"Aber es decke mich Todten der aufgeworfene Hügel, Eh' ich von deinem Geschrei anhör' und deiner Ent¬ führung." Erklärt sich nicht Achilleus in seiner kraftvollen Rede? (Jlias 341. 42. und 398. 400.): "-- -- Ein jeder, dem gut und bieder das Herz ist, Liebt sein Weib, und pflegt sie mit Zärtlichkeit. -- --" "Dort, o wie oftmahls hebt mein muthiges Herz sich von Sehnsucht, Einer gefälligen Gattin vermählt, in ehlicher Eintracht, Mich der Güter zu freun, die Peleus der Greis sich ge¬ sammelt." Eben so Karl der Zwölfte, der nach der Besie¬ gung von allen Feinden seines Erbreichs, nach Hause zurückkehren und sich vermählen wollte. Regner Lodbrog singt im schauervollen Todes¬ gesang seinen Söhnen ein Loblied. Ossians Re¬ cken, der Eid und unsere Niebelungischen Kämpfer ehren die Ehe; und Hermann errang sich die Thusnelda.
Schon öfter hat man den Staaten zugere¬ det, gegen die Hagestolzen Maaßregeln zu er¬ greifen: "Eine jährliche Taxe auf alle Hage¬ "stolze, die in öffentlichen Bedienungen stehen,
„Aber es decke mich Todten der aufgeworfene Hügel, Eh' ich von deinem Geſchrei anhör' und deiner Ent¬ führung.“ Erklärt ſich nicht Achilleus in ſeiner kraftvollen Rede? (Jlias 341. 42. und 398. 400.): „— — Ein jeder, dem gut und bieder das Herz iſt, Liebt ſein Weib, und pflegt ſie mit Zärtlichkeit. — —“ „Dort, o wie oftmahls hebt mein muthiges Herz ſich von Sehnſucht, Einer gefälligen Gattin vermählt, in ehlicher Eintracht, Mich der Güter zu freun, die Peleus der Greis ſich ge¬ ſammelt.“ Eben ſo Karl der Zwölfte, der nach der Beſie¬ gung von allen Feinden ſeines Erbreichs, nach Hauſe zurückkehren und ſich vermählen wollte. Regner Lodbrog ſingt im ſchauervollen Todes¬ geſang ſeinen Söhnen ein Loblied. Oſſians Re¬ cken, der Eid und unſere Niebelungiſchen Kämpfer ehren die Ehe; und Hermann errang ſich die Thusnelda.
Schon öfter hat man den Staaten zugere¬ det, gegen die Hageſtolzen Maaßregeln zu er¬ greifen: „Eine jährliche Taxe auf alle Hage¬ „ſtolze, die in öffentlichen Bedienungen ſtehen,
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„Aber es decke mich Todten der aufgeworfene Hügel,
Eh' ich von deinem Geſchrei anhör' und deiner Ent¬
führung.“
Erklärt ſich nicht Achilleus in ſeiner kraftvollen
Rede? (Jlias 341. 42. und 398. 400.):
„— — Ein jeder, dem gut und bieder das Herz iſt,
Liebt ſein Weib, und pflegt ſie mit Zärtlichkeit. — —“
„Dort, o wie oftmahls hebt mein muthiges Herz ſich
von Sehnſucht,
Einer gefälligen Gattin vermählt, in ehlicher Eintracht,
Mich der Güter zu freun, die Peleus der Greis ſich ge¬
ſammelt.“
Eben ſo Karl der Zwölfte, der nach der Beſie¬
gung von allen Feinden ſeines Erbreichs, nach
Hauſe zurückkehren und ſich vermählen wollte.
Regner Lodbrog ſingt im ſchauervollen Todes¬
geſang ſeinen Söhnen ein Loblied. Oſſians Re¬
cken, der Eid und unſere Niebelungiſchen Kämpfer
ehren die Ehe; und Hermann errang ſich die
Thusnelda.
Schon öfter hat man den Staaten zugere¬
det, gegen die Hageſtolzen Maaßregeln zu er¬
greifen: „Eine jährliche Taxe auf alle Hage¬
„ſtolze, die in öffentlichen Bedienungen ſtehen,
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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/455>, abgerufen am 26.11.2024.
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