sie so gerne gesehen und mit meiner bekant gemacht. Lebt recht wohl! Grüsse sie recht!
R.
Heut sprach ich mit Schukman. Er sagt -- und wie Otto mir sagt, thut man es überal -- daß du recht gut und klug und treu dein5 Amt versiehest. Jezt eben schreib' ich wieder an ihn, um dich und Samuel besonders zu empfehlen.
186. An Präsident von Schuckmann in Bayreuth.
[Kopie][Bayreuth, 4. Sept. 1801]
Da er [Samuel?] von einer schlimmern Luft lebt als von der Hof-10 luft [?], nämlich vom Passatwind der Kollegienhofnung. Meine Bitten können nur Erzählungen sein, da es für den rechten Staatsman keine Bitten giebt sondern nur Gründe. Mein anderer Wunsch ist, daß Sie[117] das Schiksal mit dem belohne, was Sie aufopfern, nämlich mit Ge- sundheit. Leben Sie wohl, zumal da Sie für andere leben anstat von15 andern.
187. An Goethe.
Meiningen d. 11. Sept. 1801.
Verehrtester H. Geheimer Rath! Sie erinnern sich meiner Bitte und Frage, welche gerade mit der Oper "Scherz, List und Rache"20 ankam, als Sie abgiengen. Der junge feurige Verfasser derselben sieht Ihrem Worte so ängstlich und so sehnsüchtig entgegen, daß Sie mir die schnelle Wiederholung seiner Frage vergeben werden.
Die Gräfin v. Schlabrendorff lässet Sie mit der, ihrer und des Gegenstandes würdigen Wärme grüssen. Mit herzlicher Freude hört'25 ich von ihr den schönen Erfolg Ihrer Badreise, für dessen Fortdauer mein Wunsch wie der algemeine ist. --
J. P. F. Richter
188. An Superintendent Hohnbaum in Rodach.
[Kopie][Meiningen, 11. Sept. 1801]30
-- dem der Himmel und die Erde recht viel gebe. -- "Leben Sie wohl!" wolt' ich noch sagen, als hätt' ichs nicht schon gesagt.
ſie ſo gerne geſehen und mit meiner bekant gemacht. Lebt recht wohl! Grüſſe ſie recht!
R.
Heut ſprach ich mit Schukman. Er ſagt — und wie Otto mir ſagt, thut man es überal — daß du recht gut und klug und treu dein5 Amt verſieheſt. Jezt eben ſchreib’ ich wieder an ihn, um dich und Samuel beſonders zu empfehlen.
186. An Präſident von Schuckmann in Bayreuth.
[Kopie][Bayreuth, 4. Sept. 1801]
Da er [Samuel?] von einer ſchlimmern Luft lebt als von der Hof-10 luft [?], nämlich vom Paſſatwind der Kollegienhofnung. Meine Bitten können nur Erzählungen ſein, da es für den rechten Staatsman keine Bitten giebt ſondern nur Gründe. Mein anderer Wunſch iſt, daß Sie[117] das Schikſal mit dem belohne, was Sie aufopfern, nämlich mit Ge- ſundheit. Leben Sie wohl, zumal da Sie für andere leben anſtat von15 andern.
187. An Goethe.
Meiningen d. 11. Sept. 1801.
Verehrteſter H. Geheimer Rath! Sie erinnern ſich meiner Bitte und Frage, welche gerade mit der Oper „Scherz, Liſt und Rache“20 ankam, als Sie abgiengen. Der junge feurige Verfaſſer derſelben ſieht Ihrem Worte ſo ängſtlich und ſo ſehnſüchtig entgegen, daß Sie mir die ſchnelle Wiederholung ſeiner Frage vergeben werden.
Die Gräfin v. Schlabrendorff läſſet Sie mit der, ihrer und des Gegenſtandes würdigen Wärme grüſſen. Mit herzlicher Freude hört’25 ich von ihr den ſchönen Erfolg Ihrer Badreiſe, für deſſen Fortdauer mein Wunſch wie der algemeine iſt. —
J. P. F. Richter
188. An Superintendent Hohnbaum in Rodach.
[Kopie][Meiningen, 11. Sept. 1801]30
— dem der Himmel und die Erde recht viel gebe. — „Leben Sie wohl!“ wolt’ ich noch ſagen, als hätt’ ichs nicht ſchon geſagt.
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[103/0109]
ſie ſo gerne geſehen und mit meiner bekant gemacht. Lebt recht wohl!
Grüſſe ſie recht!
R.
Heut ſprach ich mit Schukman. Er ſagt — und wie Otto mir
ſagt, thut man es überal — daß du recht gut und klug und treu dein 5
Amt verſieheſt. Jezt eben ſchreib’ ich wieder an ihn, um dich und
Samuel beſonders zu empfehlen.
186. An Präſident von Schuckmann in Bayreuth.
[Bayreuth, 4. Sept. 1801]
Da er [Samuel?] von einer ſchlimmern Luft lebt als von der Hof- 10
luft [?], nämlich vom Paſſatwind der Kollegienhofnung. Meine Bitten
können nur Erzählungen ſein, da es für den rechten Staatsman keine
Bitten giebt ſondern nur Gründe. Mein anderer Wunſch iſt, daß Sie
das Schikſal mit dem belohne, was Sie aufopfern, nämlich mit Ge-
ſundheit. Leben Sie wohl, zumal da Sie für andere leben anſtat von 15
andern.
[117]
187. An Goethe.
Meiningen d. 11. Sept. 1801.
Verehrteſter H. Geheimer Rath! Sie erinnern ſich meiner Bitte
und Frage, welche gerade mit der Oper „Scherz, Liſt und Rache“ 20
ankam, als Sie abgiengen. Der junge feurige Verfaſſer derſelben ſieht
Ihrem Worte ſo ängſtlich und ſo ſehnſüchtig entgegen, daß Sie mir
die ſchnelle Wiederholung ſeiner Frage vergeben werden.
Die Gräfin v. Schlabrendorff läſſet Sie mit der, ihrer und des
Gegenſtandes würdigen Wärme grüſſen. Mit herzlicher Freude hört’ 25
ich von ihr den ſchönen Erfolg Ihrer Badreiſe, für deſſen Fortdauer
mein Wunſch wie der algemeine iſt. —
J. P. F. Richter
188. An Superintendent Hohnbaum in Rodach.
[Meiningen, 11. Sept. 1801] 30
— dem der Himmel und die Erde recht viel gebe. — „Leben Sie
wohl!“ wolt’ ich noch ſagen, als hätt’ ichs nicht ſchon geſagt.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:08:29Z)
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Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
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Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960/109>, abgerufen am 16.02.2025.
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