Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.Tölners teologische Untersuchungen der zweite Band -- dürft' ich mir's von Denenselben ungebunden ausbitten, wenn es noch nicht gebunden wäre Spalding vom Wert der Gefüle im Christentum Die zweite Abteilung von Jerusalems Briefen über die mosaischen5 Schriften Usong von Haller den Chrysal. Ich würde nicht so frei gewesen sein, und Dieselben sobald wieder 6. An Rektor Werner in Schwarzenbach. [Konzept][Leipzig, Ende Mai 1781]Ich bin gesund in Leipzig angelangt. Die Stad ist schön; wenn man Tölners teologiſche Unterſuchungen der zweite Band — dürft’ ich mir’s von Denenſelben ungebunden ausbitten, wenn es noch nicht gebunden wäre Spalding vom Wert der Gefüle im Chriſtentum Die zweite Abteilung von Jeruſalems Briefen über die moſaiſchen5 Schriften Uſong von Haller den Chryſal. Ich würde nicht ſo frei geweſen ſein, und Dieſelben ſobald wieder 6. An Rektor Werner in Schwarzenbach. [Konzept][Leipzig, Ende Mai 1781]Ich bin geſund in Leipzig angelangt. Die Stad iſt ſchön; wenn man <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <list> <pb facs="#f0028" n="6"/> <item>Tölners teologiſche Unterſuchungen der zweite Band — dürft’ ich<lb/> mir’s von Denenſelben ungebunden ausbitten, wenn es noch<lb/> nicht gebunden wäre</item><lb/> <item>Spalding vom Wert der Gefüle im Chriſtentum</item><lb/> <item>Die zweite Abteilung von Jeruſalems Briefen über die moſaiſchen<lb n="5"/> Schriften</item><lb/> <item>Uſong von Haller</item><lb/> <item>den Chryſal.</item> </list><lb/> <p>Ich würde nicht ſo frei geweſen ſein, und Dieſelben ſobald wieder<lb/> um andere Bücher gebeten haben, da ich ſelbſt noch etliche noch nicht<lb n="10"/> zurükgegeben, wenn ich nicht von H. Aktuar Vogel gehört hätte, daß<lb/> Dieſelben ſo gütig geweſen wären, zu meinen Übungen im Denken<lb/> Anmerkungen zu machen. Wie erfreut war ich, von Denenſelben eine<lb/> ſo un<metamark>[</metamark>verhofte?<metamark>]</metamark> Güte zu genieſſen. Es <metamark>[</metamark>war<metamark>]</metamark> viel Güte <metamark>[</metamark>von<metamark>]</metamark> Denen-<lb/> ſelben, dieſe Sachen nur zu leſen; aber es iſts noch mer, daß Dieſelben<lb n="15"/> ſie ſogar verbeſſern. Ich erwarte Dero <metamark>[</metamark>Anmerkungen<metamark>]</metamark>, die <metamark>[</metamark>ich<metamark>]</metamark> mir<lb/> eheſtens <metamark>[?]</metamark> gehorſamſt ausbitte, mit der gröſten Ungeduld <metamark>[</metamark>und<metamark>]</metamark> mit<lb/> der Freude, die <metamark>[</metamark>ich<metamark>]</metamark> ſchon zum voraus empfinde, wenn ich ein gutes<lb/> Buch erwarte. Die übrigen Bücher werde ich ſelbſt nächſtens Denen-<lb/> ſelben übermachen.<lb n="20"/> </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>6. An <hi rendition="#g">Rektor Werner in Schwarzenbach.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Konzept<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Leipzig, Ende Mai 1781<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Ich bin geſund in Leipzig angelangt. Die Stad iſt ſchön; wenn man<lb/> eine Stad ſchön nennet, die groſſe Häuſſer und lange Gaſſen hat — für<lb/> mich iſt ſie noch einförmig. Und die herliche Gegend — die Sie mir<lb n="25"/> verſprachen — die find’ ich um Leipzig herum nicht. Überal ein ewiges<lb/> Einerlei — keine Täler und Hügel — völlig entblöſt von dem Reize,<lb/> der mir die Gegend, wo Sie noch wonen, ſonſt ſo angenem machte. In<lb/> vielen Sachen iſt’s ſo hier, wie Sie mir vorausgeſagt haben — in<lb/> andern aber iſt’s anders. Für 18 Pfennige kan ich zu Mittage eſſen.<lb n="30"/> Ferner: Beim Rektor Klodius hab’ ich die Inſkripzion ganz geſchenkt<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd#_7">[7]</ref></note>bekommen — und eben ſo die Kollegien. Für mein ſchönes Zimmer<lb/> brauch’ ich nur 16 rtl. zu zahlen — aber dafür mus ich zu Meszeiten<lb/> allemal ausziehen. Auch die Studenten — die gemeinen Leute ſind ſo<lb/> höflich, ſo polirt, wie Sie mir geſagt haben. Allein in folgendem<lb n="35"/><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [6/0028]
Tölners teologiſche Unterſuchungen der zweite Band — dürft’ ich
mir’s von Denenſelben ungebunden ausbitten, wenn es noch
nicht gebunden wäre
Spalding vom Wert der Gefüle im Chriſtentum
Die zweite Abteilung von Jeruſalems Briefen über die moſaiſchen 5
Schriften
Uſong von Haller
den Chryſal.
Ich würde nicht ſo frei geweſen ſein, und Dieſelben ſobald wieder
um andere Bücher gebeten haben, da ich ſelbſt noch etliche noch nicht 10
zurükgegeben, wenn ich nicht von H. Aktuar Vogel gehört hätte, daß
Dieſelben ſo gütig geweſen wären, zu meinen Übungen im Denken
Anmerkungen zu machen. Wie erfreut war ich, von Denenſelben eine
ſo un[verhofte?] Güte zu genieſſen. Es [war] viel Güte [von] Denen-
ſelben, dieſe Sachen nur zu leſen; aber es iſts noch mer, daß Dieſelben 15
ſie ſogar verbeſſern. Ich erwarte Dero [Anmerkungen], die [ich] mir
eheſtens [?] gehorſamſt ausbitte, mit der gröſten Ungeduld [und] mit
der Freude, die [ich] ſchon zum voraus empfinde, wenn ich ein gutes
Buch erwarte. Die übrigen Bücher werde ich ſelbſt nächſtens Denen-
ſelben übermachen. 20
6. An Rektor Werner in Schwarzenbach.
[Leipzig, Ende Mai 1781]
Ich bin geſund in Leipzig angelangt. Die Stad iſt ſchön; wenn man
eine Stad ſchön nennet, die groſſe Häuſſer und lange Gaſſen hat — für
mich iſt ſie noch einförmig. Und die herliche Gegend — die Sie mir 25
verſprachen — die find’ ich um Leipzig herum nicht. Überal ein ewiges
Einerlei — keine Täler und Hügel — völlig entblöſt von dem Reize,
der mir die Gegend, wo Sie noch wonen, ſonſt ſo angenem machte. In
vielen Sachen iſt’s ſo hier, wie Sie mir vorausgeſagt haben — in
andern aber iſt’s anders. Für 18 Pfennige kan ich zu Mittage eſſen. 30
Ferner: Beim Rektor Klodius hab’ ich die Inſkripzion ganz geſchenkt
bekommen — und eben ſo die Kollegien. Für mein ſchönes Zimmer
brauch’ ich nur 16 rtl. zu zahlen — aber dafür mus ich zu Meszeiten
allemal ausziehen. Auch die Studenten — die gemeinen Leute ſind ſo
höflich, ſo polirt, wie Sie mir geſagt haben. Allein in folgendem 35
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(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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