Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.[58]74. An Friedrich von Oertel in Belgershain. Sogleich nach dem Essen. L[eipzig] d. 20 März 98.Sei ohne Sorge, mein Liebster. Es ist blosses Stadtgeschwäz, das Ich schreibe dir noch einmal eh ich reise. Lebet froh! Richter15 N. S. Man hat hier (und in Hof), eh nur etwas wahr war, schon 75. An Emilie von Berlepsch in Leipzig.20 [Kopie][Leipzig, 22. März 1798]Ich hätte Sie lieber umarmt als bestritten. Ein zeugenloser Abend 76. An Thieriot in Leipzig.25 [Leipzig, 23. (?) März 1798]Guten Morgen! Ich bitte Sie, lieber Th., um Swift: ich mache eine R. 77. An Friedrich von Oertel in Belgershain. Leipzig d. 24 März 98 [Sonnabend].30[59]Ob ich gleich immer wenigstens 3 Wochen lang dich nicht sehe, so [58]74. An Friedrich von Oertel in Belgershain. Sogleich nach dem Eſſen. L[eipzig] d. 20 März 98.Sei ohne Sorge, mein Liebſter. Es iſt bloſſes Stadtgeſchwäz, das Ich ſchreibe dir noch einmal eh ich reiſe. Lebet froh! Richter15 N. S. Man hat hier (und in Hof), eh nur etwas wahr war, ſchon 75. An Emilie von Berlepſch in Leipzig.20 [Kopie][Leipzig, 22. März 1798]Ich hätte Sie lieber umarmt als beſtritten. Ein zeugenloſer Abend 76. An Thieriot in Leipzig.25 [Leipzig, 23. (?) März 1798]Guten Morgen! Ich bitte Sie, lieber Th., um Swift: ich mache eine R. 77. An Friedrich von Oertel in Belgershain. Leipzig d. 24 März 98 [Sonnabend].30[59]Ob ich gleich immer wenigſtens 3 Wochen lang dich nicht ſehe, ſo <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0061" n="54"/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd3_58">[58]</ref></note>74. An <hi rendition="#g">Friedrich von Oertel in Belgershain.</hi></head><lb/> <salute> <hi rendition="#left">Sogleich nach dem Eſſen.</hi> </salute> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">L[eipzig]</hi> d. 20 März 98.</hi> </dateline><lb/> <p>Sei ohne Sorge, mein Liebſter. Es iſt bloſſes Stadtgeſchwäz, das<lb/> ich ſchon hier vernahm und das durch mein häufiges Kommen und<lb/> durch <hi rendition="#g">ihre</hi> und meine zu lauten Dialogen, die nur eine dünne Wand<lb n="5"/> von der Kam[m]erjungfer trente, und durch ihre Krankheiten ent-<lb/> ſtanden iſt. Sage du nur gerade zu, daß es Fehlſchlüſſe von Leipzig<lb/> ſind. Nur du und Otto (aber dieſer nur epitomatoriſch) weis etwas.<lb/> Aber Oertel, welche Tugend hätt ich, könt ich eine ⅓ Terzie an deiner,<lb/> an deinem Schweigen zweifeln? — Aber alle Welt verſchwört ſich<lb n="10"/> gegen die arme Frau, deren Schleier man zu ihrem Geſicht rechnet. —<lb/> Auch über ihre Meinung von dir ſei unbeſorgt — — Übrigens ſteht<lb/> alles harmoniſch und gut.</p><lb/> <p>Ich ſchreibe dir noch einmal eh ich reiſe. Lebet froh!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> <lb n="15"/> </salute> </closer> <postscript> <p>N. S. Man hat hier (und in <hi rendition="#aq">Hof</hi>), eh nur etwas wahr war, ſchon<lb/> Sponſalienmährgen von mir herumgetragen. Der v. B. wurde aus<lb/><hi rendition="#aq">Weimar</hi> geſchrieben, die <hi rendition="#aq">K[alb]</hi> habe geſagt, ich und B. hätten uns<lb/><hi rendition="#aq">„brouilliert“.</hi> Welches Geträtſch!</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>75. An <hi rendition="#g">Emilie von Berlepſch in Leipzig.</hi><lb n="20"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, 22. März 1798]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich hätte Sie lieber umarmt als beſtritten. Ein zeugenloſer Abend<lb/> wäre für mein Herz ein ſchöneres Ende meines erſten Tages geweſen,<lb/> über den die galliſchen Wolken zogen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>76. An <hi rendition="#g">Thieriot in Leipzig.</hi><lb n="25"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, 23. (?) März 1798]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen! Ich bitte Sie, lieber Th., um Swift: ich mache eine<lb/> Vorrede. —</p> <closer> <salute> <hi rendition="#sameLine"> <hi rendition="#right">R.</hi> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>77. An <hi rendition="#g">Friedrich von Oertel in Belgershain.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Leipzig</hi> d. 24 März 98 [Sonnabend].</hi> </dateline> <lb n="30"/> <p><note place="left"><ref target="1922_Bd3_59">[59]</ref></note>Ob ich gleich immer wenigſtens 3 Wochen lang dich nicht ſehe, ſo<lb/> komt mir doch die künftige Entfernung gröſſer vor, blos weil ich zu<lb/> der der Zeit die des Raumes addiere. Unter welchen Lichtern des un-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [54/0061]
74. An Friedrich von Oertel in Belgershain.
Sogleich nach dem Eſſen. L[eipzig] d. 20 März 98.
Sei ohne Sorge, mein Liebſter. Es iſt bloſſes Stadtgeſchwäz, das
ich ſchon hier vernahm und das durch mein häufiges Kommen und
durch ihre und meine zu lauten Dialogen, die nur eine dünne Wand 5
von der Kam[m]erjungfer trente, und durch ihre Krankheiten ent-
ſtanden iſt. Sage du nur gerade zu, daß es Fehlſchlüſſe von Leipzig
ſind. Nur du und Otto (aber dieſer nur epitomatoriſch) weis etwas.
Aber Oertel, welche Tugend hätt ich, könt ich eine ⅓ Terzie an deiner,
an deinem Schweigen zweifeln? — Aber alle Welt verſchwört ſich 10
gegen die arme Frau, deren Schleier man zu ihrem Geſicht rechnet. —
Auch über ihre Meinung von dir ſei unbeſorgt — — Übrigens ſteht
alles harmoniſch und gut.
Ich ſchreibe dir noch einmal eh ich reiſe. Lebet froh!
Richter 15
N. S. Man hat hier (und in Hof), eh nur etwas wahr war, ſchon
Sponſalienmährgen von mir herumgetragen. Der v. B. wurde aus
Weimar geſchrieben, die K[alb] habe geſagt, ich und B. hätten uns
„brouilliert“. Welches Geträtſch!
75. An Emilie von Berlepſch in Leipzig. 20
[Leipzig, 22. März 1798]
Ich hätte Sie lieber umarmt als beſtritten. Ein zeugenloſer Abend
wäre für mein Herz ein ſchöneres Ende meines erſten Tages geweſen,
über den die galliſchen Wolken zogen.
76. An Thieriot in Leipzig. 25
[Leipzig, 23. (?) März 1798]
Guten Morgen! Ich bitte Sie, lieber Th., um Swift: ich mache eine
Vorrede. —
R.
77. An Friedrich von Oertel in Belgershain.
Leipzig d. 24 März 98 [Sonnabend]. 30
Ob ich gleich immer wenigſtens 3 Wochen lang dich nicht ſehe, ſo
komt mir doch die künftige Entfernung gröſſer vor, blos weil ich zu
der der Zeit die des Raumes addiere. Unter welchen Lichtern des un-
[59]
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(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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