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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810.

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Bis jetzt war der Rhein "wie er durch Fel¬
"sen mit Riesenkraft in ungeheurem Sturz her¬
"abfällt, dann mächtig seine breiten Wogen
"durch die fruchtreichen Niederungen wälzt, um
"sich endlich in das flachere Land zu verlieren,
"das nur zu treue Bild unsers Vaterlandes,
"unserer Geschichte und unsers Charakters."


12. Aussichten und Ahnungen.

Jn nichts Geringeres wollen wir sie setzen,
und in nichts Gefährlicheres, als in den ewigen
Gang der menschlichen Dinge und in eine, nach
aller Wahrscheinlichkeit, entfernte Zukunft.

"Die nach menschlicher Weise am Besten
"organisirten Reiche, und mit der größten Weis¬
"heit regierten Staaten, tragen, wie der physi¬
"sche Mensch, schon in ihrer Blüthenzeit und
"gleich bei ihrem Entstehen, den Keim ihres
"künftigen Untergangs in ihrem Busen; diesen
"fatalen Zeitpunkt so weit als möglich zu ent¬
"fernen ist alles, was menschliche Weisheit und

Bis jetzt war der Rhein „wie er durch Fel¬
„ſen mit Rieſenkraft in ungeheurem Sturz her¬
„abfällt, dann mächtig ſeine breiten Wogen
„durch die fruchtreichen Niederungen wälzt, um
„ſich endlich in das flachere Land zu verlieren,
„das nur zu treue Bild unſers Vaterlandes,
„unſerer Geſchichte und unſers Charakters.″


12. Ausſichten und Ahnungen.

Jn nichts Geringeres wollen wir ſie ſetzen,
und in nichts Gefährlicheres, als in den ewigen
Gang der menſchlichen Dinge und in eine, nach
aller Wahrſcheinlichkeit, entfernte Zukunft.

„Die nach menſchlicher Weiſe am Beſten
„organiſirten Reiche, und mit der größten Weis¬
„heit regierten Staaten, tragen, wie der phyſi¬
„ſche Menſch, ſchon in ihrer Blüthenzeit und
„gleich bei ihrem Entſtehen, den Keim ihres
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[120/0150] 120 Bis jetzt war der Rhein „wie er durch Fel¬ „ſen mit Rieſenkraft in ungeheurem Sturz her¬ „abfällt, dann mächtig ſeine breiten Wogen „durch die fruchtreichen Niederungen wälzt, um „ſich endlich in das flachere Land zu verlieren, „das nur zu treue Bild unſers Vaterlandes, „unſerer Geſchichte und unſers Charakters.″ 12. Ausſichten und Ahnungen. Jn nichts Geringeres wollen wir ſie ſetzen, und in nichts Gefährlicheres, als in den ewigen Gang der menſchlichen Dinge und in eine, nach aller Wahrſcheinlichkeit, entfernte Zukunft. „Die nach menſchlicher Weiſe am Beſten „organiſirten Reiche, und mit der größten Weis¬ „heit regierten Staaten, tragen, wie der phyſi¬ „ſche Menſch, ſchon in ihrer Blüthenzeit und „gleich bei ihrem Entſtehen, den Keim ihres „künftigen Untergangs in ihrem Buſen; dieſen „fatalen Zeitpunkt ſo weit als möglich zu ent¬ „fernen iſt alles, was menſchliche Weisheit und

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/150>, abgerufen am 22.11.2024.