Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.543. An Wilhelmine von Kropff in Bayreuth. Hof d. 25 Feb. 97.Da ich den Leuten immer nur Klotilden und Adelinen male, die in Morgen werden die gefoderten Quittungen von Juliane an-[304] Der Himmel gebe, daß Ihr Schweigen leichtere Ursachen hat als in Jean Paul 544. An Christian Otto.20 [Hof, 25. Febr. 1797]Sei doch so gut und lasse meinen Bruder um 12 Uhr den 1 oder 2ten 545. An Christian Otto.25 [Hof, 28. Febr. 1797. Fastnachtsdienstag]Ich hätte 1000 rtl. verwettet, ich bliebe zu Hause; da es aber sein 546. An Christian Otto. [Hof, 28. Febr. 1797]30Lies nur, was ich nicht durchstrichen. 1) Zieh ich den Hut ab? Un- 543. An Wilhelmine von Kropff in Bayreuth. Hof d. 25 Feb. 97.Da ich den Leuten immer nur Klotilden und Adelinen male, die in Morgen werden die gefoderten Quittungen von Juliane an-[304] Der Himmel gebe, daß Ihr Schweigen leichtere Urſachen hat als in Jean Paul 544. An Chriſtian Otto.20 [Hof, 25. Febr. 1797]Sei doch ſo gut und laſſe meinen Bruder um 12 Uhr den 1 oder 2ten 545. An Chriſtian Otto.25 [Hof, 28. Febr. 1797. Faſtnachtsdienstag]Ich hätte 1000 rtl. verwettet, ich bliebe zu Hauſe; da es aber ſein 546. An Chriſtian Otto. [Hof, 28. Febr. 1797]30Lies nur, was ich nicht durchſtrichen. 1) Zieh ich den Hut ab? Un- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0318" n="303"/> <div type="letter" n="1"> <head>543. An <hi rendition="#g">Wilhelmine von Kropff in Bayreuth.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Hof</hi> d. 25 Feb. 97.</hi> </dateline><lb/> <p>Da ich den Leuten immer nur Klotilden und Adelinen male, die in<lb/> meinen Büchern, aber nicht in meinen Häuſern wohnen: ſo ſind ſie deſto<lb/> neugieriger, wenn ich ihnen einmal etwas Schönes male, zu deſſen<lb n="5"/> Original ich ſie führen kan. In dieſem Fal iſt H. Kaufman Herold, der<lb/> Ihnen theuerſte Freundin, dieſes Blätgen überbringt, um die Freude<lb/> zu haben, das zu ſehen, was ich ihm ſo oft portraitierte. Seine Kent-<lb/> niſſe und ſein Betragen werden Ihnen leicht beweiſen, daß er von<lb/> ſeinem Stande nichts hat als die Verdienſte: ſchon ſein Wunſch, Ihnen<lb n="10"/> etwas zu überbringen, iſt nicht merkantiliſch obwohl ſo eigennüzig als<lb/> die meinigen, wenn ich bei Ihnen bin.</p><lb/> <p>Morgen werden die gefoderten Quittungen von Juliane an-<note place="right"><ref target="1922_Bd2_304">[304]</ref></note><lb/> kommen und ich danke dem H. Obriſtlieutenant recht ſehr für dieſen<lb/> ſchönen Anfang der Hülfe.<lb n="15"/> </p> <p>Der Himmel gebe, daß Ihr Schweigen leichtere Urſachen hat als in<lb/> Ihrer Krankheit, und daß Ihnen [nicht] der Arzt ſondern die Zer-<lb/> ſtreuung das Schreiben verbiete. Leben Sie wohl, theuerſte Freundin!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq">Jean Paul</hi> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>544. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi><lb n="20"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 25. Febr. 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>Sei doch ſo gut und laſſe meinen Bruder um 12 Uhr den 1 oder 2<hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">t</hi>en</hi><lb/> Band von Lichtenberg und den 3<hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">t</hi>en</hi> oder 4<hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">t</hi>en</hi> von Thümmel abholen<lb/> als ein Konfortativ und Aphrodiſiakum für mein ſatiriſches Zeugen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>545. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi><lb n="25"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 28. Febr. 1797. Faſtnachtsdienstag]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich hätte 1000 rtl. verwettet, ich bliebe zu Hauſe; da es aber ſein<lb/> ſol: ſo geh’ ich zu dir und mit dir. Ich habe freilich kein Entreebillet.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>546. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 28. Febr. 1797]</hi> </dateline> <lb n="30"/> <p>Lies nur, was ich nicht durchſtrichen. 1) Zieh ich den Hut ab? Un-<lb/> möglich, wenn ich mich recht erinnere. — 2) Nehm ich eine Maſke vor?<lb/> — Unmöglich, wenn ꝛc. —</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [303/0318]
543. An Wilhelmine von Kropff in Bayreuth.
Hof d. 25 Feb. 97.
Da ich den Leuten immer nur Klotilden und Adelinen male, die in
meinen Büchern, aber nicht in meinen Häuſern wohnen: ſo ſind ſie deſto
neugieriger, wenn ich ihnen einmal etwas Schönes male, zu deſſen 5
Original ich ſie führen kan. In dieſem Fal iſt H. Kaufman Herold, der
Ihnen theuerſte Freundin, dieſes Blätgen überbringt, um die Freude
zu haben, das zu ſehen, was ich ihm ſo oft portraitierte. Seine Kent-
niſſe und ſein Betragen werden Ihnen leicht beweiſen, daß er von
ſeinem Stande nichts hat als die Verdienſte: ſchon ſein Wunſch, Ihnen 10
etwas zu überbringen, iſt nicht merkantiliſch obwohl ſo eigennüzig als
die meinigen, wenn ich bei Ihnen bin.
Morgen werden die gefoderten Quittungen von Juliane an-
kommen und ich danke dem H. Obriſtlieutenant recht ſehr für dieſen
ſchönen Anfang der Hülfe. 15
[304]Der Himmel gebe, daß Ihr Schweigen leichtere Urſachen hat als in
Ihrer Krankheit, und daß Ihnen [nicht] der Arzt ſondern die Zer-
ſtreuung das Schreiben verbiete. Leben Sie wohl, theuerſte Freundin!
Jean Paul
544. An Chriſtian Otto. 20
[Hof, 25. Febr. 1797]
Sei doch ſo gut und laſſe meinen Bruder um 12 Uhr den 1 oder 2ten
Band von Lichtenberg und den 3ten oder 4ten von Thümmel abholen
als ein Konfortativ und Aphrodiſiakum für mein ſatiriſches Zeugen.
545. An Chriſtian Otto. 25
[Hof, 28. Febr. 1797. Faſtnachtsdienstag]
Ich hätte 1000 rtl. verwettet, ich bliebe zu Hauſe; da es aber ſein
ſol: ſo geh’ ich zu dir und mit dir. Ich habe freilich kein Entreebillet.
546. An Chriſtian Otto.
[Hof, 28. Febr. 1797] 30
Lies nur, was ich nicht durchſtrichen. 1) Zieh ich den Hut ab? Un-
möglich, wenn ich mich recht erinnere. — 2) Nehm ich eine Maſke vor?
— Unmöglich, wenn ꝛc. —
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(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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