Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.Ihnen nichts dazu als ihre -- Fehler. Die Männer haben zu wenig 388. An Frau von Feuchtersleben. [Kopie][Weimar, 24. Jan. 1800]Ich wünsche, daß ich das Erscheinen des Briefs so gut entschuldigen 389. An Karoline von Feuchtersleben. [Kopie][Weimar, 24. Jan. 1800]Da ich Herder etc. Worte färben schon die Wolken des Horizonts 390. An Herder. [Kopie][Weimar, 24. Jan. 1800]Mit der zartesten und doch entscheidenden Feinheit hat er die Aeols- 391. An Jacobi.[306] Weimar d. 27. Jenn. 1800.Guter Bruder! Den angenehmsten Brief für dieses Jahr hab' ich Ihnen nichts dazu als ihre — Fehler. Die Männer haben zu wenig 388. An Frau von Feuchtersleben. [Kopie][Weimar, 24. Jan. 1800]Ich wünſche, daß ich das Erſcheinen des Briefs ſo gut entſchuldigen 389. An Karoline von Feuchtersleben. [Kopie][Weimar, 24. Jan. 1800]Da ich Herder ꝛc. Worte färben ſchon die Wolken des Horizonts 390. An Herder. [Kopie][Weimar, 24. Jan. 1800]Mit der zarteſten und doch entſcheidenden Feinheit hat er die Aeols- 391. An Jacobi.[306] Weimar d. 27. Jenn. 1800.Guter Bruder! Den angenehmſten Brief für dieſes Jahr hab’ ich <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0297" n="281"/> Ihnen nichts dazu als ihre — Fehler. Die Männer haben zu wenig<lb/> Lenettenhaftes. Wir mögen nicht handeln oder opfern auſſer für Lohn<lb/> auf Sicht <hi rendition="#aq">(a vista),</hi> die Weiber ertragen Reſpittage und präſentieren<lb/> nur Wechſel <hi rendition="#aq">a uso.</hi> Gute Nacht! Ich wolt’ ich ſagt’ es auf Ihrer<lb/> Treppe und hielte Ihre Hand. Ihr Schlichtegrol könte wohl zuweilen<lb n="5"/> meiner ſein und unter Ihre Briefe ſezen: guten Tag, <hi rendition="#aq">Paul.</hi></p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>388. An <hi rendition="#g">Frau von Feuchtersleben.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 24. Jan. 1800]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich wünſche, daß ich das Erſcheinen des Briefs ſo gut entſchuldigen<lb/> könne als das Verzögern deſſelben. Mein Innerſtes ſagte mir oft,<lb n="10"/> mich kindlich an die mütterliche Hand zu wenden, aus der ich entweder<lb/> das gröſte Glük empfange oder den gröſten Schmerz. — Ich bin ihr<lb/> die Beruhigung über die äuſſeren Verhältniſſe ſchuldig, die eine ge-<lb/> liebte Tochter, welche die ſchönſten verdienet, theilen ſol. ꝛc. O dieſes<lb/> ſchuldloſe Weſen verdient keine Schmerzen. Algütiger, gieb ihr keine<lb n="15"/> neuen, ſie wurde ſo oft im Frühling des Lebens verwundet und beraubt<lb/> — ſo viele Gräber geliebter Menſchen haſt du vor ihr aufgethan und<lb/> ſie ihrem eignen ſo nahe gezogen — ach ſie verträgt keine tiefe Wunden<lb/> mehr — bringe ſie in die verzeihende Umarmung der zärtlichen<lb/> Mutter und beglücke ſie beide.<lb n="20"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>389. An <hi rendition="#g">Karoline von Feuchtersleben.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 24. Jan. 1800]</hi> </dateline><lb/> <p>Da ich <hi rendition="#aq">Herder</hi> ꝛc. Worte färben ſchon die Wolken des Horizonts<lb/> morgendlich, unter welchem unſere Sonne ſteht. Wenn in einer ſeeligen<lb/> Stunde deine Mutter ja ſagt und du ihr dankend ans Herz fälleſt: ſo<lb n="25"/> dank’ ihr noch einmal und ſage, daß es in meinem Namen geſchieht.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>390. An <hi rendition="#g">Herder.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 24. Jan. 1800]</hi> </dateline><lb/> <p>Mit der zarteſten und doch entſcheidenden Feinheit hat er die Aeols-<lb/> harfen Saiten nur angehaucht.<lb n="30"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>391. An <hi rendition="#g">Jacobi.</hi><note place="right"><ref target="1922_Bd3_306">[306]</ref></note></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Weimar</hi> d. 27. Jenn. 1800.</hi> </dateline><lb/> <p>Guter Bruder! Den angenehmſten Brief für dieſes Jahr hab’ ich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [281/0297]
Ihnen nichts dazu als ihre — Fehler. Die Männer haben zu wenig
Lenettenhaftes. Wir mögen nicht handeln oder opfern auſſer für Lohn
auf Sicht (a vista), die Weiber ertragen Reſpittage und präſentieren
nur Wechſel a uso. Gute Nacht! Ich wolt’ ich ſagt’ es auf Ihrer
Treppe und hielte Ihre Hand. Ihr Schlichtegrol könte wohl zuweilen 5
meiner ſein und unter Ihre Briefe ſezen: guten Tag, Paul.
388. An Frau von Feuchtersleben.
[Weimar, 24. Jan. 1800]
Ich wünſche, daß ich das Erſcheinen des Briefs ſo gut entſchuldigen
könne als das Verzögern deſſelben. Mein Innerſtes ſagte mir oft, 10
mich kindlich an die mütterliche Hand zu wenden, aus der ich entweder
das gröſte Glük empfange oder den gröſten Schmerz. — Ich bin ihr
die Beruhigung über die äuſſeren Verhältniſſe ſchuldig, die eine ge-
liebte Tochter, welche die ſchönſten verdienet, theilen ſol. ꝛc. O dieſes
ſchuldloſe Weſen verdient keine Schmerzen. Algütiger, gieb ihr keine 15
neuen, ſie wurde ſo oft im Frühling des Lebens verwundet und beraubt
— ſo viele Gräber geliebter Menſchen haſt du vor ihr aufgethan und
ſie ihrem eignen ſo nahe gezogen — ach ſie verträgt keine tiefe Wunden
mehr — bringe ſie in die verzeihende Umarmung der zärtlichen
Mutter und beglücke ſie beide. 20
389. An Karoline von Feuchtersleben.
[Weimar, 24. Jan. 1800]
Da ich Herder ꝛc. Worte färben ſchon die Wolken des Horizonts
morgendlich, unter welchem unſere Sonne ſteht. Wenn in einer ſeeligen
Stunde deine Mutter ja ſagt und du ihr dankend ans Herz fälleſt: ſo 25
dank’ ihr noch einmal und ſage, daß es in meinem Namen geſchieht.
390. An Herder.
[Weimar, 24. Jan. 1800]
Mit der zarteſten und doch entſcheidenden Feinheit hat er die Aeols-
harfen Saiten nur angehaucht. 30
391. An Jacobi.
Weimar d. 27. Jenn. 1800.
Guter Bruder! Den angenehmſten Brief für dieſes Jahr hab’ ich
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(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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