Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.früher -- um eine Jagdtaufe. Die Gründe, die alle Bitten des früh- 121. An Christian Otto. [Hof, 6. Juni 1795]Ich danke dir für die 2 Briefe -- und schicke sie zum Lesen. Den 122. An Christian Otto. [Hof, 6. Juni 1795]Ich habs durch und ich danke dir für den Abend, wo einige warme Gute Nacht! 123. An Rolsch in Weimar. [Kopie][Hof, 6. Juni 1795]Der Himmel geb' Ihnen ausser Freude Kraft, sie zu entbehren,30 früher — um eine Jagdtaufe. Die Gründe, die alle Bitten des früh- 121. An Chriſtian Otto. [Hof, 6. Juni 1795]Ich danke dir für die 2 Briefe — und ſchicke ſie zum Leſen. Den 122. An Chriſtian Otto. [Hof, 6. Juni 1795]Ich habs durch und ich danke dir für den Abend, wo einige warme Gute Nacht! 123. An Rolſch in Weimar. [Kopie][Hof, 6. Juni 1795]Der Himmel geb’ Ihnen auſſer Freude Kraft, ſie zu entbehren,30 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0101" n="91"/> früher — um eine Jagdtaufe. Die Gründe, die alle Bitten des früh-<lb/> zeitigen [Rezenſierens] mit einander gemein haben, heben ſich gegen-<lb/> ſeitig auf: die, die ich allein gegen die <hi rendition="#aq">uso</hi>s und Reſpittage habe, ſind<lb/> dieſe. 1. Der Heſperus bedarf, wenn er mehr ein Stern als eine Stern-<lb/> ſchnuppe iſt, litterariſcher Ephemeriden, um geſehen zu werden, da<lb n="5"/> das Publikum keine andern Augen hat als unbewafnete. Er iſt nicht<lb/> für eine Leſewelt gemacht, die — ſo wie Eidexen, Schlangen,<lb/> Schw[eine] Schoosthiere der Damen und Koſaken, Mohren, Affen<lb/> Schoosmenſchen der Groſſen ſind — Schoosbücher, die beiden<lb/> gleichen, hat. [2.] Es ſcheint, die Jagdtaufe des <hi rendition="#aq">Hesperus</hi> hebe die<lb n="10"/> ſpäte Dauphinstaufe der Loge [?] wieder auf. Den Muth zum 3<hi rendition="#sup">ten</hi><lb/> Grunde giebt mir nur die Wahl des Richters [in] <hi rendition="#aq">No.</hi> 116, zu dem daß<lb/> das Buch in 3 Theilen in die Welt gekommen und nicht in den<lb/> Meskatalog. Ich wiederhole meinen Dank und die Bitte um Ver-<lb/> zeihung mehr als um Beſchleunigung.<lb n="15"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>121. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 6. Juni 1795]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich danke dir für die 2 Briefe — und ſchicke ſie zum Leſen. Den<lb/> Göthe bekomſt du noch eher: ich halte gegenwärtig bei <hi rendition="#aq">p.</hi> 151, weil<lb/> ich gern nicht eilig leſen wil. Wernleins Briefe [ſind] ſchöner als ſonſt,<lb n="20"/> zumal [der] an dich.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>122. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 6. Juni 1795]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich habs durch und ich danke dir für den Abend, wo einige warme<lb/> Tropfen aus Göthes Himmel auf einen nach ſo durſtigen Stunden<lb n="25"/> herunterfielen wie heute drauſſen auf die eben ſo abgedorten Gewächſe.</p><lb/> <p>Gute Nacht!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>123. An <hi rendition="#g">Rolſch in Weimar.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 6. Juni 1795]</hi> </dateline><lb/> <p>Der Himmel geb’ Ihnen auſſer Freude Kraft, ſie zu entbehren,<lb n="30"/> Standhaftigkeit und Gefühl, Härte gegen ſich und Weichheit gegen<lb/> andre.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [91/0101]
früher — um eine Jagdtaufe. Die Gründe, die alle Bitten des früh-
zeitigen [Rezenſierens] mit einander gemein haben, heben ſich gegen-
ſeitig auf: die, die ich allein gegen die usos und Reſpittage habe, ſind
dieſe. 1. Der Heſperus bedarf, wenn er mehr ein Stern als eine Stern-
ſchnuppe iſt, litterariſcher Ephemeriden, um geſehen zu werden, da 5
das Publikum keine andern Augen hat als unbewafnete. Er iſt nicht
für eine Leſewelt gemacht, die — ſo wie Eidexen, Schlangen,
Schw[eine] Schoosthiere der Damen und Koſaken, Mohren, Affen
Schoosmenſchen der Groſſen ſind — Schoosbücher, die beiden
gleichen, hat. [2.] Es ſcheint, die Jagdtaufe des Hesperus hebe die 10
ſpäte Dauphinstaufe der Loge [?] wieder auf. Den Muth zum 3ten
Grunde giebt mir nur die Wahl des Richters [in] No. 116, zu dem daß
das Buch in 3 Theilen in die Welt gekommen und nicht in den
Meskatalog. Ich wiederhole meinen Dank und die Bitte um Ver-
zeihung mehr als um Beſchleunigung. 15
121. An Chriſtian Otto.
[Hof, 6. Juni 1795]
Ich danke dir für die 2 Briefe — und ſchicke ſie zum Leſen. Den
Göthe bekomſt du noch eher: ich halte gegenwärtig bei p. 151, weil
ich gern nicht eilig leſen wil. Wernleins Briefe [ſind] ſchöner als ſonſt, 20
zumal [der] an dich.
122. An Chriſtian Otto.
[Hof, 6. Juni 1795]
Ich habs durch und ich danke dir für den Abend, wo einige warme
Tropfen aus Göthes Himmel auf einen nach ſo durſtigen Stunden 25
herunterfielen wie heute drauſſen auf die eben ſo abgedorten Gewächſe.
Gute Nacht!
123. An Rolſch in Weimar.
[Hof, 6. Juni 1795]
Der Himmel geb’ Ihnen auſſer Freude Kraft, ſie zu entbehren, 30
Standhaftigkeit und Gefühl, Härte gegen ſich und Weichheit gegen
andre.
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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