Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.Ich könte an das gar nicht denken, sondern etc. Ich könte ferner -- es 190. An Christian Otto in Hof. [Kopie][Töpen, 10. (?) Jan. 1787]10Wenn du von deiner Reise nach dem goldnen Vliesse zurük bist: 191. An Christian Otto in Hof.25 [Kopie][Töpen, 19. Jan. 1787]Tretscher hätte eine gebratene Taube haben können, wenn er mit Ich könte an das gar nicht denken, ſondern ꝛc. Ich könte ferner — es 190. An Chriſtian Otto in Hof. [Kopie][Töpen, 10. (?) Jan. 1787]10Wenn du von deiner Reiſe nach dem goldnen Vlieſſe zurük biſt: 191. An Chriſtian Otto in Hof.25 [Kopie][Töpen, 19. Jan. 1787]Tretſcher hätte eine gebratene Taube haben können, wenn er mit <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0248" n="223"/> Ich könte an das gar nicht denken, ſondern ꝛc. Ich könte ferner — es<lb/> thäte gar nichts — eine Empfehlung — Ich könte (der Schade wäre<lb/> nicht gros) ſogar bei Sinnen ſein und etwas Vernünftiges hieher<lb/> ſezen. Ja ich könte von ganz und gar nichts handeln. Bis ich daher<lb/> eins werde, von was ich handeln wil: wil ichs ernſthaft überlegen und<lb n="5"/> zu den Feiertagen wil ich Ihnen meine Entſchlieſſung ſchon entdekken…<lb/> Ich wil Ihrem Hinken und Stolpern im Franzöſiſchen ſchon mit einer<lb/> Krüke oder einem hölzernen Bein abhelfen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>190. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto in Hof.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Töpen, 10. (?) Jan. 1787<metamark>]</metamark></hi> </dateline> <lb n="10"/> <p>Wenn du von deiner Reiſe nach dem goldnen Vlieſſe zurük biſt:<lb/> ſo mach’ eine nach Töpen und erzähle mir beide. <hi rendition="#aq">Maitre des plaisirs<lb/> et de langue....</hi> Die Stadtneuigkeiten werden mir durch Dorf-<lb/> neuigkeiten ſchlecht erſezt. Der wichtigern — ich meine ſolche, die ieden<lb/> vernünftigen Man in Bewegung ſezen — giebts nur einige. — Hoch-<lb n="15"/> zeit: den <metamark>[</metamark>9.?<metamark>]</metamark> kopulirte man, tanzte man, blies man und ſchläft man:<lb/> heute abend reden wir alle mit wahrer Luſt davon. Allein der Bräutigam<lb/> macht ſich nichts daraus ſondern ſezt ſich hin und ſagt: wenn Adam, der<lb/> noch unſchuldiger war als ein Kind, aus dem Paradieſe in 32 Jahren,<lb/> nach Rivinus in 3 Wochen muſte: wie viel <metamark>[</metamark>eher<metamark>]</metamark> ich, der ich ſo viele<lb n="20"/> Sünden habe... Und ſo ſpielen wir alle unſre Haupt- und Staats-<lb/> akzion bald auf dem Nazional- bald <metamark>[</metamark>auf dem<metamark>]</metamark> Familientheater und<note place="right"><ref target="1922_Bd#_235">[235]</ref></note><lb/> machen uns falſche Wunden und Bäuche und halten das Vogelneſt,<lb/> worin wir wachſen, für ein indianiſches.... <hi rendition="#g">Briefzehend.</hi></p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>191. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto in Hof.</hi><lb n="25"/> </head> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Töpen, 19. Jan. 1787<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Tretſcher hätte eine gebratene Taube haben können, wenn er mit<lb/> dem Maule zugeſchnappet hätte: aber er hält es für mehrere offen.<lb/> ... hat den Tranſitohandel oder das Stapelrecht...Für den andern<lb/> Freund, der nicht die Beſtändigkeit, ſondern nur die, die ſie begehren,<lb n="30"/> liebt, hab’ ich bei dem .. recht geſprochen. Glaube mir, ich ſagte ihm,<lb/> es wäre an der ganzen Ehe kein wahres Wort und er habe ſie ihr<lb/> blos verſprochen .. ob er denn nicht bedächte, daß .. ein Franzos wäre,<lb/> ders ſagte, und die <metamark>[</metamark>.. eine<metamark>]</metamark> Deutſche, die es glaubte: ob er denn nicht<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [223/0248]
Ich könte an das gar nicht denken, ſondern ꝛc. Ich könte ferner — es
thäte gar nichts — eine Empfehlung — Ich könte (der Schade wäre
nicht gros) ſogar bei Sinnen ſein und etwas Vernünftiges hieher
ſezen. Ja ich könte von ganz und gar nichts handeln. Bis ich daher
eins werde, von was ich handeln wil: wil ichs ernſthaft überlegen und 5
zu den Feiertagen wil ich Ihnen meine Entſchlieſſung ſchon entdekken…
Ich wil Ihrem Hinken und Stolpern im Franzöſiſchen ſchon mit einer
Krüke oder einem hölzernen Bein abhelfen.
190. An Chriſtian Otto in Hof.
[Töpen, 10. (?) Jan. 1787] 10
Wenn du von deiner Reiſe nach dem goldnen Vlieſſe zurük biſt:
ſo mach’ eine nach Töpen und erzähle mir beide. Maitre des plaisirs
et de langue.... Die Stadtneuigkeiten werden mir durch Dorf-
neuigkeiten ſchlecht erſezt. Der wichtigern — ich meine ſolche, die ieden
vernünftigen Man in Bewegung ſezen — giebts nur einige. — Hoch- 15
zeit: den [9.?] kopulirte man, tanzte man, blies man und ſchläft man:
heute abend reden wir alle mit wahrer Luſt davon. Allein der Bräutigam
macht ſich nichts daraus ſondern ſezt ſich hin und ſagt: wenn Adam, der
noch unſchuldiger war als ein Kind, aus dem Paradieſe in 32 Jahren,
nach Rivinus in 3 Wochen muſte: wie viel [eher] ich, der ich ſo viele 20
Sünden habe... Und ſo ſpielen wir alle unſre Haupt- und Staats-
akzion bald auf dem Nazional- bald [auf dem] Familientheater und
machen uns falſche Wunden und Bäuche und halten das Vogelneſt,
worin wir wachſen, für ein indianiſches.... Briefzehend.
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191. An Chriſtian Otto in Hof. 25
[Töpen, 19. Jan. 1787]
Tretſcher hätte eine gebratene Taube haben können, wenn er mit
dem Maule zugeſchnappet hätte: aber er hält es für mehrere offen.
... hat den Tranſitohandel oder das Stapelrecht...Für den andern
Freund, der nicht die Beſtändigkeit, ſondern nur die, die ſie begehren, 30
liebt, hab’ ich bei dem .. recht geſprochen. Glaube mir, ich ſagte ihm,
es wäre an der ganzen Ehe kein wahres Wort und er habe ſie ihr
blos verſprochen .. ob er denn nicht bedächte, daß .. ein Franzos wäre,
ders ſagte, und die [.. eine] Deutſche, die es glaubte: ob er denn nicht
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(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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