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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810.

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licher Würde geschmackvoll zu schmücken. Nur
die tüchtige Hausfrau wird eine wackere Gattin
werden, des Mannes vertrauteste Freundin, und
die immerneugeliebte Geheimnißbewahrerin sei¬
ner Freuden und Leiden. Sie wird ihm ab¬
nehmen die bei Kleinem abmüdenden innern Un¬
annehmlichkeiten. Jhm kann alsdann nur das
Außenleben zusetzen, im Jnnern seines Hauses
wird er dafür jederzeit neue Beruhigung finden.
Sein Haus wird Einfachheit schmücken, Rein¬
lichkeit zieren und Ordnung bereichern. Die
Brave wird hier die Allseele sein, jedes Geschäf¬
tes Triebfeder. Mit bescheidener Umsicht wird
sie das Kunstwerk im Gang erhalten; doch wird
man keine Künstlichkeit gewahr werden, selbst die
schaffende Kunst der Meisterin nicht erschauen.
Sie wird nicht viel Redens von sich machen;
ihr wird nicht Weihrauchsopfer der Bewunde¬
rung den schlichten Deutschen Frauensinn bene¬
beln; sie wird sich nicht zur Gesellschaftsvorsitze¬
rin hinaufdrängen; nicht als oberste Balltumm¬
lerin schwärmen; Anbetergeschmeiß kann nicht
den Boden vor ihren Knieen besudeln: Aber
ihr Lohn wird unaussprechlich groß sein; nir¬

licher Würde geſchmackvoll zu ſchmücken. Nur
die tüchtige Hausfrau wird eine wackere Gattin
werden, des Mannes vertrauteſte Freundin, und
die immerneugeliebte Geheimnißbewahrerin ſei¬
ner Freuden und Leiden. Sie wird ihm ab¬
nehmen die bei Kleinem abmüdenden innern Un¬
annehmlichkeiten. Jhm kann alsdann nur das
Außenleben zuſetzen, im Jnnern ſeines Hauſes
wird er dafür jederzeit neue Beruhigung finden.
Sein Haus wird Einfachheit ſchmücken, Rein¬
lichkeit zieren und Ordnung bereichern. Die
Brave wird hier die Allſeele ſein, jedes Geſchäf¬
tes Triebfeder. Mit beſcheidener Umſicht wird
ſie das Kunſtwerk im Gang erhalten; doch wird
man keine Künſtlichkeit gewahr werden, ſelbſt die
ſchaffende Kunſt der Meiſterin nicht erſchauen.
Sie wird nicht viel Redens von ſich machen;
ihr wird nicht Weihrauchsopfer der Bewunde¬
rung den ſchlichten Deutſchen Frauenſinn bene¬
beln; ſie wird ſich nicht zur Geſellſchaftsvorſitze¬
rin hinaufdrängen; nicht als oberſte Balltumm¬
lerin ſchwärmen; Anbetergeſchmeiß kann nicht
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[411/0441] 411 licher Würde geſchmackvoll zu ſchmücken. Nur die tüchtige Hausfrau wird eine wackere Gattin werden, des Mannes vertrauteſte Freundin, und die immerneugeliebte Geheimnißbewahrerin ſei¬ ner Freuden und Leiden. Sie wird ihm ab¬ nehmen die bei Kleinem abmüdenden innern Un¬ annehmlichkeiten. Jhm kann alsdann nur das Außenleben zuſetzen, im Jnnern ſeines Hauſes wird er dafür jederzeit neue Beruhigung finden. Sein Haus wird Einfachheit ſchmücken, Rein¬ lichkeit zieren und Ordnung bereichern. Die Brave wird hier die Allſeele ſein, jedes Geſchäf¬ tes Triebfeder. Mit beſcheidener Umſicht wird ſie das Kunſtwerk im Gang erhalten; doch wird man keine Künſtlichkeit gewahr werden, ſelbſt die ſchaffende Kunſt der Meiſterin nicht erſchauen. Sie wird nicht viel Redens von ſich machen; ihr wird nicht Weihrauchsopfer der Bewunde¬ rung den ſchlichten Deutſchen Frauenſinn bene¬ beln; ſie wird ſich nicht zur Geſellſchaftsvorſitze¬ rin hinaufdrängen; nicht als oberſte Balltumm¬ lerin ſchwärmen; Anbetergeſchmeiß kann nicht den Boden vor ihren Knieen beſudeln: Aber ihr Lohn wird unausſprechlich groß ſein; nir¬

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/441>, abgerufen am 22.11.2024.