tungen und Gedanken über verschiedene Gegen¬ stände der Welt und Literatur. Dritter Theil 1805. S. 240. 241.)
Luther bleibt ein ewiger Ehrennahme unter den Völkerheilanden, und den Großgeistern sei¬ nes Volks, selbst bei seinen Glaubensgegnern; und wenn man ihm auch kein anderes Verdienst lassen müßte, als das unsterbliche um die Spra¬ che. "Die Übersetzung der Bibel in die Volks¬ "sprache seines Vaterlandes war daher eine sei¬ "ner ersten Arbeiten. Diese Unternehmung, so "wie er sie ausgeführt hat, erforderte Gaben, "Wissenschaft und Kräfte, wie sie sich in keinem "seiner Nachfolger beisammen gefunden haben. "Die nach ihm gekommen sind, hatten sein "Werk vor sich, und konnten es benutzen; sie "waren mit so vielen Hülfsmitteln ausgerüstet, "ihnen standen so viele Vorarbeiten gelehrter "Schriftforscher zu Gebote, daß es ihm keine "Schande sein würde, wenn er hinter ihnen zu¬ "rückgeblieben wäre. Wenn sie ihn daher auch "in noch so vielen Einzelnheiten haben berichti¬ "gen können, die auf den Werth des Ganzen "keinen bedeutenden Einfluß haben, so kann doch
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tungen und Gedanken über verſchiedene Gegen¬ ſtände der Welt und Literatur. Dritter Theil 1805. S. 240. 241.)
Luther bleibt ein ewiger Ehrennahme unter den Völkerheilanden, und den Großgeiſtern ſei¬ nes Volks, ſelbſt bei ſeinen Glaubensgegnern; und wenn man ihm auch kein anderes Verdienſt laſſen müßte, als das unſterbliche um die Spra¬ che. „Die Überſetzung der Bibel in die Volks¬ „ſprache ſeines Vaterlandes war daher eine ſei¬ „ner erſten Arbeiten. Dieſe Unternehmung, ſo „wie er ſie ausgeführt hat, erforderte Gaben, „Wiſſenſchaft und Kräfte, wie ſie ſich in keinem „ſeiner Nachfolger beiſammen gefunden haben. „Die nach ihm gekommen ſind, hatten ſein „Werk vor ſich, und konnten es benutzen; ſie „waren mit ſo vielen Hülfsmitteln ausgerüſtet, „ihnen ſtanden ſo viele Vorarbeiten gelehrter „Schriftforſcher zu Gebote, daß es ihm keine „Schande ſein würde, wenn er hinter ihnen zu¬ „rückgeblieben wäre. Wenn ſie ihn daher auch „in noch ſo vielen Einzelnheiten haben berichti¬ „gen können, die auf den Werth des Ganzen „keinen bedeutenden Einfluß haben, ſo kann doch
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tungen und Gedanken über verſchiedene Gegen¬
ſtände der Welt und Literatur. Dritter Theil
1805. S. 240. 241.)
Luther bleibt ein ewiger Ehrennahme unter
den Völkerheilanden, und den Großgeiſtern ſei¬
nes Volks, ſelbſt bei ſeinen Glaubensgegnern;
und wenn man ihm auch kein anderes Verdienſt
laſſen müßte, als das unſterbliche um die Spra¬
che. „Die Überſetzung der Bibel in die Volks¬
„ſprache ſeines Vaterlandes war daher eine ſei¬
„ner erſten Arbeiten. Dieſe Unternehmung, ſo
„wie er ſie ausgeführt hat, erforderte Gaben,
„Wiſſenſchaft und Kräfte, wie ſie ſich in keinem
„ſeiner Nachfolger beiſammen gefunden haben.
„Die nach ihm gekommen ſind, hatten ſein
„Werk vor ſich, und konnten es benutzen; ſie
„waren mit ſo vielen Hülfsmitteln ausgerüſtet,
„ihnen ſtanden ſo viele Vorarbeiten gelehrter
„Schriftforſcher zu Gebote, daß es ihm keine
„Schande ſein würde, wenn er hinter ihnen zu¬
„rückgeblieben wäre. Wenn ſie ihn daher auch
„in noch ſo vielen Einzelnheiten haben berichti¬
„gen können, die auf den Werth des Ganzen
„keinen bedeutenden Einfluß haben, ſo kann doch
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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/191>, abgerufen am 24.11.2024.
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