Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816.nach Richey (Idioticon, Hamburg. 1743.): In't Graal, laute Fröhlichkeit und freudiges Getümmel, hieß Bei Wittenberg auf der Bleserschen Wiese ward Fischerstechen bei Kröllwitz auf der Saale, dem Mastklettern noch seht im Gange, auch in Schön- Wettreiten, sonst sehr üblich auf dem Lande und S
nach Richey (Idioticon, Hamburg. 1743.): In’t Graal, laute Fröhlichkeit und freudiges Getümmel, hieß Bei Wittenberg auf der Bleſerſchen Wieſe ward Fiſcherſtechen bei Kröllwitz auf der Saale, dem Maſtklettern noch ſeht im Gange, auch in Schön- Wettreiten, ſonſt ſehr üblich auf dem Lande und S
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nach Richey (Idioticon, Hamburg. 1743.): In’t
Grön gahn (ins Grün gehn), das Sommerfeſt
der Schulkinder, da ihnen ein gewiſſer Tag zu ihrer
Erluſtigung im Grünen feſtgeſetzt wird.
Graal, laute Fröhlichkeit und freudiges Getümmel, hieß
ſonſt ein Feſt, was nach Rethmeier Braunſchwei-
giſcher Kirchenchronik all ſieben Jahr vor der
Stadt Braunſchweig auf dem Lindenberg gefeiert
wurde. Pomarius Magdeburgiſche Chro-
nik beſchreibt unter dem 25ten Erzbiſchof einen
Turniergraal. Siehe Friſch Wörterbuch unter
Gral. Dem ähnlich heißt in manchen Städten,
namentlich in Mecklenburgiſch Friedland, Mahl und
Tanz nach dem Königsſchießen Königs Häge (Hag,
Behagen).
Bei Wittenberg auf der Bleſerſchen Wieſe ward
ſonſt nach der Heuärnte ein großes Wettrennen
gehalten, wo auch flinke aufgeſchürzte Dirnen um
den Preis liefen.
Fiſcherſtechen bei Kröllwitz auf der Saale, dem
Giebichenſtein gegenüber.
Maſtklettern noch ſeht im Gange, auch in Schön-
feld bei Leipzig.
Wettreiten, ſonſt ſehr üblich auf dem Lande
im Braudenburgiſchen. Der letzte heißt Neſtling
und
S
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