ohne Klöster. Das Heer der Abschreiber bei den Verwaltungsbehörden, und der Soldaten¬ stand kommen auf Rechnung des Staats; der unselige Bediententroß, der die besten Jahre ver¬ geudet, und endlich abgelohnt dem Gemeinwesen zur Last fällt, gereicht keinem Staate zur Ehre. Jst dem Staate an Männern gelegen, so muß er die Jugend nicht verwahrlosen (Vergl. V. 5. f. und g.) und die Erwachsenen nicht ent¬ bürgern.
"Hat man mich denn von einander gesägt, daß ich meine Hälfte suchen müßte" ist seit Plato's Zeiten der Hagestolzen oder Ehever¬ ächter Wahlspruch. Man kann darauf Ant¬ worten lesen, in ungebundener Rede von Pau¬ lus (Röm. I.) und in gebundener von Göthe. Metzger warnt: "Jch habe mehr als einen "Hagestolzen gekannt, der statt des sanften Jochs "der gesetzmäßigen Ehe, das harte Joch der Lei¬ denschaften und der wilden Ehe getragen hatte, "und zeitig alterte." (Medicin. Schriften I. 19.) Man gehe zurück in die Heldenzeiten der Völker, gefeierte Necken und Helden sind Gatten und Väter. Schließt nicht Hektor's Abschied? (Jlias 6. V. 464. und 65. nach Voß.):
ohne Klöſter. Das Heer der Abſchreiber bei den Verwaltungsbehörden, und der Soldaten¬ ſtand kommen auf Rechnung des Staats; der unſelige Bediententroß, der die beſten Jahre ver¬ geudet, und endlich abgelohnt dem Gemeinweſen zur Laſt fällt, gereicht keinem Staate zur Ehre. Jſt dem Staate an Männern gelegen, ſo muß er die Jugend nicht verwahrloſen (Vergl. V. 5. f. und g.) und die Erwachſenen nicht ent¬ bürgern.
„Hat man mich denn von einander geſägt, daß ich meine Hälfte ſuchen müßte″ iſt ſeit Plato’s Zeiten der Hageſtolzen oder Ehever¬ ächter Wahlſpruch. Man kann darauf Ant¬ worten leſen, in ungebundener Rede von Pau¬ lus (Röm. I.) und in gebundener von Göthe. Metzger warnt: „Jch habe mehr als einen „Hageſtolzen gekannt, der ſtatt des ſanften Jochs „der geſetzmäßigen Ehe, das harte Joch der Lei¬ denſchaften und der wilden Ehe getragen hatte, „und zeitig alterte.″ (Medicin. Schriften I. 19.) Man gehe zurück in die Heldenzeiten der Völker, gefeierte Necken und Helden ſind Gatten und Väter. Schließt nicht Hektor’s Abſchied? (Jlias 6. V. 464. und 65. nach Voß.):
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ohne Klöſter. Das Heer der Abſchreiber bei
den Verwaltungsbehörden, und der Soldaten¬
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unſelige Bediententroß, der die beſten Jahre ver¬
geudet, und endlich abgelohnt dem Gemeinweſen
zur Laſt fällt, gereicht keinem Staate zur Ehre.
Jſt dem Staate an Männern gelegen, ſo muß
er die Jugend nicht verwahrloſen (Vergl. V.
5. f. und g.) und die Erwachſenen nicht ent¬
bürgern.
„Hat man mich denn von einander geſägt,
daß ich meine Hälfte ſuchen müßte″ iſt ſeit
Plato’s Zeiten der Hageſtolzen oder Ehever¬
ächter Wahlſpruch. Man kann darauf Ant¬
worten leſen, in ungebundener Rede von Pau¬
lus (Röm. I.) und in gebundener von Göthe.
Metzger warnt: „Jch habe mehr als einen
„Hageſtolzen gekannt, der ſtatt des ſanften Jochs
„der geſetzmäßigen Ehe, das harte Joch der Lei¬
denſchaften und der wilden Ehe getragen hatte,
„und zeitig alterte.″ (Medicin. Schriften I.
19.) Man gehe zurück in die Heldenzeiten der
Völker, gefeierte Necken und Helden ſind Gatten
und Väter. Schließt nicht Hektor’s Abſchied?
(Jlias 6. V. 464. und 65. nach Voß.):
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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/454>, abgerufen am 26.11.2024.
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