Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.handelt hättest, weil es nichts klärers giebt als ienes und nichts Am Ende beruht, wenn nicht augenblikliche Überwältigung der Mach' häufigere Absäze, sie erleichtern unendlich. Deine Klage10 Ich hätte dir, ohne meine Abrufungen nach Hof, deine Arbeit Lebe wol und suche dein Paradies, dein Peru, dein Tempe und Fr. Richter Wenn ich am Sonabend wiederkomme: so habe einige Skripturen 358. An Amtsverwalter Cloeter in Schwarzenbach. [Kopie][Schwarzenbach, 1. Febr. 1791]Sie werden morgen oft in Ihre Taschen greifen, um die Ihrer handelt hätteſt, weil es nichts klärers giebt als ienes und nichts Am Ende beruht, wenn nicht augenblikliche Überwältigung der Mach’ häufigere Abſäze, ſie erleichtern unendlich. Deine Klage10 Ich hätte dir, ohne meine Abrufungen nach Hof, deine Arbeit Lebe wol und ſuche dein Paradies, dein Peru, dein Tempe und Fr. Richter Wenn ich am Sonabend wiederkomme: ſo habe einige Skripturen 358. An Amtsverwalter Cloeter in Schwarzenbach. [Kopie][Schwarzenbach, 1. Febr. 1791]Sie werden morgen oft in Ihre Taſchen greifen, um die Ihrer <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0348" n="322"/> handelt hätteſt, weil es nichts klärers giebt als <hi rendition="#g">ienes</hi> und nichts<lb/> unbeſtimters als <hi rendition="#g">dieſes,</hi> ſo daß wenn <hi rendition="#aq">F.</hi> 50 gar nicht geſchrieben<lb/> ſtände, <hi rendition="#aq">F.</hi> 37 doch zum Vortheil der Lineal-Erbfolge, aus der Lehens<lb/> Renunziazion <hi rendition="#aq">p.</hi> 20 ꝛc. erkläret werden müſte. Euere Exegeten über<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd#_340">[340]</ref></note>das Wort <hi rendition="#aq">legibus</hi> haben alſo den theologiſchen Exegeten nichts vor-<lb n="5"/> zurücken als Aehnlichkeit.</p><lb/> <p>Am Ende beruht, wenn nicht augenblikliche Überwältigung der<lb/> Endzwek iſt, auf der Schlachtordnung der Beweiſe wenig, weil ſie doch<lb/> der Leſer rükt und miſcht wie er wil.</p><lb/> <p>Mach’ häufigere Abſäze, ſie erleichtern unendlich. Deine Klage<lb n="10"/> über Dunkelheit iſt eine hyſteriſche, deren du mehrere haſt. Glaube mir,<lb/> ſobald die Sachen in deinem Kopfe umſchienen und auseinandergerükt<lb/> daſtehen: ſo treten ſie auch ſo aufs Papier, wenn man ſie nicht mit<lb/> Farben überklebt und verpicht. Wenn du vollends einem ſolchen<lb/> Feudiſten und Genealogiſten wie mir deutlich wirſt! — Du kanſt<lb n="15"/> alſo eher die 4 lezten Blätter, für andre etwas einziehen.</p><lb/> <p>Ich hätte dir, ohne meine Abrufungen nach Hof, deine Arbeit<lb/> ſchon vor 10 Tagen wiedergeben können; denn ich möchte nicht gern,<lb/> daß ich nicht ſo ſchnel im Leſen und Schreiben wäre wie du, wiewol du<lb/> doch das von Betlern bis auf dieſe Stunde noch haſt und dir bei einem<lb n="20"/> ſo kleinen Blatte nicht gleich bleibeſt, da du mir das gröſſere von der<lb/> Unſterblichkeit in weit kürzerer Zeit wieder einhändigteſt.</p><lb/> <p>Lebe wol und ſuche dein Paradies, dein Peru, dein Tempe und<lb/> deinen Prater wie ich, auf dem weiſſen und blauen Papier, wo es kein<lb/> ärgerliches Wetter giebt, kein Mislingen, keine Geſandten- und<lb n="25"/> Reichstagsformalitäten und keinen Kephal- und Podagriſtiſchen<lb/> Wirth, der eine weiſſe Müze aufhat.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Fr. Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>Wenn ich am Sonabend wiederkomme: ſo habe einige Skripturen<lb/> auf meine Kommode geſchikt, ich bitte dich. Deine Dinte ſieht ſchwarz<lb/> genug aus auf dem ſehr weiſſen feinen Grunde.</p> </postscript> <lb n="30"/> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>358. An <hi rendition="#g">Amtsverwalter Cloeter in Schwarzenbach.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Schwarzenbach, 1. Febr. 1791<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Sie werden morgen oft in Ihre Taſchen greifen, um die Ihrer<lb/> Dienerſchaft zu füllen. Haben Sie die Güte, für mich hineinzugreifen.<lb/> Die Neujahrsbrandſchazung, Garderobe Ausgaben haben meinen<lb n="35"/> kleinen Fiſkus erſchöpft.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [322/0348]
handelt hätteſt, weil es nichts klärers giebt als ienes und nichts
unbeſtimters als dieſes, ſo daß wenn F. 50 gar nicht geſchrieben
ſtände, F. 37 doch zum Vortheil der Lineal-Erbfolge, aus der Lehens
Renunziazion p. 20 ꝛc. erkläret werden müſte. Euere Exegeten über
das Wort legibus haben alſo den theologiſchen Exegeten nichts vor- 5
zurücken als Aehnlichkeit.
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Am Ende beruht, wenn nicht augenblikliche Überwältigung der
Endzwek iſt, auf der Schlachtordnung der Beweiſe wenig, weil ſie doch
der Leſer rükt und miſcht wie er wil.
Mach’ häufigere Abſäze, ſie erleichtern unendlich. Deine Klage 10
über Dunkelheit iſt eine hyſteriſche, deren du mehrere haſt. Glaube mir,
ſobald die Sachen in deinem Kopfe umſchienen und auseinandergerükt
daſtehen: ſo treten ſie auch ſo aufs Papier, wenn man ſie nicht mit
Farben überklebt und verpicht. Wenn du vollends einem ſolchen
Feudiſten und Genealogiſten wie mir deutlich wirſt! — Du kanſt 15
alſo eher die 4 lezten Blätter, für andre etwas einziehen.
Ich hätte dir, ohne meine Abrufungen nach Hof, deine Arbeit
ſchon vor 10 Tagen wiedergeben können; denn ich möchte nicht gern,
daß ich nicht ſo ſchnel im Leſen und Schreiben wäre wie du, wiewol du
doch das von Betlern bis auf dieſe Stunde noch haſt und dir bei einem 20
ſo kleinen Blatte nicht gleich bleibeſt, da du mir das gröſſere von der
Unſterblichkeit in weit kürzerer Zeit wieder einhändigteſt.
Lebe wol und ſuche dein Paradies, dein Peru, dein Tempe und
deinen Prater wie ich, auf dem weiſſen und blauen Papier, wo es kein
ärgerliches Wetter giebt, kein Mislingen, keine Geſandten- und 25
Reichstagsformalitäten und keinen Kephal- und Podagriſtiſchen
Wirth, der eine weiſſe Müze aufhat.
Fr. Richter
Wenn ich am Sonabend wiederkomme: ſo habe einige Skripturen
auf meine Kommode geſchikt, ich bitte dich. Deine Dinte ſieht ſchwarz
genug aus auf dem ſehr weiſſen feinen Grunde.
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358. An Amtsverwalter Cloeter in Schwarzenbach.
[Schwarzenbach, 1. Febr. 1791]
Sie werden morgen oft in Ihre Taſchen greifen, um die Ihrer
Dienerſchaft zu füllen. Haben Sie die Güte, für mich hineinzugreifen.
Die Neujahrsbrandſchazung, Garderobe Ausgaben haben meinen 35
kleinen Fiſkus erſchöpft.
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(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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