man plötzlich an dem Absprungsorte stutzt, nicht von der Stelle kann, und den Anlauf wiederho- len muß. --
Wenn der Sprung die größte Höhe erreicht hat, muß der Oberleib fast senkrecht sein, sich aber gegen Ende des Sprunges wieder etwas mehr sen- ken. Die Füße kann man im Sprunge ganz an- gezogen, oder vorwärts gestreckt halten; die letztere Art ist schwerer, fallt aber weit besser ins Auge. --
Als eigne besondere Arten des Springens werden hier angeführt:
1. der Heuschreckensprung: die Füße sind eng ge- schlossen, und die Aufgabe ist, einen bestimmten Raum mit der mindesten Anzahl von Sprüngen (mit beiden geschlossenen Beinen zugleich) zu durch- messen; aber auch die Sprünge schnell auf einan- der folgen zu lassen, ist schwer.
Die Übung ist schwierig wegen der Haltung des Gleichgewichtes.
2. der Springlauf: mit ungeschlossenen, spreizenden Beinen und Füßen. Wenn die Sprünge auch noch so klein gemacht werden, ist der Springlauf doch dadurch wesentlich vom Laufen unterschieden, daß der Leib immer vollkommen senkrecht, beinah rück- wärts geneigt ist, und die Beine sich in den Knieen beim Niedertritt nur wenig biegen, und sonst im-
mer
man plötzlich an dem Abſprungsorte ſtutzt, nicht von der Stelle kann, und den Anlauf wiederho- len muß. —
Wenn der Sprung die größte Höhe erreicht hat, muß der Oberleib faſt ſenkrecht ſein, ſich aber gegen Ende des Sprunges wieder etwas mehr ſen- ken. Die Füße kann man im Sprunge ganz an- gezogen, oder vorwärts geſtreckt halten; die letztere Art iſt ſchwerer, fallt aber weit beſſer ins Auge. —
Als eigne beſondere Arten des Springens werden hier angeführt:
1. der Heuſchreckenſprung: die Füße ſind eng ge- ſchloſſen, und die Aufgabe iſt, einen beſtimmten Raum mit der mindeſten Anzahl von Sprüngen (mit beiden geſchloſſenen Beinen zugleich) zu durch- meſſen; aber auch die Sprünge ſchnell auf einan- der folgen zu laſſen, iſt ſchwer.
Die Übung iſt ſchwierig wegen der Haltung des Gleichgewichtes.
2. der Springlauf: mit ungeſchloſſenen, ſpreizenden Beinen und Füßen. Wenn die Sprünge auch noch ſo klein gemacht werden, iſt der Springlauf doch dadurch weſentlich vom Laufen unterſchieden, daß der Leib immer vollkommen ſenkrecht, beinah rück- wärts geneigt iſt, und die Beine ſich in den Knieen beim Niedertritt nur wenig biegen, und ſonſt im-
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man plötzlich an dem Abſprungsorte ſtutzt, nicht
von der Stelle kann, und den Anlauf wiederho-
len muß. —
Wenn der Sprung die größte Höhe erreicht
hat, muß der Oberleib faſt ſenkrecht ſein, ſich aber
gegen Ende des Sprunges wieder etwas mehr ſen-
ken. Die Füße kann man im Sprunge ganz an-
gezogen, oder vorwärts geſtreckt halten; die letztere
Art iſt ſchwerer, fallt aber weit beſſer ins Auge. —
Als eigne beſondere Arten des Springens werden hier
angeführt:
1. der Heuſchreckenſprung: die Füße ſind eng ge-
ſchloſſen, und die Aufgabe iſt, einen beſtimmten
Raum mit der mindeſten Anzahl von Sprüngen
(mit beiden geſchloſſenen Beinen zugleich) zu durch-
meſſen; aber auch die Sprünge ſchnell auf einan-
der folgen zu laſſen, iſt ſchwer.
Die Übung iſt ſchwierig wegen der Haltung des
Gleichgewichtes.
2. der Springlauf: mit ungeſchloſſenen, ſpreizenden
Beinen und Füßen. Wenn die Sprünge auch noch
ſo klein gemacht werden, iſt der Springlauf doch
dadurch weſentlich vom Laufen unterſchieden, daß
der Leib immer vollkommen ſenkrecht, beinah rück-
wärts geneigt iſt, und die Beine ſich in den Knieen
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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/94>, abgerufen am 16.07.2024.
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