Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.187. An Pfarrer Völkel in Schwarzenbach? [Kopie][Hof, 18. Dez. 1786]Wenn Sie dieses werden durchgelesen haben: so werden Sie im 188. An Pfarrer Vogel in Rehau. Hochehrwürdiger und Hochgelehrter Herr,10 Hochgeehrtester Herr Pfarrer, Sie solten mich aus allen Kräften prügeln. Denn ich werfe mich Allein an Ihre Bücher hätt' ich eher denken sollen, von denen hier Und um einen Brief von Ihnen. Wenn dan iemand in meiner Ihr gehorsamster Diener [Spaltenumbruch] Hof den 18 Dez. 86 [Spaltenumbruch] J. P. F. Richter30 189. An Christian Adam von Oerthel in Töpen. [Kopie][Hof, 18. Dez. 1786]Ich könte von dem und ienem handeln, wenn ich möchte...Ich 187. An Pfarrer Völkel in Schwarzenbach? [Kopie][Hof, 18. Dez. 1786]Wenn Sie dieſes werden durchgeleſen haben: ſo werden Sie im 188. An Pfarrer Vogel in Rehau. Hochehrwürdiger und Hochgelehrter Herr,10 Hochgeehrteſter Herr Pfarrer, Sie ſolten mich aus allen Kräften prügeln. Denn ich werfe mich Allein an Ihre Bücher hätt’ ich eher denken ſollen, von denen hier Und um einen Brief von Ihnen. Wenn dan iemand in meiner Ihr gehorſamſter Diener [Spaltenumbruch] Hof den 18 Dez. 86 [Spaltenumbruch] J. P. F. Richter30 189. An Chriſtian Adam von Oerthel in Töpen. [Kopie][Hof, 18. Dez. 1786]Ich könte von dem und ienem handeln, wenn ich möchte...Ich <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0247" n="222"/> <div type="letter" n="1"> <head>187. An <hi rendition="#g">Pfarrer Völkel in Schwarzenbach?</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, 18. Dez. 1786<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Wenn Sie dieſes werden durchgeleſen haben: ſo werden Sie im<lb/> Kirchenbuche nachblättern und die Scheine mit Vergnügen machen.<lb/> ..Weit 〈Nicht〉 weniger aber werden Sie meine Bitte bewilligen,<lb n="5"/> ſondern es für ſpashaft anſehen, daß ich Ihnen anſan, im alten<lb/> Kirchenbuche nachzublättern und fals es ſo weit zurükgeht, den Toden-<lb/> ſchein daraus<metamark>[</metamark>zu<metamark>]</metamark>ziehen, wenn die Freundſchaft Todes verblichen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>188. An <hi rendition="#g">Pfarrer Vogel in Rehau.</hi></head><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et">Hochehrwürdiger und Hochgelehrter Herr,<lb n="10"/> Hochgeehrteſter Herr Pfarrer,</hi> </salute> </opener><lb/> <p>Sie ſolten mich aus allen Kräften prügeln. Denn ich werfe mich<lb/> Ihnen zu einer Zeit, wo die Geiſtlichen ihre 12 herkuliſchen Arbeiten<lb/> abthun, heute mit einem Briefe und morgen oder übermorgen mit<lb/> meinem eignen Körper in den Weg. Ich ſolte an ſo etwas gar nicht<lb n="15"/> denken.</p><lb/> <p>Allein an Ihre Bücher hätt’ ich eher denken ſollen, von denen hier<lb/> nur ein Paar einlaufen, bis ich Ihnen ſelber mehrere bringe. Gleich-<lb/> wol möcht’ ich Sie um ein Paar Bändgen von Wielands Gedichten<lb/> angehen.<lb n="20"/> </p> <p>Und um einen Brief von Ihnen. Wenn dan iemand in meiner<lb/> Gegenwart es als etwas beſonderes anmerken wil, daß die h. Drei-<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd#_234">[234]</ref></note>einigkeit an den h. Dominikus vom Himmel aus, und Galen an den<lb/> Parazelſus von der Hölle aus, wirklich Briefe abgelaſſen: ſo kan ich<lb/> meine Hände zuſammenſchlagen und ausrufen: was wil das ſagen, hat<lb n="25"/> ia ſogar am 18 Dezember — ſo wunderbar es auch klingt — einen<lb/> wirklichen Brief vom H. Pfarrer in Rehau erhalten</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Ihr<lb/> gehorſamſter Diener</hi><lb/> <cb/> <date> <hi rendition="#left">Hof den 18 Dez. 86</hi> </date> <cb/> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter</hi> <lb n="30"/> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>189. An <hi rendition="#g">Chriſtian Adam von Oerthel in Töpen.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, 18. Dez. 1786<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Ich könte von dem und ienem handeln, wenn ich möchte...Ich<lb/> könte Ihnen <metamark>[?]</metamark> zum Fleiſſe anködern und daher folgende Stelle ꝛc.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [222/0247]
187. An Pfarrer Völkel in Schwarzenbach?
[Hof, 18. Dez. 1786]
Wenn Sie dieſes werden durchgeleſen haben: ſo werden Sie im
Kirchenbuche nachblättern und die Scheine mit Vergnügen machen.
..Weit 〈Nicht〉 weniger aber werden Sie meine Bitte bewilligen, 5
ſondern es für ſpashaft anſehen, daß ich Ihnen anſan, im alten
Kirchenbuche nachzublättern und fals es ſo weit zurükgeht, den Toden-
ſchein daraus[zu]ziehen, wenn die Freundſchaft Todes verblichen.
188. An Pfarrer Vogel in Rehau.
Hochehrwürdiger und Hochgelehrter Herr, 10
Hochgeehrteſter Herr Pfarrer,
Sie ſolten mich aus allen Kräften prügeln. Denn ich werfe mich
Ihnen zu einer Zeit, wo die Geiſtlichen ihre 12 herkuliſchen Arbeiten
abthun, heute mit einem Briefe und morgen oder übermorgen mit
meinem eignen Körper in den Weg. Ich ſolte an ſo etwas gar nicht 15
denken.
Allein an Ihre Bücher hätt’ ich eher denken ſollen, von denen hier
nur ein Paar einlaufen, bis ich Ihnen ſelber mehrere bringe. Gleich-
wol möcht’ ich Sie um ein Paar Bändgen von Wielands Gedichten
angehen. 20
Und um einen Brief von Ihnen. Wenn dan iemand in meiner
Gegenwart es als etwas beſonderes anmerken wil, daß die h. Drei-
einigkeit an den h. Dominikus vom Himmel aus, und Galen an den
Parazelſus von der Hölle aus, wirklich Briefe abgelaſſen: ſo kan ich
meine Hände zuſammenſchlagen und ausrufen: was wil das ſagen, hat 25
ia ſogar am 18 Dezember — ſo wunderbar es auch klingt — einen
wirklichen Brief vom H. Pfarrer in Rehau erhalten
[234]
Ihr
gehorſamſter Diener
Hof den 18 Dez. 86
J. P. F. Richter 30
189. An Chriſtian Adam von Oerthel in Töpen.
[Hof, 18. Dez. 1786]
Ich könte von dem und ienem handeln, wenn ich möchte...Ich
könte Ihnen [?] zum Fleiſſe anködern und daher folgende Stelle ꝛc.
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(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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