Das Altdeutsche Biederweib schenkte ihre Liebe nur dem Ehemann, und Ehe heißt gesetzlicher Bund, und war Verein auf Leben und Tod. Die Germanin gab sich nicht zur Magd eines unvermählten Gebieters hin, ließ sich in kein Frauenzimmer sperren, wollte keine zum Staat gehaltene Puppe sein, nnd verschmähte einstwei¬ lige frühe Vergötterung, die der Locksucht ge¬ nügt. Als Gattin -- oder Gleiche zum Glei¬ chen gesellt -- als Lebensgefährtin zu Freud und Leid, konnte sie nicht des Ehgemahls Herz mit Nebenbuhlerinnen theilen, und nicht Kebs¬ weiber dulden, weder in, noch außer dem Hause. -- -- --
Nur ein Muhammed, mit dem Doppel¬ schwert der Pfaffheit und Zwingherrschaft wü¬ thend, verteufelte sich so weit, das schöne Ge¬ schlecht zu entweiblichen und entmenschen; es zum Gefäß des groben Bedürfnisses für seine Aus¬ rotterbanden und Henkersheere zu stempeln, und ihm zum Lohne das Paradies gleich unreinen Thieren zu versagen. -- -- --
Deutsche glaubet den Thoren nicht, und predigten sie auch durch Hunderttausende, daß
Das Altdeutſche Biederweib ſchenkte ihre Liebe nur dem Ehemann, und Ehe heißt geſetzlicher Bund, und war Verein auf Leben und Tod. Die Germanin gab ſich nicht zur Magd eines unvermählten Gebieters hin, ließ ſich in kein Frauenzimmer ſperren, wollte keine zum Staat gehaltene Puppe ſein, nnd verſchmähte einſtwei¬ lige frühe Vergötterung, die der Lockſucht ge¬ nügt. Als Gattin — oder Gleiche zum Glei¬ chen geſellt — als Lebensgefährtin zu Freud und Leid, konnte ſie nicht des Ehgemahls Herz mit Nebenbuhlerinnen theilen, und nicht Kebs¬ weiber dulden, weder in, noch außer dem Hauſe. — — —
Nur ein Muhammed, mit dem Doppel¬ ſchwert der Pfaffheit und Zwingherrſchaft wü¬ thend, verteufelte ſich ſo weit, das ſchöne Ge¬ ſchlecht zu entweiblichen und entmenſchen; es zum Gefäß des groben Bedürfniſſes für ſeine Aus¬ rotterbanden und Henkersheere zu ſtempeln, und ihm zum Lohne das Paradies gleich unreinen Thieren zu verſagen. — — —
Deutſche glaubet den Thoren nicht, und predigten ſie auch durch Hunderttauſende, daß
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Das Altdeutſche Biederweib ſchenkte ihre Liebe
nur dem Ehemann, und Ehe heißt geſetzlicher
Bund, und war Verein auf Leben und Tod.
Die Germanin gab ſich nicht zur Magd eines
unvermählten Gebieters hin, ließ ſich in kein
Frauenzimmer ſperren, wollte keine zum Staat
gehaltene Puppe ſein, nnd verſchmähte einſtwei¬
lige frühe Vergötterung, die der Lockſucht ge¬
nügt. Als Gattin — oder Gleiche zum Glei¬
chen geſellt — als Lebensgefährtin zu Freud
und Leid, konnte ſie nicht des Ehgemahls Herz
mit Nebenbuhlerinnen theilen, und nicht Kebs¬
weiber dulden, weder in, noch außer dem
Hauſe. — — —
Nur ein Muhammed, mit dem Doppel¬
ſchwert der Pfaffheit und Zwingherrſchaft wü¬
thend, verteufelte ſich ſo weit, das ſchöne Ge¬
ſchlecht zu entweiblichen und entmenſchen; es zum
Gefäß des groben Bedürfniſſes für ſeine Aus¬
rotterbanden und Henkersheere zu ſtempeln, und
ihm zum Lohne das Paradies gleich unreinen
Thieren zu verſagen. — — —
Deutſche glaubet den Thoren nicht, und
predigten ſie auch durch Hunderttauſende, daß
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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/464>, abgerufen am 27.11.2024.
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