einmal kein schöneres Glük in der Welt als daß sich Personen und Seelen, die einander gefunden und auserwählt haben, die mit einander den Ring des Lebens tragen und theilen wollen und Kräfte haben ihn zu theilen, in diesem innern Glük ihres Daseins zu fördern[!]. Ohne dies innere Glük ist uns doch alles andere nur Qual, nur Schatte und Treiben. Gerade, glaub ich, das mütterliche Herz, das so manche Zeiten, so manchen Wechsel durchlebt hat und am Ende doch nur sagen kan und sagen wil: ,ich habe meine Kinder in ihrem Geist, nach ihrem Wunsch glüklich gemacht und sie sind glüklich!' gerade dies mütterliche, zärtlich- und sorgsam-vorsehen- de Herz spricht zuerst am schüchternsten, sodan am liebsten diesen Aus- spruch." 290,1Kanonikat: vgl. Br. an J. P. Nr. 302.
394.
K: Herder 6 Feb.291,1 Wird bis2 findet] gestr.
Herder hatte einen Teil des Manuskripts seiner "Kalligone" vorgelegt; vgl. Br. an J. P. Nr. 311. Der Schluß bezieht sich auf den Abschnitt vom Erhabenen im dritten Teil.
395.
H: Berlin. 1 S.; Adr. auf der Rücks. K ohne Überschrift.291,15 breite] grosse K wie] als K
Vgl. 247,32--34 und 310,15--28. Luise Herder, die einzige Tochter des Dichters, geb. 23. April 1781, wurde 1809 nach dem Tode der Mutter die (zweite) Frau des Kammerrats Stichling, starb 12. März 1860. Über Rich- ters Beziehung zu ihr s. meinen Aufsatz "Jean Paul als verschmähter Liebhaber", Neue Schweizer Rundschau, Nov. 1950, Nr. 7, S. 402--11 (auch im Hesperus, Nr. 16, Okt. 1958). -- Auguste von Beck, die Nichte Karolinens von Feuchtersleben, geb. 26. April 1784, heiratete 1801 den Professor Joh. Peter Cunis in Weimar, wurde schon nach drei Jahren Witwe, starb 1837.
396.
K (nach Nr. 397): Mutter 10 Feb. i: Denkw. 2,241. A: Nr. 322.
Ernestine von Beck hatte im Br. an J. P. Nr. 307 die rührende Szene beim Eintreffen von Jean Pauls Brief (Nr. 388) geschildert: wie Karoline kniend die sitzende Mutter umfaßt und laut um ihren Segen angefleht habe, beide vor Tränen nur stammeln können usw.
397.
H: Apelt. 1 S.291,32 an dem] aus am
Vgl. Nr. 383+ und Br. an J. P. Nr. 316.
einmal kein schöneres Glük in der Welt als daß sich Personen und Seelen, die einander gefunden und auserwählt haben, die mit einander den Ring des Lebens tragen und theilen wollen und Kräfte haben ihn zu theilen, in diesem innern Glük ihres Daseins zu fördern[!]. Ohne dies innere Glük ist uns doch alles andere nur Qual, nur Schatte und Treiben. Gerade, glaub ich, das mütterliche Herz, das so manche Zeiten, so manchen Wechsel durchlebt hat und am Ende doch nur sagen kan und sagen wil: ‚ich habe meine Kinder in ihrem Geist, nach ihrem Wunsch glüklich gemacht und sie sind glüklich!‘ gerade dies mütterliche, zärtlich- und sorgsam-vorsehen- de Herz spricht zuerst am schüchternsten, sodan am liebsten diesen Aus- spruch.“ 290,1Kanonikat: vgl. Br. an J. P. Nr. 302.
394.
K: Herder 6 Feb.291,1 Wird bis2 findet] gestr.
Herder hatte einen Teil des Manuskripts seiner „Kalligone“ vorgelegt; vgl. Br. an J. P. Nr. 311. Der Schluß bezieht sich auf den Abschnitt vom Erhabenen im dritten Teil.
395.
H: Berlin. 1 S.; Adr. auf der Rücks. K ohne Überschrift.291,15 breite] groſſe K wie] als K
Vgl. 247,32—34 und 310,15—28. Luise Herder, die einzige Tochter des Dichters, geb. 23. April 1781, wurde 1809 nach dem Tode der Mutter die (zweite) Frau des Kammerrats Stichling, starb 12. März 1860. Über Rich- ters Beziehung zu ihr s. meinen Aufsatz „Jean Paul als verschmähter Liebhaber“, Neue Schweizer Rundschau, Nov. 1950, Nr. 7, S. 402—11 (auch im Hesperus, Nr. 16, Okt. 1958). — Auguste von Beck, die Nichte Karolinens von Feuchtersleben, geb. 26. April 1784, heiratete 1801 den Professor Joh. Peter Cunis in Weimar, wurde schon nach drei Jahren Witwe, starb 1837.
396.
K (nach Nr. 397): Mutter 10 Feb. i: Denkw. 2,241. A: Nr. 322.
Ernestine von Beck hatte im Br. an J. P. Nr. 307 die rührende Szene beim Eintreffen von Jean Pauls Brief (Nr. 388) geschildert: wie Karoline kniend die sitzende Mutter umfaßt und laut um ihren Segen angefleht habe, beide vor Tränen nur stammeln können usw.
397.
H: Apelt. 1 S.291,32 an dem] aus am
Vgl. Nr. 383† und Br. an J. P. Nr. 316.
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einmal kein schöneres Glük in der Welt als daß sich Personen und Seelen,
die einander gefunden und auserwählt haben, die mit einander den Ring
des Lebens tragen und theilen wollen und Kräfte haben ihn zu theilen,
in diesem innern Glük ihres Daseins zu fördern[!]. Ohne dies innere Glük
ist uns doch alles andere nur Qual, nur Schatte und Treiben. Gerade, glaub
ich, das mütterliche Herz, das so manche Zeiten, so manchen Wechsel
durchlebt hat und am Ende doch nur sagen kan und sagen wil: ‚ich habe
meine Kinder in ihrem Geist, nach ihrem Wunsch glüklich gemacht und
sie sind glüklich!‘ gerade dies mütterliche, zärtlich- und sorgsam-vorsehen-
de Herz spricht zuerst am schüchternsten, sodan am liebsten diesen Aus-
spruch.“ 290,1 Kanonikat: vgl. Br. an J. P. Nr. 302.
394.
K: Herder 6 Feb. 291,1 Wird bis 2 findet] gestr.
Herder hatte einen Teil des Manuskripts seiner „Kalligone“ vorgelegt;
vgl. Br. an J. P. Nr. 311. Der Schluß bezieht sich auf den Abschnitt vom
Erhabenen im dritten Teil.
395.
H: Berlin. 1 S.; Adr. auf der Rücks. K ohne Überschrift. 291,15
breite] groſſe K wie] als K
Vgl. 247,32—34 und 310,15—28. Luise Herder, die einzige Tochter des
Dichters, geb. 23. April 1781, wurde 1809 nach dem Tode der Mutter die
(zweite) Frau des Kammerrats Stichling, starb 12. März 1860. Über Rich-
ters Beziehung zu ihr s. meinen Aufsatz „Jean Paul als verschmähter
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(auch im Hesperus, Nr. 16, Okt. 1958). — Auguste von Beck, die Nichte
Karolinens von Feuchtersleben, geb. 26. April 1784, heiratete 1801 den
Professor Joh. Peter Cunis in Weimar, wurde schon nach drei Jahren Witwe,
starb 1837.
396.
K (nach Nr. 397): Mutter 10 Feb. i: Denkw. 2,241. A: Nr. 322.
Ernestine von Beck hatte im Br. an J. P. Nr. 307 die rührende Szene
beim Eintreffen von Jean Pauls Brief (Nr. 388) geschildert: wie Karoline
kniend die sitzende Mutter umfaßt und laut um ihren Segen angefleht
habe, beide vor Tränen nur stammeln können usw.
397.
H: Apelt. 1 S. 291,32 an dem] aus am
Vgl. Nr. 383† und Br. an J. P. Nr. 316.
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Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe03_1959/514>, abgerufen am 26.06.2024.
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