Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.[4]Den 3ten Teil vom Helvezius -- Die Versuche vom Montagne -- sie würden für mich alzuschwer sein, wenn ich sie nicht mit Hülfe eines guten Freundes durch- zu[lesen] gedächte. Semler5 Krausenek -- wenn läst sich ein solcher empfindsamer Dichter mit mer Reiz [?] lesen, als wenn eben die Natur in ihrem grösten Reiz prangt, die er malt. Spazzirgänge. Nächstens werd' ich wieder so frei sein, und Denenselben eigne10 4. An Stadtsyndikus Ruß in Wunsiedel. [Konzept][Schwarzenbach, April 1781]Hochgeehrtester Herr Dieselben werden ohne Zweifel glauben, ich hätte meine Pflicht25 [4]Den 3ten Teil vom Helvezius — Die Verſuche vom Montagne — ſie würden für mich alzuſchwer ſein, wenn ich ſie nicht mit Hülfe eines guten Freundes durch- zu[leſen] gedächte. Semler5 Krauſenek — wenn läſt ſich ein ſolcher empfindſamer Dichter mit mer Reiz [?] leſen, als wenn eben die Natur in ihrem gröſten Reiz prangt, die er malt. Spazzirgänge. Nächſtens werd’ ich wieder ſo frei ſein, und Denenſelben eigne10 4. An Stadtſyndikus Ruß in Wunſiedel. [Konzept][Schwarzenbach, April 1781]Hochgeehrteſter Herr Dieſelben werden ohne Zweifel glauben, ich hätte meine Pflicht25 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0026" n="4"/> <list> <item><note place="left"><ref target="1922_Bd#_4">[4]</ref></note>Den 3<hi rendition="#sup">ten</hi> Teil vom <hi rendition="#aq">Helvezius</hi> —</item><lb/> <item>Die Verſuche vom <hi rendition="#aq">Montagne</hi> — ſie würden für mich alzuſchwer<lb/> ſein, wenn ich ſie nicht mit Hülfe eines guten Freundes durch-<lb/> zu<metamark>[</metamark>leſen<metamark>]</metamark> gedächte.</item><lb/> <item>Semler<lb n="5"/> </item> <item>Krauſenek — wenn läſt ſich ein ſolcher empfindſamer Dichter mit<lb/> mer Reiz <metamark>[?]</metamark> leſen, als wenn eben die Natur in ihrem gröſten<lb/> Reiz prangt, die er malt.</item><lb/> <item>Spazzirgänge.</item> </list><lb/> <p>Nächſtens werd’ ich wieder ſo frei ſein, und Denenſelben eigne<lb n="10"/> Arbeiten ſchikken. Dero gütige Aufname der vorigen giebt mir den Mut<lb/> es zu tun. Zwar ich bin überzeugt, daß ich das Lob, welches Dieſelben<lb/> d<metamark>[</metamark>enſelben<metamark>]</metamark> in Güte <metamark>[?]</metamark> leihen, gewis nicht verdiene — aber doch<lb/> erkenn’ ich Dero gütige Abſichten daraus, welche um mich auf<metamark>[</metamark>zu<metamark>]</metamark>-<lb/> muntern, das an mir loben, was ich noch nicht bin, aber werden ſol.<lb n="15"/> Und wie glüklich würd’ ich ſein, wenn Dieſelben noch dieſe Sachen<lb/> korrigirten — und vorzüglich ihre Warheiten prüften. Von Dero<lb/> Güte verſprech’ ich mir alles. Dürft’ ich mir gehorſamſt wol die<lb/> Nachricht aus<metamark>[</metamark>bitten<metamark>]</metamark>: ob die Kollegien zu Leipzig vor oder nach<lb/> Pfingſten angehen. Ich bitte nochmals gehorſamſt um die aus-<lb n="20"/> geb<metamark>[</metamark>etenen<metamark>]</metamark> Bücher, und w<metamark>[</metamark>erde<metamark>]</metamark> nie verg<metamark>[</metamark>eſſen<metamark>]</metamark> zu ſein —</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>4. An <hi rendition="#g">Stadtſyndikus Ruß in Wunſiedel.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Konzept<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Schwarzenbach, April 1781<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et">Hochgeehrteſter Herr</hi> </salute> </opener><lb/> <p>Dieſelben werden ohne Zweifel glauben, ich hätte meine Pflicht<lb n="25"/> gänzlich aus den Augen geſezt, da ich weder an Dieſelben geſchrieben,<lb/> noch mich mündlich nach Dero Wohlſein erkundigt habe. Allerdings<lb/> wär’ es ſch<metamark>[</metamark>on<metamark>]</metamark> meine Schuldigkeit, perſönlich Denenſelben meine<lb/> Aufwartung zu machen. Allein die tauſend Hinderniſſe, in die man<lb/> immer verwikkelt <metamark>[</metamark>iſt<metamark>]</metamark>, und die Arbeiten, die einem nicht erlauben, viel<lb n="30"/> he<metamark>[</metamark>rum<metamark>]</metamark> zu reiſen <metamark>[?]</metamark>, werden mich hinlänglich bei Denenſelben ent-<lb/> ſchuldigen, wenn ich das, was ich ſchon lange hätte tun ſollen, bis auf<lb/> iezt verſchoben habe. Ich habe mir iezt vorgeſezt mich in drei Wochen<lb/> auf die Univerſität Leipzig zu begeben. Dieſelben werden leicht ein-<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd#_5">[5]</ref></note>ſehen, wie viel man Geld nöthig habe, um auf einer ſo theuern Uni-<lb n="35"/><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [4/0026]
Den 3ten Teil vom Helvezius —
Die Verſuche vom Montagne — ſie würden für mich alzuſchwer
ſein, wenn ich ſie nicht mit Hülfe eines guten Freundes durch-
zu[leſen] gedächte.
Semler 5
Krauſenek — wenn läſt ſich ein ſolcher empfindſamer Dichter mit
mer Reiz [?] leſen, als wenn eben die Natur in ihrem gröſten
Reiz prangt, die er malt.
Spazzirgänge.
Nächſtens werd’ ich wieder ſo frei ſein, und Denenſelben eigne 10
Arbeiten ſchikken. Dero gütige Aufname der vorigen giebt mir den Mut
es zu tun. Zwar ich bin überzeugt, daß ich das Lob, welches Dieſelben
d[enſelben] in Güte [?] leihen, gewis nicht verdiene — aber doch
erkenn’ ich Dero gütige Abſichten daraus, welche um mich auf[zu]-
muntern, das an mir loben, was ich noch nicht bin, aber werden ſol. 15
Und wie glüklich würd’ ich ſein, wenn Dieſelben noch dieſe Sachen
korrigirten — und vorzüglich ihre Warheiten prüften. Von Dero
Güte verſprech’ ich mir alles. Dürft’ ich mir gehorſamſt wol die
Nachricht aus[bitten]: ob die Kollegien zu Leipzig vor oder nach
Pfingſten angehen. Ich bitte nochmals gehorſamſt um die aus- 20
geb[etenen] Bücher, und w[erde] nie verg[eſſen] zu ſein —
4. An Stadtſyndikus Ruß in Wunſiedel.
[Schwarzenbach, April 1781]
Hochgeehrteſter Herr
Dieſelben werden ohne Zweifel glauben, ich hätte meine Pflicht 25
gänzlich aus den Augen geſezt, da ich weder an Dieſelben geſchrieben,
noch mich mündlich nach Dero Wohlſein erkundigt habe. Allerdings
wär’ es ſch[on] meine Schuldigkeit, perſönlich Denenſelben meine
Aufwartung zu machen. Allein die tauſend Hinderniſſe, in die man
immer verwikkelt [iſt], und die Arbeiten, die einem nicht erlauben, viel 30
he[rum] zu reiſen [?], werden mich hinlänglich bei Denenſelben ent-
ſchuldigen, wenn ich das, was ich ſchon lange hätte tun ſollen, bis auf
iezt verſchoben habe. Ich habe mir iezt vorgeſezt mich in drei Wochen
auf die Univerſität Leipzig zu begeben. Dieſelben werden leicht ein-
ſehen, wie viel man Geld nöthig habe, um auf einer ſo theuern Uni- 35
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(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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