Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.liebe könt' es füllen, aber deine weite Seele sättigt und fült nur der Un- [Aber wenn du eher als ich die erste verlassen hast, so wisse gewis, daß 540. An Vieth in Dessau. [Kopie][Hof, 21. Febr. 1797]Erholung ist Tausch der Arbeit, nicht Pause derselben. In der 541. An Christian Otto. [Hof, 21. Febr. 1797]Hier ist Hufeland, den ich dich mit meiner Eile durchzulaufen20 Eben geh ich ins Bette, weil ich morgen nach Arzberg gehe, 1) da es 542. An Christian Otto. [Hof, 22. Febr. 1797]Die Plothoin hat mir sagen lassen, ich solte Morgen zu Mittage liebe könt’ es füllen, aber deine weite Seele ſättigt und fült nur der Un- [Aber wenn du eher als ich die erſte verlaſſen haſt, ſo wiſſe gewis, daß 540. An Vieth in Deſſau. [Kopie][Hof, 21. Febr. 1797]Erholung iſt Tauſch der Arbeit, nicht Pauſe derſelben. In der 541. An Chriſtian Otto. [Hof, 21. Febr. 1797]Hier iſt Hufeland, den ich dich mit meiner Eile durchzulaufen20 Eben geh ich ins Bette, weil ich morgen nach Arzberg gehe, 1) da es 542. An Chriſtian Otto. [Hof, 22. Febr. 1797]Die Plothoin hat mir ſagen laſſen, ich ſolte Morgen zu Mittage <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0317" n="302"/> liebe könt’ es füllen, aber deine weite Seele ſättigt und fült nur der Un-<lb/> endliche, der hinter dem Tod glänzt, durch ſeine 2<hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">t</hi>e</hi> Welt.</p><lb/> <p>[Aber wenn du eher als ich die erſte verlaſſen haſt, ſo wiſſe gewis, daß<lb/> unter allen Menſchen der Erde dein Freund am längſten über die edle<lb/> Freundin weint; aber weine du lieber über mich!]<lb n="5"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>540. An <hi rendition="#g">Vieth in Deſſau.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 21. Febr. 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>Erholung iſt Tauſch der Arbeit, nicht Pauſe derſelben. In der<lb/> Mathematik iſt nur Klarheit Neuheit. Im Grunde iſt in allen Wiſſ[en-<lb/> ſchaften] <hi rendition="#aq">a priori,</hi> deren Spielraum blos in unſerm Ich iſt, Klarheit<lb n="10"/> die höchſte Erfindung, die reine und die praktiſche Vernunft müſſen<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd2_303">[303]</ref></note>am Ende die Figuren oder die Anſchauungen in uns vorausſezen<lb/> oder erhellen, die die Matheſis auſſer uns als gegebne Gröſſen<lb/> fodert. Irthum der Philoſophie, daß ſie glaubt, unſer inneres Auge<lb/> ſei vom äuſſern verſchieden, das ewig nur ſieht und niemals erſchaft.<lb n="15"/> Das Geſchik konſtruiere aus der krummen Linie des Lebens eine<lb/> rektifizierte.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>541. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 21. Febr. 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>Hier iſt Hufeland, den ich dich mit meiner Eile durchzulaufen<lb n="20"/> bitte.</p><lb/> <p>Eben geh ich ins Bette, weil ich morgen nach Arzberg gehe, 1) da es<lb/> trocken iſt, 2) da ich das Eden-Wetter zu verpaſſen fürchte, und 3) da<lb/> meine Mutter waſchen möchte. — Gehſt du mit, ſo ſchreib es mir nur<lb/> morgen vor 7 Uhr.<lb n="25"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>542. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 22. Febr. 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>Die Plothoin hat mir ſagen laſſen, ich ſolte Morgen zu Mittage<lb/> kommen, wenn ich die Gräfin ſehen wolte. Sei alſo ſo gut und bringe<lb/> den Hufeland bis Morgen um 9 Uhr durch: es wird ordentlicher laſſen,<lb n="30"/> wenn ich ihn mithabe. — Man kans mir denk ich nicht verdenken,<lb/> wenn ich blos im Überroke [!] zum Eſſen komme: nicht?</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [302/0317]
liebe könt’ es füllen, aber deine weite Seele ſättigt und fült nur der Un-
endliche, der hinter dem Tod glänzt, durch ſeine 2te Welt.
[Aber wenn du eher als ich die erſte verlaſſen haſt, ſo wiſſe gewis, daß
unter allen Menſchen der Erde dein Freund am längſten über die edle
Freundin weint; aber weine du lieber über mich!] 5
540. An Vieth in Deſſau.
[Hof, 21. Febr. 1797]
Erholung iſt Tauſch der Arbeit, nicht Pauſe derſelben. In der
Mathematik iſt nur Klarheit Neuheit. Im Grunde iſt in allen Wiſſ[en-
ſchaften] a priori, deren Spielraum blos in unſerm Ich iſt, Klarheit 10
die höchſte Erfindung, die reine und die praktiſche Vernunft müſſen
am Ende die Figuren oder die Anſchauungen in uns vorausſezen
oder erhellen, die die Matheſis auſſer uns als gegebne Gröſſen
fodert. Irthum der Philoſophie, daß ſie glaubt, unſer inneres Auge
ſei vom äuſſern verſchieden, das ewig nur ſieht und niemals erſchaft. 15
Das Geſchik konſtruiere aus der krummen Linie des Lebens eine
rektifizierte.
[303]
541. An Chriſtian Otto.
[Hof, 21. Febr. 1797]
Hier iſt Hufeland, den ich dich mit meiner Eile durchzulaufen 20
bitte.
Eben geh ich ins Bette, weil ich morgen nach Arzberg gehe, 1) da es
trocken iſt, 2) da ich das Eden-Wetter zu verpaſſen fürchte, und 3) da
meine Mutter waſchen möchte. — Gehſt du mit, ſo ſchreib es mir nur
morgen vor 7 Uhr. 25
542. An Chriſtian Otto.
[Hof, 22. Febr. 1797]
Die Plothoin hat mir ſagen laſſen, ich ſolte Morgen zu Mittage
kommen, wenn ich die Gräfin ſehen wolte. Sei alſo ſo gut und bringe
den Hufeland bis Morgen um 9 Uhr durch: es wird ordentlicher laſſen, 30
wenn ich ihn mithabe. — Man kans mir denk ich nicht verdenken,
wenn ich blos im Überroke [!] zum Eſſen komme: nicht?
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(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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