die Römer und Wahlen wohl lachen mochten." (Ein altes Zeitbuch.) Das macht die Deutsche Geschichte zum großen Trauerspiele des Bürger¬ krieges. Von Hermanns Ermordung an, ver¬ folgte uns der Fluch, daß aus Landsmannschaft¬ sucht, und Völkleinerei, die Deutschen dem auf¬ sätzig waren, der nur die Einheit des Volks ah¬ nen ließ. So ließen sie die Brüder im Stich, die thatbegeistert ein großes Werk begannen. Die Schweizer mußten sich allein aus der Zwing¬ herrschaft ringen, die Niederländer allein ihre Freiheit erkämpfen, und die heldengeistigen Dith¬ marsen der Dänischen Übermacht erliegen. Preu¬ ßen ward von Polen zerrissen, und nur durch die Brandenburger erhalten; Liefland, wo der königliche Heermeister Walter von Plettenberg dem ländertollen Zaren die Wage hielt, endlich von seinen Nachbaren verschlungen. Die Bran¬ denburger retteten Deutschland von Schweden¬ tränken und Schwedenbeilen, man gab durch unzeitige Friedensschlüsse noch andern Feinden Spielraum, und ihr großer Kurfürst vermochte nicht allein, die Schweden über das Meer heim¬ zuschicken.
die Römer und Wahlen wohl lachen mochten.″ (Ein altes Zeitbuch.) Das macht die Deutſche Geſchichte zum großen Trauerſpiele des Bürger¬ krieges. Von Hermanns Ermordung an, ver¬ folgte uns der Fluch, daß aus Landsmannſchaft¬ ſucht, und Völkleinerei, die Deutſchen dem auf¬ ſätzig waren, der nur die Einheit des Volks ah¬ nen ließ. So ließen ſie die Brüder im Stich, die thatbegeiſtert ein großes Werk begannen. Die Schweizer mußten ſich allein aus der Zwing¬ herrſchaft ringen, die Niederländer allein ihre Freiheit erkämpfen, und die heldengeiſtigen Dith¬ marſen der Däniſchen Übermacht erliegen. Preu¬ ßen ward von Polen zerriſſen, und nur durch die Brandenburger erhalten; Liefland, wo der königliche Heermeiſter Walter von Plettenberg dem ländertollen Zaren die Wage hielt, endlich von ſeinen Nachbaren verſchlungen. Die Bran¬ denburger retteten Deutſchland von Schweden¬ tränken und Schwedenbeilen, man gab durch unzeitige Friedensſchlüſſe noch andern Feinden Spielraum, und ihr großer Kurfürſt vermochte nicht allein, die Schweden über das Meer heim¬ zuſchicken.
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die Römer und Wahlen wohl lachen mochten.″
(Ein altes Zeitbuch.) Das macht die Deutſche
Geſchichte zum großen Trauerſpiele des Bürger¬
krieges. Von Hermanns Ermordung an, ver¬
folgte uns der Fluch, daß aus Landsmannſchaft¬
ſucht, und Völkleinerei, die Deutſchen dem auf¬
ſätzig waren, der nur die Einheit des Volks ah¬
nen ließ. So ließen ſie die Brüder im Stich,
die thatbegeiſtert ein großes Werk begannen.
Die Schweizer mußten ſich allein aus der Zwing¬
herrſchaft ringen, die Niederländer allein ihre
Freiheit erkämpfen, und die heldengeiſtigen Dith¬
marſen der Däniſchen Übermacht erliegen. Preu¬
ßen ward von Polen zerriſſen, und nur durch
die Brandenburger erhalten; Liefland, wo der
königliche Heermeiſter Walter von Plettenberg
dem ländertollen Zaren die Wage hielt, endlich
von ſeinen Nachbaren verſchlungen. Die Bran¬
denburger retteten Deutſchland von Schweden¬
tränken und Schwedenbeilen, man gab durch
unzeitige Friedensſchlüſſe noch andern Feinden
Spielraum, und ihr großer Kurfürſt vermochte
nicht allein, die Schweden über das Meer heim¬
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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/146>, abgerufen am 22.11.2024.
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