Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.Berlepsch stelte ein kleines Festgen mit Torten-Vivat, Rosenstok, 80. An Christian Otto. Leipzig d. 3 Ap. 98 [Dienstag].Endlich! -- Nachmittags lauf' ich aus meinem Hafen aus und lande R.15 81. An Christian Otto. [63]Zeiz d. 4ten Apr. 98 [Mittwoch].Auf dem Papier, das so schmuzig ist, als der Weg, meld' ich dir, daß R. *82. An Emanuel in Bayreuth.30 Hof, Hof, Hof d. 8 Apr. 98 [Ostersonntag].Mein Geliebter! Ich bin in den Armen der Freundschaft und es Berlepſch ſtelte ein kleines Feſtgen mit Torten-Vivat, Roſenſtok, 80. An Chriſtian Otto. Leipzig d. 3 Ap. 98 [Dienstag].Endlich! — Nachmittags lauf’ ich aus meinem Hafen aus und lande R.15 81. An Chriſtian Otto. [63]Zeiz d. 4ten Apr. 98 [Mittwoch].Auf dem Papier, das ſo ſchmuzig iſt, als der Weg, meld’ ich dir, daß R. *82. An Emanuel in Bayreuth.30 Hof, Hof, Hof d. 8 Apr. 98 [Oſterſonntag].Mein Geliebter! Ich bin in den Armen der Freundſchaft und es <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0065" n="58"/> Berlepſch ſtelte ein kleines Feſtgen mit Torten-Vivat, Roſenſtok,<lb/> Kranz ꝛc. an wobei Weiſſe und einige andere Freunde waren. — Wenn<lb/> das Wetterglas und das Wetter am Sontag, und Montag noch un-<lb/> günſtig ſind: ſo ſehen wir uns erſt in einer blühendern Zeit. Grüſſe<lb/> alle Deinige und Meinige herzlich und es ſol mir alle Welt ſchreiben.<lb n="5"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>80. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <byline> <hi rendition="#aq">Cito</hi> </byline> <dateline> <hi rendition="#right">Leipzig d. 3 Ap. 98 [Dienstag].</hi> </dateline><lb/> <p>Endlich! — Nachmittags lauf’ ich aus meinem Hafen aus und lande<lb/> auf euerer Petersinſel an. — Komt die Poſt Freitags nachmittags,<lb/> ſo ich auch; komt ſie in der Nacht, ſo erſchein ich Sonabends, weil ich<lb n="10"/> ohne mein fahrbares Schif und Geſchir, ohne den Mantelſak, mich<lb/> nicht einrichten kan. Ich habe meine Gründe, den Sak nicht zu fran-<lb/> kieren. — Lebt alle wohl! Ich werde meinen Kopf ſanft und ſchön durch<lb/> den blauen Himmel tragen.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> <lb n="15"/> </salute> </closer> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>81. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><note place="right"><ref target="1922_Bd3_63">[63]</ref></note><hi rendition="#g">Zeiz</hi> d. 4<hi rendition="#sup">ten</hi> Apr. 98 [Mittwoch].</hi> </dateline><lb/> <p>Auf dem Papier, das ſo ſchmuzig iſt, als der Weg, meld’ ich dir, daß<lb/> ich heute dableibe und Freitags ſpät bei dir erſcheine, ich müſte denn<lb/> vor Müdigkeit und aus andern Urſachen — wovon mein voriges<lb n="20"/> erſtes Antichambrieren in Zedwiz bei der Abreiſe eine wäre —<lb/> Nachts in dieſem bleiben und am Sonabendsmorgen kommen. Für<lb/> einen, der einen ganzen Kopf vol und ein ganzes Herz vol mitbringt,<lb/> iſts beſſer um 9 Uhr morgends zu kommen als um 9 Uhr abends. Für<lb/> den Fusweg von Pegau nach Zeiz giebt es keine Beſchreibung als in<lb n="25"/> Dante’s Hölle. — Es iſt komiſch, daß ich einen brieflichen Vortrab<lb/> nach dem andern ſchicke. — Ach wie ſchlägt mir das ſehnſüchtige Herz<lb/> nach der erſten Stunde!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*82. An <hi rendition="#g">Emanuel in Bayreuth.</hi><lb n="30"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">Hof, Hof, Hof d. 8 Apr. 98 [Oſterſonntag].</hi> </dateline><lb/> <p>Mein Geliebter! Ich bin in den Armen der Freundſchaft und es<lb/> fehlen mir keine als 2, die in Bayreuth ſind. Kommen Sie zu allen,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [58/0065]
Berlepſch ſtelte ein kleines Feſtgen mit Torten-Vivat, Roſenſtok,
Kranz ꝛc. an wobei Weiſſe und einige andere Freunde waren. — Wenn
das Wetterglas und das Wetter am Sontag, und Montag noch un-
günſtig ſind: ſo ſehen wir uns erſt in einer blühendern Zeit. Grüſſe
alle Deinige und Meinige herzlich und es ſol mir alle Welt ſchreiben. 5
80. An Chriſtian Otto.
CitoLeipzig d. 3 Ap. 98 [Dienstag].
Endlich! — Nachmittags lauf’ ich aus meinem Hafen aus und lande
auf euerer Petersinſel an. — Komt die Poſt Freitags nachmittags,
ſo ich auch; komt ſie in der Nacht, ſo erſchein ich Sonabends, weil ich 10
ohne mein fahrbares Schif und Geſchir, ohne den Mantelſak, mich
nicht einrichten kan. Ich habe meine Gründe, den Sak nicht zu fran-
kieren. — Lebt alle wohl! Ich werde meinen Kopf ſanft und ſchön durch
den blauen Himmel tragen.
R. 15
81. An Chriſtian Otto.
Zeiz d. 4ten Apr. 98 [Mittwoch].
Auf dem Papier, das ſo ſchmuzig iſt, als der Weg, meld’ ich dir, daß
ich heute dableibe und Freitags ſpät bei dir erſcheine, ich müſte denn
vor Müdigkeit und aus andern Urſachen — wovon mein voriges 20
erſtes Antichambrieren in Zedwiz bei der Abreiſe eine wäre —
Nachts in dieſem bleiben und am Sonabendsmorgen kommen. Für
einen, der einen ganzen Kopf vol und ein ganzes Herz vol mitbringt,
iſts beſſer um 9 Uhr morgends zu kommen als um 9 Uhr abends. Für
den Fusweg von Pegau nach Zeiz giebt es keine Beſchreibung als in 25
Dante’s Hölle. — Es iſt komiſch, daß ich einen brieflichen Vortrab
nach dem andern ſchicke. — Ach wie ſchlägt mir das ſehnſüchtige Herz
nach der erſten Stunde!
R.
*82. An Emanuel in Bayreuth. 30
Hof, Hof, Hof d. 8 Apr. 98 [Oſterſonntag].
Mein Geliebter! Ich bin in den Armen der Freundſchaft und es
fehlen mir keine als 2, die in Bayreuth ſind. Kommen Sie zu allen,
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(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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