abends um 3 oder 4: vgl. 205,7 und I. Abt., III, 84,22+; Paul Kretsch- mer, "Wortgeographie der hochdeutschen Umgangssprache", Göttingen 1916, S. 66. Mösch: s. Nr. 87+.
211.
K: Oertel in Leip. d. lezten Tag 95. i: Wahrheit 5,81x.
Friedrich Benedikt von Oertel, geb. 16. Nov. 1767 in Leipzig, gest. in geistiger Umnachtung am 27. Okt. 1807 in Eutritzsch bei Leipzig, hatte am 26. Dez. 1795 nach der Lektüre des Fixlein einen (nicht erhaltenen) enthusiastischen Brief an Jean Paul geschrieben (vgl. seinen Brief an Amöne Herold v. 26. Dez. 1796). Sein gleichnamiger Vater, geb. 8. Mai 1735 in Leipzig, 1753 geadelt, gest. Febr. 1795, war Besitzer des Ritterguts Döbitz bei Taucha, lebte aber anscheinend meist in Weimar. Die Mutter, Johannette Jakobine, war eine geb. von Greiner. Friedrich hatte einen jüngeren Bruder, Ludwig (s. Nr. 355+), und eine Schwester, Friederike Anna Amalie (gen. Mimi), geb. 31. Okt. 1771 in Leipzig, die 1798 die Gattin des Fürsten Heinrich von Carolath-Beuthen (geb. 1750) wurde. Von dieser erhielt Ernst Förster die (nicht vollständig erhaltenen) Originale von Jean Pauls Briefen an Friedrich, die er 1863 in der 2. Abteilung des 1. Bandes der Denkwürdigkeiten veröffentlichte, und die dann mit Jean Pauls Nachlaß in die Preußische Staatsbibliothek gelangten. Oertels sehr zahlreiche Briefe an Jean Paul, die dieser nach Friedrichs Tode an dessen Bruder sandte (s. Br. VI, Nr. 465+), sind bis auf wenige von Jean Paul zurückbehaltene Blätter verloren gegangen. Dagegen haben sich Briefe Oertels an Amöne Herold erhalten (Koburg). Oertels zahlreiche, teils abhandelnde, teils darstellende Schriften, Übersetzungen usw. findet man bei Meusel verzeichnet. Sein anonym erschienenes Werk "Über Humanität; ein Gegenstück zu des Präsidenten von Kotzebue Schrift vom Adel", Leipzig 1793, wurde von Herder im 79. Humanitätsbrief (6. Sammlung, Riga 1795, S. 181) lobend erwähnt. Da in der von Oertel angegriffenen Schrift Kotzebues (Leipzig 1792) der Verfasser der Grönländischen Pro- zesse wegen seiner Satire auf den Adel (I. Abt., I, 72--77) ein elender Witzling genannt worden war (vgl. Euphorion, XXI, S. 227), bezeichnet sich Jean Paul als Oertels Klienten, obgleich in dessen Schrift die Grön- ländischen Prozesse nicht erwähnt werden. 136,30f. Peter Pindar: Pseudonym des englischen Satirikers John Wolcot (1738--1819), Ver- fassers des komischen Heldengedichts "The Lousiad" (1768; s. I. Abt., XI, 133,1-4); Jean Paul nennt hier anscheinend nur ein paar willkürlich
209.
H: Berlin JP. Präsentat: den 29 Xbr. 95.
Vgl. zu Nr. 211.
210.
H: Berlin JP. Präsentat: den 29 Xbr. 95.
abends um 3 oder 4: vgl. 205,7 und I. Abt., III, 84,22†; Paul Kretsch- mer, „Wortgeographie der hochdeutschen Umgangssprache“, Göttingen 1916, S. 66. Mösch: s. Nr. 87†.
211.
K: Oertel in Leip. d. lezten Tag 95. i: Wahrheit 5,81×.
Friedrich Benedikt von Oertel, geb. 16. Nov. 1767 in Leipzig, gest. in geistiger Umnachtung am 27. Okt. 1807 in Eutritzsch bei Leipzig, hatte am 26. Dez. 1795 nach der Lektüre des Fixlein einen (nicht erhaltenen) enthusiastischen Brief an Jean Paul geschrieben (vgl. seinen Brief an Amöne Herold v. 26. Dez. 1796). Sein gleichnamiger Vater, geb. 8. Mai 1735 in Leipzig, 1753 geadelt, gest. Febr. 1795, war Besitzer des Ritterguts Döbitz bei Taucha, lebte aber anscheinend meist in Weimar. Die Mutter, Johannette Jakobine, war eine geb. von Greiner. Friedrich hatte einen jüngeren Bruder, Ludwig (s. Nr. 355†), und eine Schwester, Friederike Anna Amalie (gen. Mimi), geb. 31. Okt. 1771 in Leipzig, die 1798 die Gattin des Fürsten Heinrich von Carolath-Beuthen (geb. 1750) wurde. Von dieser erhielt Ernst Förster die (nicht vollständig erhaltenen) Originale von Jean Pauls Briefen an Friedrich, die er 1863 in der 2. Abteilung des 1. Bandes der Denkwürdigkeiten veröffentlichte, und die dann mit Jean Pauls Nachlaß in die Preußische Staatsbibliothek gelangten. Oertels sehr zahlreiche Briefe an Jean Paul, die dieser nach Friedrichs Tode an dessen Bruder sandte (s. Br. VI, Nr. 465†), sind bis auf wenige von Jean Paul zurückbehaltene Blätter verloren gegangen. Dagegen haben sich Briefe Oertels an Amöne Herold erhalten (Koburg). Oertels zahlreiche, teils abhandelnde, teils darstellende Schriften, Übersetzungen usw. findet man bei Meusel verzeichnet. Sein anonym erschienenes Werk „Über Humanität; ein Gegenstück zu des Präsidenten von Kotzebue Schrift vom Adel“, Leipzig 1793, wurde von Herder im 79. Humanitätsbrief (6. Sammlung, Riga 1795, S. 181) lobend erwähnt. Da in der von Oertel angegriffenen Schrift Kotzebues (Leipzig 1792) der Verfasser der Grönländischen Pro- zesse wegen seiner Satire auf den Adel (I. Abt., I, 72—77) ein elender Witzling genannt worden war (vgl. Euphorion, XXI, S. 227), bezeichnet sich Jean Paul als Oertels Klienten, obgleich in dessen Schrift die Grön- ländischen Prozesse nicht erwähnt werden. 136,30f. Peter Pindar: Pseudonym des englischen Satirikers John Wolcot (1738—1819), Ver- fassers des komischen Heldengedichts „The Lousiad“ (1768; s. I. Abt., XI, 133,1–4); Jean Paul nennt hier anscheinend nur ein paar willkürlich
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209.
H: Berlin JP. Präsentat: den 29 Xbr. 95.
Vgl. zu Nr. 211.
210.
H: Berlin JP. Präsentat: den 29 Xbr. 95.
abends um 3 oder 4: vgl. 205,7 und I. Abt., III, 84,22†; Paul Kretsch-
mer, „Wortgeographie der hochdeutschen Umgangssprache“, Göttingen
1916, S. 66. Mösch: s. Nr. 87†.
211.
K: Oertel in Leip. d. lezten Tag 95. i: Wahrheit 5,81×.
Friedrich Benedikt von Oertel, geb. 16. Nov. 1767 in Leipzig, gest.
in geistiger Umnachtung am 27. Okt. 1807 in Eutritzsch bei Leipzig, hatte
am 26. Dez. 1795 nach der Lektüre des Fixlein einen (nicht erhaltenen)
enthusiastischen Brief an Jean Paul geschrieben (vgl. seinen Brief an
Amöne Herold v. 26. Dez. 1796). Sein gleichnamiger Vater, geb. 8. Mai
1735 in Leipzig, 1753 geadelt, gest. Febr. 1795, war Besitzer des Ritterguts
Döbitz bei Taucha, lebte aber anscheinend meist in Weimar. Die Mutter,
Johannette Jakobine, war eine geb. von Greiner. Friedrich hatte einen
jüngeren Bruder, Ludwig (s. Nr. 355†), und eine Schwester, Friederike
Anna Amalie (gen. Mimi), geb. 31. Okt. 1771 in Leipzig, die 1798 die
Gattin des Fürsten Heinrich von Carolath-Beuthen (geb. 1750) wurde.
Von dieser erhielt Ernst Förster die (nicht vollständig erhaltenen) Originale
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Pauls Nachlaß in die Preußische Staatsbibliothek gelangten. Oertels sehr
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zurückbehaltene Blätter verloren gegangen. Dagegen haben sich Briefe
Oertels an Amöne Herold erhalten (Koburg). Oertels zahlreiche, teils
abhandelnde, teils darstellende Schriften, Übersetzungen usw. findet man
bei Meusel verzeichnet. Sein anonym erschienenes Werk „Über Humanität;
ein Gegenstück zu des Präsidenten von Kotzebue Schrift vom Adel“,
Leipzig 1793, wurde von Herder im 79. Humanitätsbrief (6. Sammlung,
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Schrift Kotzebues (Leipzig 1792) der Verfasser der Grönländischen Pro-
zesse wegen seiner Satire auf den Adel (I. Abt., I, 72—77) ein elender
Witzling genannt worden war (vgl. Euphorion, XXI, S. 227), bezeichnet
sich Jean Paul als Oertels Klienten, obgleich in dessen Schrift die Grön-
ländischen Prozesse nicht erwähnt werden. 136,30f. Peter Pindar:
Pseudonym des englischen Satirikers John Wolcot (1738—1819), Ver-
fassers des komischen Heldengedichts „The Lousiad“ (1768; s. I. Abt., XI,
133,1–4); Jean Paul nennt hier anscheinend nur ein paar willkürlich
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe02_1958/457>, abgerufen am 31.10.2024.
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