nicht. -- Ich ziehe ohne schwarze und lichte Ahnungen von hier fort. --
d. 18 Sept.
Hättest auch was schicken können. Du schreibst alzeit einen Brief auf 1 Siz; ich arbeitete von Woche zu Woche daran. Schreib mir von deiner5 Schwester. -- Mein Pathgen Werner sprach ein mit Schnabelstiefeln und einem Uhrkettenpaar; ich entlies ihn mit einigen Groschen. Er gefiel mir bis zur Unkentlichkeit; blizen und donnern wird er freilich über der Erde wenig; Mattigkeit ist seine Sache. -- Lebe wohl, grüsse die 2.10
R.
524. An Henriette von Schlabrendorff.
[Kopie][Weimar, 18. Sept. 1800]
[Wäre deine Stimme nur eben so wahr als süs.] Es ist leichter von deiner Stimme entzükt als überzeugt zu werden. Und mit dem Auge15 gehts mir eben so -- Brich dir recht viel Blüten für dein Herz aus dem Eden des häuslichen Glüks -- Blüten magst du sonst genug ans Herz gestekt haben, aber waren nicht zuweilen einige von Giftbäumen gepflükt?
525. An Böttiger.20
[Weimar, Sept. (?) 1800]
Hier sind die bon mots zurük. Berlin wird Sie bald von dem Bücher- Vampyr losmachen; jezt fragt der Vampyr, ob Sie nicht das deutsche Museum von 1788, oder das jeztmonatliche Berlin. Archiv oder Mode- journal haben. Vergeben Sie!25
R.
526. An Auguste Schlichtegroll in Gotha.
[Kopie][Weimar, 22. Sept. 1800]
Jezt pack' ich mich ein und in Berlin aus -- [Ich] bringe das alte[408] Herz mit, in dem das Andenken so warmer treuer Liebe nie verscheiden30 kan.
nicht. — Ich ziehe ohne ſchwarze und lichte Ahnungen von hier fort. —
d. 18 Sept.
Hätteſt auch was ſchicken können. Du ſchreibſt alzeit einen Brief auf 1 Siz; ich arbeitete von Woche zu Woche daran. Schreib mir von deiner5 Schweſter. — Mein Pathgen Werner ſprach ein mit Schnabelſtiefeln und einem Uhrkettenpaar; ich entlies ihn mit einigen Groſchen. Er gefiel mir bis zur Unkentlichkeit; blizen und donnern wird er freilich über der Erde wenig; Mattigkeit iſt ſeine Sache. — Lebe wohl, grüſſe die 2.10
R.
524. An Henriette von Schlabrendorff.
[Kopie][Weimar, 18. Sept. 1800]
[Wäre deine Stimme nur eben ſo wahr als ſüs.] Es iſt leichter von deiner Stimme entzükt als überzeugt zu werden. Und mit dem Auge15 gehts mir eben ſo — Brich dir recht viel Blüten für dein Herz aus dem Eden des häuslichen Glüks — Blüten magſt du ſonſt genug ans Herz geſtekt haben, aber waren nicht zuweilen einige von Giftbäumen gepflükt?
525. An Böttiger.20
[Weimar, Sept. (?) 1800]
Hier ſind die bon mots zurük. Berlin wird Sie bald von dem Bücher- Vampyr losmachen; jezt fragt der Vampyr, ob Sie nicht das deutſche Muſeum von 1788, oder das jeztmonatliche Berlin. Archiv oder Mode- journal haben. Vergeben Sie!25
R.
526. An Auguſte Schlichtegroll in Gotha.
[Kopie][Weimar, 22. Sept. 1800]
Jezt pack’ ich mich ein und in Berlin aus — [Ich] bringe das alte[408] Herz mit, in dem das Andenken ſo warmer treuer Liebe nie verſcheiden30 kan.
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nicht. — Ich ziehe ohne ſchwarze und lichte Ahnungen von hier
fort. —
d. 18 Sept.
Hätteſt auch was ſchicken können. Du ſchreibſt alzeit einen Brief auf
1 Siz; ich arbeitete von Woche zu Woche daran. Schreib mir von deiner 5
Schweſter. — Mein Pathgen Werner ſprach ein mit Schnabelſtiefeln
und einem Uhrkettenpaar; ich entlies ihn mit einigen Groſchen. Er
gefiel mir bis zur Unkentlichkeit; blizen und donnern wird er freilich
über der Erde wenig; Mattigkeit iſt ſeine Sache. — Lebe wohl, grüſſe
die 2. 10
R.
524. An Henriette von Schlabrendorff.
[Weimar, 18. Sept. 1800]
[Wäre deine Stimme nur eben ſo wahr als ſüs.] Es iſt leichter von
deiner Stimme entzükt als überzeugt zu werden. Und mit dem Auge 15
gehts mir eben ſo — Brich dir recht viel Blüten für dein Herz aus dem
Eden des häuslichen Glüks — Blüten magſt du ſonſt genug ans Herz
geſtekt haben, aber waren nicht zuweilen einige von Giftbäumen
gepflükt?
525. An Böttiger. 20
[Weimar, Sept. (?) 1800]
Hier ſind die bon mots zurük. Berlin wird Sie bald von dem Bücher-
Vampyr losmachen; jezt fragt der Vampyr, ob Sie nicht das deutſche
Muſeum von 1788, oder das jeztmonatliche Berlin. Archiv oder Mode-
journal haben. Vergeben Sie! 25
R.
526. An Auguſte Schlichtegroll in Gotha.
[Weimar, 22. Sept. 1800]
Jezt pack’ ich mich ein und in Berlin aus — [Ich] bringe das alte
Herz mit, in dem das Andenken ſo warmer treuer Liebe nie verſcheiden 30
kan.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe03_1959/400>, abgerufen am 16.06.2024.
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