Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.Ehre, die noch nicht einmal der breite Nikolai errang, der zwar auch Ich bitte Sie um die Verzeihung und Erfüllung meiner Bitte und Euer Wolgeboren gehorsamster Diener J. Paullus Fried. Richter10 N. S. Den 26 Sept: Unerwartete Umstände liessen dieses Blat so [289]283. An Christian von Oerthel in Töpen. [Kopie][Hof, Ende Sept. oder Anfang Okt. 1789]A celui qui m'a connu et oublie! Mais moi je ne Vous ai ni connu ni oublie: je Vous aime encor. 284. An Buchhändler Beckmann in Gera.25 [Kopie][Hof, 12. Okt. 1789]Karl V und XII stiftete[n] im Vogtlande nicht soviel Unruhe als Ehre, die noch nicht einmal der breite Nikolai errang, der zwar auch Ich bitte Sie um die Verzeihung und Erfüllung meiner Bitte und Euer Wolgeboren gehorſamſter Diener J. Paullus Fried. Richter10 N. S. Den 26 Sept: Unerwartete Umſtände lieſſen dieſes Blat ſo [289]283. An Chriſtian von Oerthel in Töpen. [Kopie][Hof, Ende Sept. oder Anfang Okt. 1789]A celui qui m’a connu et oublié! Mais moi je ne Vous ai ni connu ni oublié: je Vous aime encor. 284. An Buchhändler Beckmann in Gera.25 [Kopie][Hof, 12. Okt. 1789]Karl V und XII ſtiftete[n] im Vogtlande nicht ſoviel Unruhe als <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0299" n="274"/> Ehre, die noch nicht einmal der breite Nikolai errang, der zwar auch<lb/> den <hi rendition="#g">Dekroteur</hi> des <hi rendition="#aq">anus</hi> abgiebt, aber erſt ſolcher, die um 6 Zolle<lb/> tiefer ſizen.</p><lb/> <p>Ich bitte Sie um die Verzeihung und Erfüllung meiner Bitte und<lb/> ihres Tons; und habe die Ehre, in der Erwartung einer <hi rendition="#g">geſchriebenen</hi><lb n="5"/> und einer <hi rendition="#g">praktiſchen</hi> Antwort, mit wahrer und gefühlter Hoch-<lb/> achtung zu bleiben</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Euer Wolgeboren<lb/> gehorſamſter Diener<lb/> J. Paullus Fried. Richter<lb n="10"/> </hi> </salute> </closer> <postscript> <p>N. S. Den 26 Sept: Unerwartete Umſtände lieſſen dieſes Blat ſo<lb/> lang unabgeſchikt. Ich habe noch einmal Urſache, Sie um Nachſicht<lb/> für den freien Ton darin anzuſprechen — auch bitt’ ich Sie, dieſe<lb/> Abſchikkung nicht durch die Beantwortung nachzuahmen und heim-<lb/> zuſuchen.</p> </postscript> <lb n="15"/> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd#_289">[289]</ref></note>283. An <hi rendition="#g">Chriſtian von Oerthel in Töpen.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, Ende Sept. oder Anfang Okt. 1789<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">A celui qui m’a connu et oublié!</hi> </hi> </salute> </opener><lb/> <p> <hi rendition="#aq">Mais moi je ne Vous ai ni connu ni oublié: je Vous aime encor.<lb/> Quoique je sois assés heureux: je me souviens pourtant quel-<lb n="20"/> quefois que les larmes que Vous avés versé<metamark>[</metamark>e<metamark>]</metamark>s dans mon sein,<lb/> sont taries; que les promesses que Vous m’avés faites, sont<lb/> oubliées; que l’amour que Vous m’avés porté, est décédé et que<lb/> Votre frere m’est mort deux fois.</hi> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>284. An <hi rendition="#g">Buchhändler Beckmann in Gera.</hi><lb n="25"/> </head> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, 12. Okt. 1789<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Karl <hi rendition="#aq">V</hi> und <hi rendition="#aq">XII</hi> ſtiftete<metamark>[</metamark>n<metamark>]</metamark> im Vogtlande nicht ſoviel Unruhe als<lb/> Ihre <hi rendition="#aq">Carl<metamark>[</metamark>s<metamark>]</metamark>d’or.</hi> Es wolte ſie keiner als wären ſie glühend in der<lb/> Hand behalten und ſie flogen aus einer in die andre wie das an-<lb/> gezündete Spähngen beim Spiel „ſtirbt der Fuchs“. Ich gäbe etwas<lb n="30"/> darum, die Geſchichte der Pfiffe, Plagen ꝛc. zu leſen, die der Karolin<lb/> in ſeinem Leben ausgebrütet, deſſen Auſſenwerke ſämtlich demolirt<lb/> ſind und deſſen Kopf ſo verſchnitten wie meiner.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [274/0299]
Ehre, die noch nicht einmal der breite Nikolai errang, der zwar auch
den Dekroteur des anus abgiebt, aber erſt ſolcher, die um 6 Zolle
tiefer ſizen.
Ich bitte Sie um die Verzeihung und Erfüllung meiner Bitte und
ihres Tons; und habe die Ehre, in der Erwartung einer geſchriebenen 5
und einer praktiſchen Antwort, mit wahrer und gefühlter Hoch-
achtung zu bleiben
Euer Wolgeboren
gehorſamſter Diener
J. Paullus Fried. Richter 10
N. S. Den 26 Sept: Unerwartete Umſtände lieſſen dieſes Blat ſo
lang unabgeſchikt. Ich habe noch einmal Urſache, Sie um Nachſicht
für den freien Ton darin anzuſprechen — auch bitt’ ich Sie, dieſe
Abſchikkung nicht durch die Beantwortung nachzuahmen und heim-
zuſuchen.
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283. An Chriſtian von Oerthel in Töpen.
[Hof, Ende Sept. oder Anfang Okt. 1789]
A celui qui m’a connu et oublié!
Mais moi je ne Vous ai ni connu ni oublié: je Vous aime encor.
Quoique je sois assés heureux: je me souviens pourtant quel- 20
quefois que les larmes que Vous avés versé[e]s dans mon sein,
sont taries; que les promesses que Vous m’avés faites, sont
oubliées; que l’amour que Vous m’avés porté, est décédé et que
Votre frere m’est mort deux fois.
284. An Buchhändler Beckmann in Gera. 25
[Hof, 12. Okt. 1789]
Karl V und XII ſtiftete[n] im Vogtlande nicht ſoviel Unruhe als
Ihre Carl[s]d’or. Es wolte ſie keiner als wären ſie glühend in der
Hand behalten und ſie flogen aus einer in die andre wie das an-
gezündete Spähngen beim Spiel „ſtirbt der Fuchs“. Ich gäbe etwas 30
darum, die Geſchichte der Pfiffe, Plagen ꝛc. zu leſen, die der Karolin
in ſeinem Leben ausgebrütet, deſſen Auſſenwerke ſämtlich demolirt
ſind und deſſen Kopf ſo verſchnitten wie meiner.
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(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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