Das Ringen enthält hundert und dreizehn (113) turneriſche Rünge, ohne diejenigen, wo es Kopf und Kragen, Leib und Leben koſtet. Bei dem einen Rung ſteht: „Dies Stück gefallt dem Sebaſtian Krößl gar wohl.“ Auf der Innenſeite des Vorderdeckels ſteht von der- ſelben Hand, welche die Handſchrift geſchrieben: Se- bastiano Cresselio a Vilsegg mancipatus pareo.]
Fabian von Auerswald. Ringerkunſt fünf und achtzig Stücke, zu ehren kurfürſtlichen gnaden zu
Sach-
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Breslau befindet, und wovon wir eine Abſchrift beſi-
tzen. Von Dürer iſt es nicht, ſondern einer ſeiner
Schüler hat es ſich nach Art und Weiſe unſerer heu-
tigen Hefte zuſammengeſchrieben. So gar die Lücken
(Schwänze) mit vielem weißen Papier fehlen nicht.
Hin und wieder ſind alte Kernſprüche hinein verwebt:
„Erſchrickſt Du gern,
Kein Fechten lern.“
Manche Kernworte mögen wohl vom Meiſter (Dü-
rer) geſprochen ſein. In der Handſchrift wird er
nicht namentlich genannt, nur vom Meiſter iſt die
Rede. Ein großer Theil der Handſchrift heißt: „Ur-
ſprüngliche Kunſt des Meſſerfechtens mit allen Regeln
und gründlichen Haltungen der Alten, zum Ringen,
Greifen und Werfen, desgleichen Hauen, Stechen
und Schneiden von Herrn Hanſen Lebkhommers
von Nürnberg komponirt.“ Das Ringen enthält
hundert und dreizehn (113) turneriſche Rünge,
ohne diejenigen, wo es Kopf und Kragen, Leib und
Leben koſtet. Bei dem einen Rung ſteht: „Dies
Stück gefallt dem Sebaſtian Krößl gar wohl.“
Auf der Innenſeite des Vorderdeckels ſteht von der-
ſelben Hand, welche die Handſchrift geſchrieben: Se-
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Fabian von Auerswald. Ringerkunſt fünf und
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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/322>, abgerufen am 24.11.2024.
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