Herzerhebende entzückt nicht mehr einsiedlerisch, das Edle begeistert nicht bloß verstohlen. Schon beim Anhören werden Geister und Herzen sich verstehen lernen, werden überwallen vor Freude des Auffindens, werden gepflegt werden zur letz¬ ten Entfaltung. Frühe wird Austausch der Ge¬ fühle, Mittheilen der Empfindungen, Umgang der Gedanken beginnen. Kein Mensch wird je von seinem Volke allein gelassen bleiben. Jn die Einsamkeit begleiten ihn dessen Geister, fol¬ gen ihm nach in die Ferne als Vertraute, raunen ihm aus dem Gewühle Trost und Rath zu, erscheinen als Lichtgestirne in Gefahren, wohnen stellvertretend im Herzen und Gedächt¬ niß; daß er immer mit sich und seinem Volke einträchtig, sein Lebensziel durchmesse.
d)Staatskunde.
"Staatskunde ist verschieden von Staats¬ lehre, Staatsrecht, Staatsgeschichte" (Schlözer's Theorie der Statistik 1804. Seite 3.); aber sie muß ihnen vorhergehen, weil sich die andern darauf gründen. Solche Staatskunde muß mehr sein als eine Zahlenstatistik, wo der Mensch den Rechenknecht macht; als eine oberflächliche
Herzerhebende entzückt nicht mehr einſiedleriſch, das Edle begeiſtert nicht bloß verſtohlen. Schon beim Anhören werden Geiſter und Herzen ſich verſtehen lernen, werden überwallen vor Freude des Auffindens, werden gepflegt werden zur letz¬ ten Entfaltung. Frühe wird Austauſch der Ge¬ fühle, Mittheilen der Empfindungen, Umgang der Gedanken beginnen. Kein Menſch wird je von ſeinem Volke allein gelaſſen bleiben. Jn die Einſamkeit begleiten ihn deſſen Geiſter, fol¬ gen ihm nach in die Ferne als Vertraute, raunen ihm aus dem Gewühle Troſt und Rath zu, erſcheinen als Lichtgeſtirne in Gefahren, wohnen ſtellvertretend im Herzen und Gedächt¬ niß; daß er immer mit ſich und ſeinem Volke einträchtig, ſein Lebensziel durchmeſſe.
d)Staatskunde.
„Staatskunde iſt verſchieden von Staats¬ lehre, Staatsrecht, Staatsgeſchichte“ (Schlözer's Theorie der Statiſtik 1804. Seite 3.); aber ſie muß ihnen vorhergehen, weil ſich die andern darauf gründen. Solche Staatskunde muß mehr ſein als eine Zahlenſtatiſtik, wo der Menſch den Rechenknecht macht; als eine oberflächliche
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Herzerhebende entzückt nicht mehr einſiedleriſch,
das Edle begeiſtert nicht bloß verſtohlen. Schon
beim Anhören werden Geiſter und Herzen ſich
verſtehen lernen, werden überwallen vor Freude
des Auffindens, werden gepflegt werden zur letz¬
ten Entfaltung. Frühe wird Austauſch der Ge¬
fühle, Mittheilen der Empfindungen, Umgang
der Gedanken beginnen. Kein Menſch wird je
von ſeinem Volke allein gelaſſen bleiben. Jn
die Einſamkeit begleiten ihn deſſen Geiſter, fol¬
gen ihm nach in die Ferne als Vertraute,
raunen ihm aus dem Gewühle Troſt und Rath
zu, erſcheinen als Lichtgeſtirne in Gefahren,
wohnen ſtellvertretend im Herzen und Gedächt¬
niß; daß er immer mit ſich und ſeinem Volke
einträchtig, ſein Lebensziel durchmeſſe.
d) Staatskunde.
„Staatskunde iſt verſchieden von Staats¬
lehre, Staatsrecht, Staatsgeſchichte“ (Schlözer's
Theorie der Statiſtik 1804. Seite 3.); aber ſie
muß ihnen vorhergehen, weil ſich die andern
darauf gründen. Solche Staatskunde muß
mehr ſein als eine Zahlenſtatiſtik, wo der Menſch
den Rechenknecht macht; als eine oberflächliche
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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/242>, abgerufen am 27.11.2024.
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