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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810.

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in einer schriftlichen Order zwölf Futter- (oder
Häckerling-) Schneider verlangte, was sie "Fu¬
der Schneider"
lasen, einige Wagen voll
nähfertiger Leute, mit der Entschuldigung: "mehr
Fuder zu beladen, sei für jetzt unmöglich." (Wol¬
ke's Anweisung Kinder und Stumme zu unter¬
richten. Leipzig 1804.) Was das Plattdeutsche
und jede sehr abweichende Mundart Predigern
und Schullehrern die Amtsführung erschwert,
lese man in: Zerrenners Deutschen Schulfreund
5 Band Seite 26.

Jmmerhin mögen die Mundarten als Volks¬
sprachen bleiben, nur kein geschlossenes unzugäng¬
liches Gebiet gegen die Gesammtsprache behaup¬
ten. Dies hindert die Aufklärung, erschwert die
Mittheilung. Alle Mundarten können unmög¬
lich Lehr- und Büchersprache sein, aber für
Volksdichtungen sind sie trefflich zu benutzen, und
zur Vollkommnung der Gesammtsprache.

Reinicke de Voß mit eener Verklaring der ol¬
den Sassischen Worde (neuherausgegeben).
Altona und Eutin 1798.

Grübel's Gedichte in Nürnberger Mundart. 2
Bändchen. Nürnberg b. Bauer 1802.

Hebel's Allemannische Gedichte. Für Freunde

in einer ſchriftlichen Order zwölf Futter- (oder
Häckerling-) Schneider verlangte, was ſie „Fu¬
der Schneider“
laſen, einige Wagen voll
nähfertiger Leute, mit der Entſchuldigung: „mehr
Fuder zu beladen, ſei für jetzt unmöglich.“ (Wol¬
ke's Anweiſung Kinder und Stumme zu unter¬
richten. Leipzig 1804.) Was das Plattdeutſche
und jede ſehr abweichende Mundart Predigern
und Schullehrern die Amtsführung erſchwert,
leſe man in: Zerrenners Deutſchen Schulfreund
5 Band Seite 26.

Jmmerhin mögen die Mundarten als Volks¬
ſprachen bleiben, nur kein geschloſſenes unzugäng¬
liches Gebiet gegen die Geſammtſprache behaup¬
ten. Dies hindert die Aufklärung, erſchwert die
Mittheilung. Alle Mundarten können unmög¬
lich Lehr- und Bücherſprache ſein, aber für
Volksdichtungen ſind ſie trefflich zu benutzen, und
zur Vollkommnung der Geſammtſprache.

Reinicke de Voß mit eener Verklaring der ol¬
den Saſſischen Worde (neuherausgegeben).
Altona und Eutin 1798.

Grübel's Gedichte in Nürnberger Mundart. 2
Bändchen. Nürnberg b. Bauer 1802.

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[100/0130] 100 in einer ſchriftlichen Order zwölf Futter- (oder Häckerling-) Schneider verlangte, was ſie „Fu¬ der Schneider“ laſen, einige Wagen voll nähfertiger Leute, mit der Entſchuldigung: „mehr Fuder zu beladen, ſei für jetzt unmöglich.“ (Wol¬ ke's Anweiſung Kinder und Stumme zu unter¬ richten. Leipzig 1804.) Was das Plattdeutſche und jede ſehr abweichende Mundart Predigern und Schullehrern die Amtsführung erſchwert, leſe man in: Zerrenners Deutſchen Schulfreund 5 Band Seite 26. Jmmerhin mögen die Mundarten als Volks¬ ſprachen bleiben, nur kein geschloſſenes unzugäng¬ liches Gebiet gegen die Geſammtſprache behaup¬ ten. Dies hindert die Aufklärung, erſchwert die Mittheilung. Alle Mundarten können unmög¬ lich Lehr- und Bücherſprache ſein, aber für Volksdichtungen ſind ſie trefflich zu benutzen, und zur Vollkommnung der Geſammtſprache. Reinicke de Voß mit eener Verklaring der ol¬ den Saſſischen Worde (neuherausgegeben). Altona und Eutin 1798. Grübel's Gedichte in Nürnberger Mundart. 2 Bändchen. Nürnberg b. Bauer 1802. Hebel's Allemanniſche Gedichte. Für Freunde

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/130>, abgerufen am 23.11.2024.