Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.109. An Christian Otto. [Hof, 12. Mai 1795]Hier hast du den ächt Schillerischen Aufsaz, den ich dich aber bald -- Zweitens die Hermann[ischen] Briefe. --5 Drittens wil ich mir morgen früh wenn du wilst, 4 rtl. abholen Und dich würd' ich heute abholen zu den Köhl[erischen], wenns [78]110. An Christian Otto.10 [Hof, 13. Mai 1795]Hier hast du sie leider und zugleich das Denkmal meiner Zögerung. -- Ich akzeptiere nüzlichst deinen Glauben an meine Wetter-Krystal- 111. An Christian Otto. [Hof, 20. Mai 1795]p. p.20 Ich und Amöne schreiben auf 1 Pult, aber nicht an 1 Person: ich 112. An Hofrat Schäfer in Bayreuth. [Kopie][Hof, 20. Mai 1795]Der Anfang Ihrer Freundschaft ist wie die Probe derselben -- vol30 Man hat ohnedem kaum Zeit, 3 Seiten vom Buch der Natur um- Nichts ans Buch zu bringen als d[ie] Finger.35 109. An Chriſtian Otto. [Hof, 12. Mai 1795]Hier haſt du den ächt Schilleriſchen Aufſaz, den ich dich aber bald — Zweitens die Hermann[iſchen] Briefe. —5 Drittens wil ich mir morgen früh wenn du wilſt, 4 rtl. abholen Und dich würd’ ich heute abholen zu den Köhl[erischen], wenns [78]110. An Chriſtian Otto.10 [Hof, 13. Mai 1795]Hier haſt du ſie leider und zugleich das Denkmal meiner Zögerung. — Ich akzeptiere nüzlichſt deinen Glauben an meine Wetter-Kryſtal- 111. An Chriſtian Otto. [Hof, 20. Mai 1795]p. p.20 Ich und Amöne ſchreiben auf 1 Pult, aber nicht an 1 Perſon: ich 112. An Hofrat Schäfer in Bayreuth. [Kopie][Hof, 20. Mai 1795]Der Anfang Ihrer Freundſchaft iſt wie die Probe derſelben — vol30 Man hat ohnedem kaum Zeit, 3 Seiten vom Buch der Natur um- Nichts ans Buch zu bringen als d[ie] Finger.35 <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0094" n="84"/> <div type="letter" n="1"> <head>109. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 12. Mai 1795]</hi> </dateline><lb/> <p>Hier haſt du den ächt Schilleriſchen Aufſaz, den ich dich aber bald —<lb/> wie noch andere Dinge — zu volenden bitte.</p><lb/> <p>Zweitens die Hermann[iſchen] Briefe. —<lb n="5"/> </p> <p>Drittens wil ich mir morgen früh wenn du wilſt, 4 rtl. abholen<lb/> laſſen. —</p><lb/> <p>Und dich würd’ ich heute abholen zu den <hi rendition="#aq">Köhl[erischen]</hi>, wenns<lb/> ſonſt angeht.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd2_78">[78]</ref></note>110. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi><lb n="10"/></head> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 13. Mai 1795]</hi> </dateline><lb/> <p>Hier haſt du ſie leider und zugleich das Denkmal meiner Zögerung. —</p><lb/> <p>Ich akzeptiere nüzlichſt deinen Glauben an meine Wetter-Kryſtal-<lb/> ſeherei, durch den du dich allein bei den kritiſchen Grundſäzen, die du<lb/> darüber aufgefangen haſt, gut orientieren kanſt. Ich ſehe nicht ein,<lb n="15"/> warum ichs andern Leuten verhalten wil, daß es morgen viel ſchöner<lb/> wird — abends gar — aber ganz ſchön weiter nicht.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>111. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 20. Mai 1795]</hi> </dateline><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">p. p.</hi> <lb n="20"/> </hi> </salute> </opener> <p>Ich und Amöne ſchreiben auf 1 Pult, aber nicht an 1 Perſon: ich<lb/> an dich. — Ich wolt, ich hätt’ einen Einfal. (Apropos heute fand ich zu<lb/> meinem gröſten ((ich und Amöne tunken allemal zu gleicher Zeit ins<lb/> Dintenfas)) Misvergnügen dein Exzerptum aus <hi rendition="#aq">Volney.)</hi> Ich meine,<lb/> komt heute herunter. Der <hi rendition="#aq">Cornac</hi> oder Patriarch iſt auf Neuhaus<lb n="25"/> geritten. Durch mein Schreiben hielt ich mich ab, ins fremde zu<lb/> gucken.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>112. An <hi rendition="#g">Hofrat Schäfer in Bayreuth.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 20. Mai 1795]</hi> </dateline><lb/> <p>Der Anfang Ihrer Freundſchaft iſt wie die Probe derſelben — vol<lb n="30"/> Opfer und ich konte Ihnen nichts bringen als — Bitten und Liebe.</p><lb/> <p>Man hat ohnedem kaum Zeit, 3 Seiten vom Buch der Natur um-<lb/> zuwenden und ihre ſineſiſchen Karaktere zu leſen: ſo fält der leſende<lb/> Kopf zerſtäubt aufs Papier. —</p><lb/> <p>Nichts ans Buch zu bringen als d[ie] Finger.<lb n="35"/> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [84/0094]
109. An Chriſtian Otto.
[Hof, 12. Mai 1795]
Hier haſt du den ächt Schilleriſchen Aufſaz, den ich dich aber bald —
wie noch andere Dinge — zu volenden bitte.
Zweitens die Hermann[iſchen] Briefe. — 5
Drittens wil ich mir morgen früh wenn du wilſt, 4 rtl. abholen
laſſen. —
Und dich würd’ ich heute abholen zu den Köhl[erischen], wenns
ſonſt angeht.
110. An Chriſtian Otto. 10
[Hof, 13. Mai 1795]
Hier haſt du ſie leider und zugleich das Denkmal meiner Zögerung. —
Ich akzeptiere nüzlichſt deinen Glauben an meine Wetter-Kryſtal-
ſeherei, durch den du dich allein bei den kritiſchen Grundſäzen, die du
darüber aufgefangen haſt, gut orientieren kanſt. Ich ſehe nicht ein, 15
warum ichs andern Leuten verhalten wil, daß es morgen viel ſchöner
wird — abends gar — aber ganz ſchön weiter nicht.
111. An Chriſtian Otto.
[Hof, 20. Mai 1795]
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Ich und Amöne ſchreiben auf 1 Pult, aber nicht an 1 Perſon: ich
an dich. — Ich wolt, ich hätt’ einen Einfal. (Apropos heute fand ich zu
meinem gröſten ((ich und Amöne tunken allemal zu gleicher Zeit ins
Dintenfas)) Misvergnügen dein Exzerptum aus Volney.) Ich meine,
komt heute herunter. Der Cornac oder Patriarch iſt auf Neuhaus 25
geritten. Durch mein Schreiben hielt ich mich ab, ins fremde zu
gucken.
112. An Hofrat Schäfer in Bayreuth.
[Hof, 20. Mai 1795]
Der Anfang Ihrer Freundſchaft iſt wie die Probe derſelben — vol 30
Opfer und ich konte Ihnen nichts bringen als — Bitten und Liebe.
Man hat ohnedem kaum Zeit, 3 Seiten vom Buch der Natur um-
zuwenden und ihre ſineſiſchen Karaktere zu leſen: ſo fält der leſende
Kopf zerſtäubt aufs Papier. —
Nichts ans Buch zu bringen als d[ie] Finger. 35
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(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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