Der Schneckenlauf wird auf dem Spielplatze geübt. Der Vorläufer beschreibt genau eine Schne- ckenlinie, in der Mitte windet er sich mit einem Haken um, und läuft durch den gelassenen Zwi- schenraum zurück. Die Folgenden halten wieder nur genau ihren Vordermann.
Beim Schlangen- oder Schneckenlauf läßt man die Hände an die Hüften legen (Daum hinten! Finger vorn!), damit sie durch Herumschwanken nicht hindern. -- Die Laufriege ist je größer, je besser.
Der Kibitzlauf ist eine Art Zickzacklauf. Man setzt nämlich einen Fuß seitwärts nach vorn, den andern Fuß hinter diesen, und nun den ersten wieder seit- wärts nach vorn. Nun setzt man den zweiten auf der andern Seite nach vorn, den ersten hinter die- sen, und dann jenen wieder seitwärts nach vorn. Diese Bewegung wird immer wiederholt, so daß jedesmal drei Tritte schnell hinter einander nach einer Seite folgen. Dieser Lauf von mehrern, wel- che sich die Hände auf die Schultern gelegt haben, in gleichem Zeitmaaße gemacht, nimmt sich gut aus. --
Der Rücklauf (das Rückwärts-Laufen) ist mehr ein schnelles Trippeln, und kann ohne Gefahr nur auf dem Blachfelde geübt werden. --
Der Sturmlauf: das Hinanlaufen an ziemlich steile
An-
Der Schneckenlauf wird auf dem Spielplatze geübt. Der Vorläufer beſchreibt genau eine Schne- ckenlinie, in der Mitte windet er ſich mit einem Haken um, und läuft durch den gelaſſenen Zwi- ſchenraum zurück. Die Folgenden halten wieder nur genau ihren Vordermann.
Beim Schlangen- oder Schneckenlauf läßt man die Hände an die Hüften legen (Daum hinten! Finger vorn!), damit ſie durch Herumſchwanken nicht hindern. — Die Laufriege iſt je größer, je beſſer.
Der Kibitzlauf iſt eine Art Zickzacklauf. Man ſetzt nämlich einen Fuß ſeitwärts nach vorn, den andern Fuß hinter dieſen, und nun den erſten wieder ſeit- wärts nach vorn. Nun ſetzt man den zweiten auf der andern Seite nach vorn, den erſten hinter die- ſen, und dann jenen wieder ſeitwärts nach vorn. Dieſe Bewegung wird immer wiederholt, ſo daß jedesmal drei Tritte ſchnell hinter einander nach einer Seite folgen. Dieſer Lauf von mehrern, wel- che ſich die Hände auf die Schultern gelegt haben, in gleichem Zeitmaaße gemacht, nimmt ſich gut aus. —
Der Rücklauf (das Rückwärts-Laufen) iſt mehr ein ſchnelles Trippeln, und kann ohne Gefahr nur auf dem Blachfelde geübt werden. —
Der Sturmlauf: das Hinanlaufen an ziemlich ſteile
An-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0083"n="13"/><p><hirendition="#g">Der <choice><sic>Schneckeulauf</sic><corr>Schneckenlauf</corr></choice></hi> wird auf dem Spielplatze<lb/>
geübt. Der Vorläufer beſchreibt genau eine Schne-<lb/>
ckenlinie, in der Mitte windet er ſich mit einem<lb/>
Haken um, und läuft durch den gelaſſenen Zwi-<lb/>ſchenraum zurück. Die Folgenden halten wieder<lb/>
nur genau ihren Vordermann.</p><lb/><p>Beim Schlangen- oder Schneckenlauf läßt man die<lb/>
Hände an die Hüften legen (Daum hinten! Finger vorn!),<lb/>
damit ſie durch Herumſchwanken nicht hindern. — Die<lb/><hirendition="#g">Laufriege</hi> iſt je größer, je beſſer.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Kibitzlauf</hi> iſt eine Art Zickzacklauf. Man ſetzt<lb/>
nämlich einen Fuß ſeitwärts nach vorn, den andern<lb/>
Fuß hinter dieſen, und nun den erſten wieder ſeit-<lb/>
wärts nach vorn. Nun ſetzt man den zweiten auf<lb/>
der andern Seite nach vorn, den erſten hinter die-<lb/>ſen, und dann jenen wieder ſeitwärts nach vorn.<lb/>
Dieſe Bewegung wird immer wiederholt, ſo daß<lb/>
jedesmal <hirendition="#g">drei</hi> Tritte ſchnell hinter einander nach<lb/>
einer Seite folgen. Dieſer Lauf von mehrern, wel-<lb/>
che ſich die Hände auf die Schultern gelegt haben,<lb/>
in gleichem Zeitmaaße gemacht, nimmt ſich gut<lb/>
aus. —</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Rücklauf</hi> (das Rückwärts-Laufen) iſt mehr<lb/>
ein ſchnelles Trippeln, und kann ohne Gefahr nur<lb/>
auf dem Blachfelde geübt werden. —</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Sturmlauf:</hi> das Hinanlaufen an ziemlich ſteile<lb/><fwplace="bottom"type="catch">An-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[13/0083]
Der Schneckenlauf wird auf dem Spielplatze
geübt. Der Vorläufer beſchreibt genau eine Schne-
ckenlinie, in der Mitte windet er ſich mit einem
Haken um, und läuft durch den gelaſſenen Zwi-
ſchenraum zurück. Die Folgenden halten wieder
nur genau ihren Vordermann.
Beim Schlangen- oder Schneckenlauf läßt man die
Hände an die Hüften legen (Daum hinten! Finger vorn!),
damit ſie durch Herumſchwanken nicht hindern. — Die
Laufriege iſt je größer, je beſſer.
Der Kibitzlauf iſt eine Art Zickzacklauf. Man ſetzt
nämlich einen Fuß ſeitwärts nach vorn, den andern
Fuß hinter dieſen, und nun den erſten wieder ſeit-
wärts nach vorn. Nun ſetzt man den zweiten auf
der andern Seite nach vorn, den erſten hinter die-
ſen, und dann jenen wieder ſeitwärts nach vorn.
Dieſe Bewegung wird immer wiederholt, ſo daß
jedesmal drei Tritte ſchnell hinter einander nach
einer Seite folgen. Dieſer Lauf von mehrern, wel-
che ſich die Hände auf die Schultern gelegt haben,
in gleichem Zeitmaaße gemacht, nimmt ſich gut
aus. —
Der Rücklauf (das Rückwärts-Laufen) iſt mehr
ein ſchnelles Trippeln, und kann ohne Gefahr nur
auf dem Blachfelde geübt werden. —
Der Sturmlauf: das Hinanlaufen an ziemlich ſteile
An-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/83>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.