Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.263. An Christian Otto. [Hof, 12. März 1796]Ich habe nichts fertig als was ich schicke und in Beisein der Louise 264. An Christian Otto.5 [Hof] 18 März 96.Mich sezen die Herold[ischen] in Höllenangst, indem sie drohen, daß 265. An Christian Otto. [Hof] d. 18. März 96.Hier schikt der Saul seine Hosen dem König David. Es fehlt niemand15 266. An Christian Otto. Ich danke dir. Der Bey hat mich hinunter zum Essen durch seinen [165]267. An Christian Otto. [Hof] 20 März 96 [Sonntag].Amöne lässet sich durch mich anmelden. Um 61/2 Uhr erscheinet25 263. An Chriſtian Otto. [Hof, 12. März 1796]Ich habe nichts fertig als was ich ſchicke und in Beiſein der Louise 264. An Chriſtian Otto.5 [Hof] 18 März 96.Mich ſezen die Herold[ischen] in Höllenangſt, indem ſie drohen, daß 265. An Chriſtian Otto. [Hof] d. 18. März 96.Hier ſchikt der Saul ſeine Hoſen dem König David. Es fehlt niemand15 266. An Chriſtian Otto. Ich danke dir. Der Bey hat mich hinunter zum Eſſen durch ſeinen [165]267. An Chriſtian Otto. [Hof] 20 März 96 [Sonntag].Amöne läſſet ſich durch mich anmelden. Um 6½ Uhr erſcheinet25 <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0177" n="166"/> <div type="letter" n="1"> <head>263. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 12. März 1796]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich habe nichts fertig als was ich ſchicke und in Beiſein der <hi rendition="#aq">Louise</hi><lb/> korrigiere. Aber die eilige Korrektur macht die ſtätere nöthig.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>264. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi><lb n="5"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof] 18 März 96.</hi> </dateline><lb/> <p>Mich ſezen die <hi rendition="#aq">Herold[ischen]</hi> in Höllenangſt, indem ſie drohen, daß<lb/> der Schneider die Hoſen — die er angenommen — als auswärtige<lb/> Kontrebande an die Handwerkslade liefern könte, ſo daß mir die<lb/> geſamte Gewerkſchaft die ſequeſtrierten Hoſen abzöge? Sol ich denn in<lb n="10"/> meinen külottiſchen Tagen einen Kartoffelnkrieg mit den Schneidern<lb/> haben, wie Lavater mit den Schuſtern? Tröſte mich, erheitere mich!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>265. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof] d. 18. März 96.</hi> </dateline><lb/> <p>Hier ſchikt der Saul ſeine Hoſen dem König David. Es fehlt niemand<lb n="15"/> als der Goliath.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>266. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <p>Ich danke dir. Der Bey hat mich hinunter zum Eſſen durch ſeinen<lb/> Brief gezwungen, das ich annehmen mus, wenn ich nicht — furchtſam<lb/> ſcheinen wil. Ich und er haben uns ſeit 2 Tagen ſchlecht an einander<lb n="20"/> erbauet.</p><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof] 20 März 96 [Sonntag].</hi> </dateline> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd2_165">[165]</ref></note>267. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof] 20 März 96 [Sonntag].</hi> </dateline><lb/> <p>Amöne läſſet ſich durch mich anmelden. Um 6½ Uhr erſcheinet<lb n="25"/> Schreiber dieſes und leget dir die wichtigſten Aktenſtücke des Prozeſſes<lb/> zwiſchen ihm und <hi rendition="#aq">H[erold]</hi> vor und trinkt dabei: laſſe daher ein<lb/> Seidlein holen. Ich bin viel froher gekommen als gegangen. —<lb/> Lies oder handhabe mein Mſpt ſo, daß du mir auf die Feiertage einen<lb/> groſſen Theil davon zum Korrigieren wiedergeben kanſt, weil ich in<lb n="30"/> einer ſolchen heiligen (zerſtreueten und naſchenden) Zeit nicht gern<lb/> etwas ſchwereres thue gleich den Geiſtlichen als Beſſern. In wenigen<lb/> Tagen bekömſt du das peremtoriſche Ende des Buchs.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [166/0177]
263. An Chriſtian Otto.
[Hof, 12. März 1796]
Ich habe nichts fertig als was ich ſchicke und in Beiſein der Louise
korrigiere. Aber die eilige Korrektur macht die ſtätere nöthig.
264. An Chriſtian Otto. 5
[Hof] 18 März 96.
Mich ſezen die Herold[ischen] in Höllenangſt, indem ſie drohen, daß
der Schneider die Hoſen — die er angenommen — als auswärtige
Kontrebande an die Handwerkslade liefern könte, ſo daß mir die
geſamte Gewerkſchaft die ſequeſtrierten Hoſen abzöge? Sol ich denn in 10
meinen külottiſchen Tagen einen Kartoffelnkrieg mit den Schneidern
haben, wie Lavater mit den Schuſtern? Tröſte mich, erheitere mich!
265. An Chriſtian Otto.
[Hof] d. 18. März 96.
Hier ſchikt der Saul ſeine Hoſen dem König David. Es fehlt niemand 15
als der Goliath.
266. An Chriſtian Otto.
Ich danke dir. Der Bey hat mich hinunter zum Eſſen durch ſeinen
Brief gezwungen, das ich annehmen mus, wenn ich nicht — furchtſam
ſcheinen wil. Ich und er haben uns ſeit 2 Tagen ſchlecht an einander 20
erbauet.
[Hof] 20 März 96 [Sonntag].
267. An Chriſtian Otto.
[Hof] 20 März 96 [Sonntag].
Amöne läſſet ſich durch mich anmelden. Um 6½ Uhr erſcheinet 25
Schreiber dieſes und leget dir die wichtigſten Aktenſtücke des Prozeſſes
zwiſchen ihm und H[erold] vor und trinkt dabei: laſſe daher ein
Seidlein holen. Ich bin viel froher gekommen als gegangen. —
Lies oder handhabe mein Mſpt ſo, daß du mir auf die Feiertage einen
groſſen Theil davon zum Korrigieren wiedergeben kanſt, weil ich in 30
einer ſolchen heiligen (zerſtreueten und naſchenden) Zeit nicht gern
etwas ſchwereres thue gleich den Geiſtlichen als Beſſern. In wenigen
Tagen bekömſt du das peremtoriſche Ende des Buchs.
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(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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