Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810.vis. d. Schul- u. Erziehungswesens. VIII. Th. k) Mägdchenschulen. Mägdchenschulen -- so hieß es sonst, und viſ. d. Schul- u. Erziehungsweſens. VIII. Th. k) Mägdchenſchulen. Mägdchenſchulen — ſo hieß es ſonſt, und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0282" n="252"/><fw type="pageNum" place="top">252<lb/></fw>viſ. d. Schul- u. Erziehungsweſens. <hi rendition="#aq">VIII</hi>. Th.<lb/> S. 213.); für einen Gegenſtand der Staats¬<lb/> fürſorge erklärt ſie <hi rendition="#g">Frank</hi> (Syſtem einer medi¬<lb/> ciniſchen Polizei. 3 Th. S. 8. 14.); und ein echter<lb/> Vaterlandsfreund <hi rendition="#g">Gutsmuths</hi> hat uns dar¬<lb/> über ein treffliches Lehrbuch geliefert. (Gymna¬<lb/> ſtik für die Jugend. 2te Auflage 1804.)</p><lb/> <p rendition="#c"> <hi rendition="#aq">k)</hi> <hi rendition="#g">Mägdchenſchulen.</hi> </p><lb/> <p>Mägdchenſchulen — ſo hieß es ſonſt, und<lb/> ſo muß es auch wieder heißen. Töchter giebt es<lb/> nur im Verhältniß zu den Ältern; Mägdchen<lb/> iſt die Bezeichnung des weiblichen Geſchlechts in<lb/> einem gewiſſen Lebensalter. Eine einzelne Fa¬<lb/> milie kann eine Töchterſchule haben; für eine<lb/> allgemeine Bildungsanſtalt iſt der Ausdruck<lb/> übelgewählt, und ſprachwidrig. Nur da kann<lb/> eine Mägdchenſchule ſo heißen, wo die Kinder<lb/> dem Staate gehören, oder Gemeinſchaft der<lb/> Weiber ſtatt findet. Vielleicht hat die Treib¬<lb/> hausſucht der Ältern, ſo ihre Kinder nie früh¬<lb/> zeitig genug groß ziehn können, dieß ſinnloſe<lb/> Wort erfunden; und die Affenliebe hat dadurch<lb/> zu verſtehn geben wollen: Nur in zarter Jugend<lb/> giebt es Töchter — ſonſt gleich darauf Damen!</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [252/0282]
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viſ. d. Schul- u. Erziehungsweſens. VIII. Th.
S. 213.); für einen Gegenſtand der Staats¬
fürſorge erklärt ſie Frank (Syſtem einer medi¬
ciniſchen Polizei. 3 Th. S. 8. 14.); und ein echter
Vaterlandsfreund Gutsmuths hat uns dar¬
über ein treffliches Lehrbuch geliefert. (Gymna¬
ſtik für die Jugend. 2te Auflage 1804.)
k) Mägdchenſchulen.
Mägdchenſchulen — ſo hieß es ſonſt, und
ſo muß es auch wieder heißen. Töchter giebt es
nur im Verhältniß zu den Ältern; Mägdchen
iſt die Bezeichnung des weiblichen Geſchlechts in
einem gewiſſen Lebensalter. Eine einzelne Fa¬
milie kann eine Töchterſchule haben; für eine
allgemeine Bildungsanſtalt iſt der Ausdruck
übelgewählt, und ſprachwidrig. Nur da kann
eine Mägdchenſchule ſo heißen, wo die Kinder
dem Staate gehören, oder Gemeinſchaft der
Weiber ſtatt findet. Vielleicht hat die Treib¬
hausſucht der Ältern, ſo ihre Kinder nie früh¬
zeitig genug groß ziehn können, dieß ſinnloſe
Wort erfunden; und die Affenliebe hat dadurch
zu verſtehn geben wollen: Nur in zarter Jugend
giebt es Töchter — ſonſt gleich darauf Damen!
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