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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810.

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mer und sicherer regieren, als das, welches eine
festgegründete volksthümliche Verfassung hat.
Denn da haben die Guten ein öffentliches gül¬
tiges Wort, und diese regieren sich so schon im¬
mer von selbst, und sind im Stillen Mitregierer;
ohne sie hat jeder Staat bald ausregiert. (Ver¬
glichen Seite 53.)


4. Fürstenhäuser.

Jmmer war noch das Schicksal der Völ¬
ker an einzelne Herrschergeschlechter geknüpft;
aus Einer Quelle strömten sein Glück und seine
Leiden, es haben Geschlechter Völker gebildet
und aufgezehrt. Geschlechter, welche wie Som¬
mergewächse sich mit geilem Wuchs erheben,
sterben in der Herbstzeit; der nächste Winter ver¬
weht ihre Spuren. Unsere alten Deutschen
Stämme grünen seit einem halben Jahrtausend.
Sie sind langsam erwachsen wie die Eichen in
unsern Forsten, haben Deutsche Völker unter
ihrem Schirme großgezogen. Wo sind die frem¬
den Häuser, die sich mit Habsburgern und Zol¬
lern messen können? -- -- --

mer und ſicherer regieren, als das, welches eine
feſtgegründete volksthümliche Verfaſſung hat.
Denn da haben die Guten ein öffentliches gül¬
tiges Wort, und dieſe regieren ſich ſo ſchon im¬
mer von ſelbſt, und ſind im Stillen Mitregierer;
ohne ſie hat jeder Staat bald ausregiert. (Ver¬
glichen Seite 53.)


4. Fuͤrſtenhaͤuſer.

Jmmer war noch das Schickſal der Völ¬
ker an einzelne Herrſchergeſchlechter geknüpft;
aus Einer Quelle ſtrömten ſein Glück und ſeine
Leiden, es haben Geſchlechter Völker gebildet
und aufgezehrt. Geſchlechter, welche wie Som¬
mergewächſe ſich mit geilem Wuchs erheben,
ſterben in der Herbſtzeit; der nächſte Winter ver¬
weht ihre Spuren. Unſere alten Deutſchen
Stämme grünen ſeit einem halben Jahrtauſend.
Sie ſind langſam erwachſen wie die Eichen in
unſern Forſten, haben Deutſche Völker unter
ihrem Schirme großgezogen. Wo ſind die frem¬
den Häuſer, die ſich mit Habsburgern und Zol¬
lern meſſen können? — — —

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[280/0310] 280 mer und ſicherer regieren, als das, welches eine feſtgegründete volksthümliche Verfaſſung hat. Denn da haben die Guten ein öffentliches gül¬ tiges Wort, und dieſe regieren ſich ſo ſchon im¬ mer von ſelbſt, und ſind im Stillen Mitregierer; ohne ſie hat jeder Staat bald ausregiert. (Ver¬ glichen Seite 53.) 4. Fuͤrſtenhaͤuſer. Jmmer war noch das Schickſal der Völ¬ ker an einzelne Herrſchergeſchlechter geknüpft; aus Einer Quelle ſtrömten ſein Glück und ſeine Leiden, es haben Geſchlechter Völker gebildet und aufgezehrt. Geſchlechter, welche wie Som¬ mergewächſe ſich mit geilem Wuchs erheben, ſterben in der Herbſtzeit; der nächſte Winter ver¬ weht ihre Spuren. Unſere alten Deutſchen Stämme grünen ſeit einem halben Jahrtauſend. Sie ſind langſam erwachſen wie die Eichen in unſern Forſten, haben Deutſche Völker unter ihrem Schirme großgezogen. Wo ſind die frem¬ den Häuſer, die ſich mit Habsburgern und Zol¬ lern meſſen können? — — —

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/310>, abgerufen am 24.11.2024.