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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810.

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weg, vom Knaben gleich zum Greise. Warum
denkt wohl kein Staatsfürsorger auf den noth¬
wendigen Unterschied des Lebensalters bei der
weiblichen Jugend, wie er bei der männlichen
immer gemacht wird. Da giebt es doch Zwi¬
schenstufen von der Kindheit und Erwachsenheit;
aus der Schule kommen und vollrechtig sein, ist
dort nicht Eins. Mit "Zachariä's vier Stu¬
fen des weiblichen Alters" kommt man nicht
mehr aus, vier Stufen sind zu wenig. Faust
der zehn annimmt: Frucht, Säugling,
Kindlein, Kind, Lehrling, Knabe und
Mägdchen, Jüngling und Jungfrau,
Mann und Weib, Greis und Tod --
geht in der Mitte auch zu eilig. (Die Perioden
des menschlichen Lebens. Berlin b. Unger 1794.)
Ein Anderer theilt das weibliche Leben in fünf
Alter: Kind, Alter der Puppe; Mägdchen,
Alter des Putzes; Jungfrau, Alter der Erobe¬
rungssucht; Junges Weib, Alter des Heira¬
thens und Erziehens; Weib, Alter der Ruhe.
(Psychologisches Magazin. 2tes Stück. Alten¬
burg b. Richter 1796. No. 3.) Überall fehlt
hier das Alter der Dirne, die Mittelzeit zwi¬

weg, vom Knaben gleich zum Greiſe. Warum
denkt wohl kein Staatsfürſorger auf den noth¬
wendigen Unterſchied des Lebensalters bei der
weiblichen Jugend, wie er bei der männlichen
immer gemacht wird. Da giebt es doch Zwi¬
ſchenſtufen von der Kindheit und Erwachſenheit;
aus der Schule kommen und vollrechtig ſein, iſt
dort nicht Eins. Mit „Zachariä's vier Stu¬
fen des weiblichen Alters“ kommt man nicht
mehr aus, vier Stufen ſind zu wenig. Fauſt
der zehn annimmt: Frucht, Säugling,
Kindlein, Kind, Lehrling, Knabe und
Mägdchen, Jüngling und Jungfrau,
Mann und Weib, Greis und Tod
geht in der Mitte auch zu eilig. (Die Perioden
des menſchlichen Lebens. Berlin b. Unger 1794.)
Ein Anderer theilt das weibliche Leben in fünf
Alter: Kind, Alter der Puppe; Mägdchen,
Alter des Putzes; Jungfrau, Alter der Erobe¬
rungsſucht; Junges Weib, Alter des Heira¬
thens und Erziehens; Weib, Alter der Ruhe.
(Pſychologiſches Magazin. 2tes Stück. Alten¬
burg b. Richter 1796. No. 3.) Überall fehlt
hier das Alter der Dirne, die Mittelzeit zwi¬

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[266/0296] 266 weg, vom Knaben gleich zum Greiſe. Warum denkt wohl kein Staatsfürſorger auf den noth¬ wendigen Unterſchied des Lebensalters bei der weiblichen Jugend, wie er bei der männlichen immer gemacht wird. Da giebt es doch Zwi¬ ſchenſtufen von der Kindheit und Erwachſenheit; aus der Schule kommen und vollrechtig ſein, iſt dort nicht Eins. Mit „Zachariä's vier Stu¬ fen des weiblichen Alters“ kommt man nicht mehr aus, vier Stufen ſind zu wenig. Fauſt der zehn annimmt: Frucht, Säugling, Kindlein, Kind, Lehrling, Knabe und Mägdchen, Jüngling und Jungfrau, Mann und Weib, Greis und Tod — geht in der Mitte auch zu eilig. (Die Perioden des menſchlichen Lebens. Berlin b. Unger 1794.) Ein Anderer theilt das weibliche Leben in fünf Alter: Kind, Alter der Puppe; Mägdchen, Alter des Putzes; Jungfrau, Alter der Erobe¬ rungsſucht; Junges Weib, Alter des Heira¬ thens und Erziehens; Weib, Alter der Ruhe. (Pſychologiſches Magazin. 2tes Stück. Alten¬ burg b. Richter 1796. No. 3.) Überall fehlt hier das Alter der Dirne, die Mittelzeit zwi¬

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/296>, abgerufen am 22.11.2024.