Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.Ihre physische Entfernung sondern auf Ihre moralische. -- Un- 32. An Joh. Georg Herold in Hof. [Kopie][Hof, 20. Okt. 1794. Montag]5Um 6 Uhr wil ich sehen, wie weit sie sich in Seide eingesponnen 33. An Christian Otto. [Kopie][Hof, 27. Okt. 1794]Damit die Mezgerschaft das Viertel, das aus 4 Vierteln besteht, 34. An Renate Wirth.[19] [Kopie][Hof, 27. Okt. 1794. Montag]Ich wünsche, daß der schwesterliche Drilling oder die 3 Weisen aus 35. An Renate Wirth. [Hof, 30. Okt. 1794?]Vor Ihrem Besuche, liebe Renate, kömt immer ein solches Hiobs- Ihre phyſiſche Entfernung ſondern auf Ihre moraliſche. — Un- 32. An Joh. Georg Herold in Hof. [Kopie][Hof, 20. Okt. 1794. Montag]5Um 6 Uhr wil ich ſehen, wie weit ſie ſich in Seide eingeſponnen 33. An Chriſtian Otto. [Kopie][Hof, 27. Okt. 1794]Damit die Mezgerſchaft das Viertel, das aus 4 Vierteln beſteht, 34. An Renate Wirth.[19] [Kopie][Hof, 27. Okt. 1794. Montag]Ich wünſche, daß der ſchweſterliche Drilling oder die 3 Weiſen aus 35. An Renate Wirth. [Hof, 30. Okt. 1794?]Vor Ihrem Beſuche, liebe Renate, kömt immer ein ſolches Hiobs- <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0036" n="27"/> Ihre phyſiſche Entfernung ſondern auf Ihre moraliſche. — Un-<lb/> begreiflich, daß Sie nur in meinen Kopf und nicht in mein Herz ſehen<lb/> können. Sie können leichter meine Fehler ſehen als meine Tugenden.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>32. An <hi rendition="#g">Joh. Georg Herold in Hof.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 20. Okt. 1794. Montag]</hi> </dateline> <lb n="5"/> <p>Um 6 Uhr wil ich ſehen, wie weit ſie ſich in Seide eingeſponnen<lb/> haben zu einem Konzert Kokon. Ich wil mich verzinnen, kandieren,<lb/> kouvertieren, um Sie wenn Sie mich vorher ſkalpiert haben, in den<lb/> Rathsſaal zu begleiten, wo am Tage die Männer votieren und zu<lb/> Nachts die Weiber.<lb n="10"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>33. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 27. Okt. 1794]</hi> </dateline><lb/> <p>Damit die Mezgerſchaft das Viertel, das aus 4 Vierteln beſteht,<lb/> nicht gewahr werde. Das Fet iſt ſo tief wie Schnee darauf gefallen und<lb/> man weis nicht, taugt es beſſer zu einem Rathseſſen oder Rathsgliede,<lb n="15"/> ſo feiſt iſts.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>34. An <hi rendition="#g">Renate</hi> Wirth.<note place="right"><ref target="1922_Bd2_19">[19]</ref></note></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 27. Okt. 1794. Montag]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich wünſche, daß der ſchweſterliche Drilling oder die 3 Weiſen aus<lb/> der Poſt heute jemand anders ſehen als mich. Ein Hindernis, das für<lb n="20"/> eine Billet Erzählung zu lang iſt aber nicht für eine Konzerterzählung,<lb/> zwingt mich mein montägiges Vergnügen zu einem donnerstägigen zu<lb/> machen. Haben Sie die Güte, für mich bei Ihren 2 <hi rendition="#aq">D.</hi> Schweſtern<lb/> Verzeihung auszuwirken und ſagen Sie ihnen: vergebt wie die dritte<lb/> oder wie Ihr ꝛc.<lb n="25"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>35. An <hi rendition="#g">Renate Wirth.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 30. Okt. 1794?]</hi> </dateline><lb/> <p>Vor Ihrem Beſuche, liebe Renate, kömt immer ein ſolches Hiobs-<lb/> Blätgen; aber dasmal iſts nur eine zweite Bitte, ihn heute zu machen<lb/> und es zu verzeihen, daß ich vor 6 Uhr nicht da bin; weil ich beim<lb n="30"/> Hacke ſamt den [!] ganzen Gevatterregimente ſelber einen Beſuch<lb/> mache. Meine dritte (und unnöthige) Bitte iſt, daß Sie mein Brief-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [27/0036]
Ihre phyſiſche Entfernung ſondern auf Ihre moraliſche. — Un-
begreiflich, daß Sie nur in meinen Kopf und nicht in mein Herz ſehen
können. Sie können leichter meine Fehler ſehen als meine Tugenden.
32. An Joh. Georg Herold in Hof.
[Hof, 20. Okt. 1794. Montag] 5
Um 6 Uhr wil ich ſehen, wie weit ſie ſich in Seide eingeſponnen
haben zu einem Konzert Kokon. Ich wil mich verzinnen, kandieren,
kouvertieren, um Sie wenn Sie mich vorher ſkalpiert haben, in den
Rathsſaal zu begleiten, wo am Tage die Männer votieren und zu
Nachts die Weiber. 10
33. An Chriſtian Otto.
[Hof, 27. Okt. 1794]
Damit die Mezgerſchaft das Viertel, das aus 4 Vierteln beſteht,
nicht gewahr werde. Das Fet iſt ſo tief wie Schnee darauf gefallen und
man weis nicht, taugt es beſſer zu einem Rathseſſen oder Rathsgliede, 15
ſo feiſt iſts.
34. An Renate Wirth.
[Hof, 27. Okt. 1794. Montag]
Ich wünſche, daß der ſchweſterliche Drilling oder die 3 Weiſen aus
der Poſt heute jemand anders ſehen als mich. Ein Hindernis, das für 20
eine Billet Erzählung zu lang iſt aber nicht für eine Konzerterzählung,
zwingt mich mein montägiges Vergnügen zu einem donnerstägigen zu
machen. Haben Sie die Güte, für mich bei Ihren 2 D. Schweſtern
Verzeihung auszuwirken und ſagen Sie ihnen: vergebt wie die dritte
oder wie Ihr ꝛc. 25
35. An Renate Wirth.
[Hof, 30. Okt. 1794?]
Vor Ihrem Beſuche, liebe Renate, kömt immer ein ſolches Hiobs-
Blätgen; aber dasmal iſts nur eine zweite Bitte, ihn heute zu machen
und es zu verzeihen, daß ich vor 6 Uhr nicht da bin; weil ich beim 30
Hacke ſamt den [!] ganzen Gevatterregimente ſelber einen Beſuch
mache. Meine dritte (und unnöthige) Bitte iſt, daß Sie mein Brief-
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(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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