"baute der Alte, indem er nahe und ferne Gefühle, "wachende und schlummernde, angenehme und "schmerzliche Empfindungen in Circulation brachte.
Wir haben unser Bücherwesen verkannt, "den Wald vor Bäumen nicht gesehen," "das Pferd gesucht und darauf gesessen." Wenn wir ein Mahl auf andere Art läsen? Jn der Kin¬ derstube statt Feenmährchen Gellert, Hagedorn, Lichtwehr, Lessing, Pfeffel, wenn sie in Fabeln lehren. Jn der Unterschule Schlözer's Vorbe¬ reitung zur Weltgeschichte für Kinder, und Cam¬ pe eher als Nepos. Weiterhin Göthe vor Ovid und Horaz; Voß früher als Virgil und Theo¬ krit; Engel vor Xenophon, Müller's Schwei¬ zergeschichte eher als Cäsar u. andere; Zolliko¬ fer u. a. vor Cicero; Gleim vor Tyrtäus und Anakreon; Schiller vor Sophokles; Jffland vor Terenz; Lichtenberg vor Lucian; Klopstock vor und als Pindar.
Das Zusammenlesen hat noch andere Vortheile als bloßes Kennenlernen. Viele un¬ sichtbare und doch unzerreißbare Berührungsfa¬ den werden dadurch angesponnen. Nun blüht das Schöne nicht mehr einsam in Öden, das
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„baute der Alte, indem er nahe und ferne Gefühle, „wachende und ſchlummernde, angenehme und „ſchmerzliche Empfindungen in Circulation brachte.
Wir haben unſer Bücherweſen verkannt, „den Wald vor Bäumen nicht geſehen,“ „das Pferd geſucht und darauf geſeſſen.“ Wenn wir ein Mahl auf andere Art läſen? Jn der Kin¬ derſtube ſtatt Feenmährchen Gellert, Hagedorn, Lichtwehr, Leſſing, Pfeffel, wenn ſie in Fabeln lehren. Jn der Unterſchule Schlözer's Vorbe¬ reitung zur Weltgeſchichte für Kinder, und Cam¬ pe eher als Nepos. Weiterhin Göthe vor Ovid und Horaz; Voß früher als Virgil und Theo¬ krit; Engel vor Xenophon, Müller's Schwei¬ zergeſchichte eher als Cäſar u. andere; Zolliko¬ fer u. a. vor Cicero; Gleim vor Tyrtäus und Anakreon; Schiller vor Sophokles; Jffland vor Terenz; Lichtenberg vor Lucian; Klopſtock vor und als Pindar.
Das Zuſammenleſen hat noch andere Vortheile als bloßes Kennenlernen. Viele un¬ ſichtbare und doch unzerreißbare Berührungsfa¬ den werden dadurch angeſponnen. Nun blüht das Schöne nicht mehr einſam in Öden, das
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„baute der Alte, indem er nahe und ferne Gefühle,
„wachende und ſchlummernde, angenehme und
„ſchmerzliche Empfindungen in Circulation brachte.
Wir haben unſer Bücherweſen verkannt,
„den Wald vor Bäumen nicht geſehen,“ „das
Pferd geſucht und darauf geſeſſen.“ Wenn wir
ein Mahl auf andere Art läſen? Jn der Kin¬
derſtube ſtatt Feenmährchen Gellert, Hagedorn,
Lichtwehr, Leſſing, Pfeffel, wenn ſie in Fabeln
lehren. Jn der Unterſchule Schlözer's Vorbe¬
reitung zur Weltgeſchichte für Kinder, und Cam¬
pe eher als Nepos. Weiterhin Göthe vor Ovid
und Horaz; Voß früher als Virgil und Theo¬
krit; Engel vor Xenophon, Müller's Schwei¬
zergeſchichte eher als Cäſar u. andere; Zolliko¬
fer u. a. vor Cicero; Gleim vor Tyrtäus und
Anakreon; Schiller vor Sophokles; Jffland vor
Terenz; Lichtenberg vor Lucian; Klopſtock vor
und als Pindar.
Das Zuſammenleſen hat noch andere
Vortheile als bloßes Kennenlernen. Viele un¬
ſichtbare und doch unzerreißbare Berührungsfa¬
den werden dadurch angeſponnen. Nun blüht
das Schöne nicht mehr einſam in Öden, das
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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/241>, abgerufen am 23.11.2024.
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