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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.

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Klinger wirst du mit den Büchern bekommen haben, die ich stets
sogleich aussuche, wiewohl sie noch wie ich höre mit 10 andern die bei
dir im Hafen liegen, einige Zeit vor Anker gelegen sein sollen. Schicke
mir doch Nummern, und zwar darum, weil ich unmöglich merke,
welche ich dir gerade schon geschikt haben mag.5

Das Existieren in Leipzig kan mein Bruder bei der Menge meiner
Bekanten unmöglich wagen; aber über das in Halle glaub ich dir. --
Dieser Vorhang über seinem Weg und über seinen Szenen ist jezt für
mich sehr schwarz gefärbt.

Ich habe mich in meiner Eremitage über viele Punkte runder ge-10
schliffen und gebessert.

Aber wie ich dir schon einmal geschrieben, das Verhängnis hat mir
einen neuen Lebensplan in den Kopf gesezt; und du solst ihn zuerst
erfahren.

Lebe wohl, mein Guter!15

R.

Den 24ten geht die Berlepsch nach Eger, aber nicht über Hof --
weil ihr die Erinnerungen zu hart fallen -- thut es aber auf dem Rük-
wege, wenn die Sache geschieht, wobei Wer[n]lein ins Spiel ge-
zogen wird.20

108. An Karoline Herold.
[Kopie]

-- hart, daß das Schiksal Ihnen auf den Lustgängen der Phantasie
[81]wieder einen spizen schneidenden Stein in den Weg wirft. Wie würde
die bleiche Vergangenheit wieder Farbe bekommen! Meine Meine!25

109. An Christian Otto.

Lieber! Da ich dir erst einen Brief geschrieben -- der vielleicht mit
diesem ankomt -- so hab' ich diesem Frachtbrief des Brüningkschen
nichts beizufügen als den Wunsch, daß du ihn selber übergeben mögest*)30
-- du komst dadurch Ein mal öfters hin. Warum schreibst du mir
nichts von ihr?

*) Kanst du aber nicht bald, so gieb es sogleich auf die Fuspost.

Klinger wirſt du mit den Büchern bekommen haben, die ich ſtets
ſogleich ausſuche, wiewohl ſie noch wie ich höre mit 10 andern die bei
dir im Hafen liegen, einige Zeit vor Anker gelegen ſein ſollen. Schicke
mir doch Nummern, und zwar darum, weil ich unmöglich merke,
welche ich dir gerade ſchon geſchikt haben mag.5

Das Exiſtieren in Leipzig kan mein Bruder bei der Menge meiner
Bekanten unmöglich wagen; aber über das in Halle glaub ich dir. —
Dieſer Vorhang über ſeinem Weg und über ſeinen Szenen iſt jezt für
mich ſehr ſchwarz gefärbt.

Ich habe mich in meiner Eremitage über viele Punkte runder ge-10
ſchliffen und gebeſſert.

Aber wie ich dir ſchon einmal geſchrieben, das Verhängnis hat mir
einen neuen Lebensplan in den Kopf geſezt; und du ſolſt ihn zuerſt
erfahren.

Lebe wohl, mein Guter!15

R.

Den 24ten geht die Berlepsch nach Eger, aber nicht über Hof
weil ihr die Erinnerungen zu hart fallen — thut es aber auf dem Rük-
wege, wenn die Sache geſchieht, wobei Wer[n]lein ins Spiel ge-
zogen wird.20

108. An Karoline Herold.
[Kopie]

— hart, daß das Schikſal Ihnen auf den Luſtgängen der Phantaſie
[81]wieder einen ſpizen ſchneidenden Stein in den Weg wirft. Wie würde
die bleiche Vergangenheit wieder Farbe bekommen! Meine Meine!25

109. An Chriſtian Otto.

Lieber! Da ich dir erſt einen Brief geſchrieben — der vielleicht mit
dieſem ankomt — ſo hab’ ich dieſem Frachtbrief des Brüningkſchen
nichts beizufügen als den Wunſch, daß du ihn ſelber übergeben mögeſt*)30
— du komſt dadurch Ein mal öfters hin. Warum ſchreibſt du mir
nichts von ihr?

*) Kanſt du aber nicht bald, ſo gieb es ſogleich auf die Fuspoſt.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:05:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:05:42Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe03_1959/82>, abgerufen am 09.11.2024.