Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.

Bild:
<< vorherige Seite

Hause. Nach wenigen Worten steck' ich um 91/4 unter den Federn;
C. oft auch, öfter später. -- Ich mus gestehen, daß ich zu Weih-
nachten meiner C. einen blauen tuchnen Amazonenhabit -- a 25 rtl. --
bescheeret; Macherlohn, Zuthaten nie gerechnet. -- Apropos ich
bitte Sie, dem Rendanten mit dem Briefgen an ihn 8 Thaler douceur5
zu schicken; ich wil ihn in Erstaunen sezen mit Weib und Kind. So
sez' ich Sie in ein ähnliches durch gegenwärtiges Schreiben.

243. An Amöne Otto.
[Kopie]

Ihre Aufnahme der meinigen. -- um Bitten bitten.10

244. An Gottlieb Richter.

Hast denn du, lieber Alter, nicht einen Brief von mir erhalten,
worin auch meine Frau an dich schrieb? -- Es thut nichts. Hier send'
ich dir, um alles Berechnen aufzuheben, 8 rtl. zum Geschenk, damit15
du dir und deiner guten Frau einmal einen Pfingst-, Oster-, Weih-
nachts- und Göttertag machst. Tanze und las tanzen. Schreibe mir
etwas Gewisses über das Absaloms-Paar, über Adam und S[amuel].
Passe auf jeden Tod recht auf, um dich zu melden. Lebe wohl. Das
Geld sei dir ein Brief. Grüsse deine thätige gute Frau und plage sie20
nicht, alter Beamter. Komm' ich in deine Gegend, so siehst du mich
gewis. Ich bekomme immer etwas geschenkt, neulich ein silbernes
Schreibzeug -- erst von der Fürstin zu Solms eine goldne Dose. --
Adieu!

R.
[153] 245. An Charlotte von Kalb in Waltershausen.25
[Kopie]

Ihr Nordwind, der den, den er trift, nur star macht.

246. An Emanuel.

Vortreflicher Mensch! Dank für alles, und besonders für Ihre lezte30
Emanuelsthat! Lassen Sie Ihr Herz nicht irre machen durch O[ttos]

Hauſe. Nach wenigen Worten ſteck’ ich um 9¼ unter den Federn;
C. oft auch, öfter ſpäter. — Ich mus geſtehen, daß ich zu Weih-
nachten meiner C. einen blauen tuchnen Amazonenhabit — à 25 rtl. —
beſcheeret; Macherlohn, Zuthaten nie gerechnet. — Apropos ich
bitte Sie, dem Rendanten mit dem Briefgen an ihn 8 Thaler douceur5
zu ſchicken; ich wil ihn in Erſtaunen ſezen mit Weib und Kind. So
ſez’ ich Sie in ein ähnliches durch gegenwärtiges Schreiben.

243. An Amöne Otto.
[Kopie]

Ihre Aufnahme der meinigen. — um Bitten bitten.10

244. An Gottlieb Richter.

Haſt denn du, lieber Alter, nicht einen Brief von mir erhalten,
worin auch meine Frau an dich ſchrieb? — Es thut nichts. Hier ſend’
ich dir, um alles Berechnen aufzuheben, 8 rtl. zum Geſchenk, damit15
du dir und deiner guten Frau einmal einen Pfingſt-, Oſter-, Weih-
nachts- und Göttertag machſt. Tanze und las tanzen. Schreibe mir
etwas Gewiſſes über das Abſaloms-Paar, über Adam und S[amuel].
Paſſe auf jeden Tod recht auf, um dich zu melden. Lebe wohl. Das
Geld ſei dir ein Brief. Grüſſe deine thätige gute Frau und plage ſie20
nicht, alter Beamter. Komm’ ich in deine Gegend, ſo ſiehſt du mich
gewis. Ich bekomme immer etwas geſchenkt, neulich ein ſilbernes
Schreibzeug — erſt von der Fürſtin zu Solms eine goldne Doſe. —
Adieu!

R.
[153] 245. An Charlotte von Kalb in Waltershauſen.25
[Kopie]

Ihr Nordwind, der den, den er trift, nur ſtar macht.

246. An Emanuel.

Vortreflicher Menſch! Dank für alles, und beſonders für Ihre lezte30
Emanuelsthat! Laſſen Sie Ihr Herz nicht irre machen durch O[ttos]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <p><pb facs="#f0143" n="136"/>
Hau&#x017F;e. Nach wenigen Worten &#x017F;teck&#x2019; ich um 9¼ unter den Federn;<lb/><hi rendition="#aq">C.</hi> oft auch, öfter &#x017F;päter. &#x2014; Ich mus ge&#x017F;tehen, daß ich zu Weih-<lb/>
nachten meiner <hi rendition="#aq">C.</hi> einen blauen tuchnen Amazonenhabit &#x2014; <hi rendition="#aq">à</hi> 25 rtl. &#x2014;<lb/>
be&#x017F;cheeret; Macherlohn, Zuthaten nie gerechnet. &#x2014; Apropos ich<lb/>
bitte Sie, dem Rendanten mit dem Briefgen an ihn 8 Thaler <hi rendition="#aq">douceur</hi><lb n="5"/>
zu &#x017F;chicken; ich wil ihn in Er&#x017F;taunen &#x017F;ezen mit Weib und Kind. So<lb/>
&#x017F;ez&#x2019; ich Sie in ein ähnliches durch gegenwärtiges Schreiben.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>243. An <hi rendition="#g">Amöne Otto.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial">[Kopie]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 12. (?) Febr. 1802]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Ihre Aufnahme der meinigen. &#x2014; um Bitten bitten.<lb n="10"/>
</p>
      </div>
      <div type="letter" n="1">
        <head>244. An <hi rendition="#g">Gottlieb Richter.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Meiningen</hi> d. 13. Febr. 1802.</hi> </dateline><lb/>
        <p>Ha&#x017F;t denn du, lieber Alter, nicht einen Brief von mir erhalten,<lb/>
worin auch meine Frau an dich &#x017F;chrieb? &#x2014; Es thut nichts. Hier &#x017F;end&#x2019;<lb/>
ich dir, um alles Berechnen aufzuheben, 8 rtl. zum Ge&#x017F;chenk, damit<lb n="15"/>
du dir und deiner guten Frau einmal einen Pfing&#x017F;t-, O&#x017F;ter-, Weih-<lb/>
nachts- und Göttertag mach&#x017F;t. Tanze und las tanzen. Schreibe mir<lb/>
etwas Gewi&#x017F;&#x017F;es über das Ab&#x017F;aloms-Paar, über Adam und S[amuel].<lb/>
Pa&#x017F;&#x017F;e auf jeden Tod recht auf, um dich zu melden. Lebe wohl. Das<lb/>
Geld &#x017F;ei dir ein Brief. Grü&#x017F;&#x017F;e deine thätige gute Frau und plage &#x017F;ie<lb n="20"/>
nicht, alter Beamter. Komm&#x2019; ich in deine Gegend, &#x017F;o &#x017F;ieh&#x017F;t du mich<lb/>
gewis. Ich bekomme immer etwas ge&#x017F;chenkt, neulich ein &#x017F;ilbernes<lb/>
Schreibzeug &#x2014; er&#x017F;t von der Für&#x017F;tin zu Solms eine goldne Do&#x017F;e. &#x2014;<lb/>
Adieu!</p>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head><note place="left"><ref target="1922_Bd4_153">[153]</ref></note> 245. An <hi rendition="#g">Charlotte von Kalb in Waltershau&#x017F;en.</hi><lb n="25"/>
</head>
        <note type="editorial">[Kopie]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 23. Febr. 1802]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Ihr Nordwind, der den, den er trift, nur &#x017F;tar macht.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>246. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/>
        <byline>Eilig&#x017F;t</byline>
        <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Meiningen</hi> d. 28. Febr. 1802.</hi> </dateline><lb/>
        <p>Vortreflicher Men&#x017F;ch! Dank für alles, und be&#x017F;onders für Ihre lezte<lb n="30"/> <hi rendition="#aq">Emanuels</hi>that! La&#x017F;&#x017F;en Sie Ihr Herz nicht irre machen durch O[ttos]<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[136/0143] Hauſe. Nach wenigen Worten ſteck’ ich um 9¼ unter den Federn; C. oft auch, öfter ſpäter. — Ich mus geſtehen, daß ich zu Weih- nachten meiner C. einen blauen tuchnen Amazonenhabit — à 25 rtl. — beſcheeret; Macherlohn, Zuthaten nie gerechnet. — Apropos ich bitte Sie, dem Rendanten mit dem Briefgen an ihn 8 Thaler douceur 5 zu ſchicken; ich wil ihn in Erſtaunen ſezen mit Weib und Kind. So ſez’ ich Sie in ein ähnliches durch gegenwärtiges Schreiben. 243. An Amöne Otto. [Meiningen, 12. (?) Febr. 1802] Ihre Aufnahme der meinigen. — um Bitten bitten. 10 244. An Gottlieb Richter. Meiningen d. 13. Febr. 1802. Haſt denn du, lieber Alter, nicht einen Brief von mir erhalten, worin auch meine Frau an dich ſchrieb? — Es thut nichts. Hier ſend’ ich dir, um alles Berechnen aufzuheben, 8 rtl. zum Geſchenk, damit 15 du dir und deiner guten Frau einmal einen Pfingſt-, Oſter-, Weih- nachts- und Göttertag machſt. Tanze und las tanzen. Schreibe mir etwas Gewiſſes über das Abſaloms-Paar, über Adam und S[amuel]. Paſſe auf jeden Tod recht auf, um dich zu melden. Lebe wohl. Das Geld ſei dir ein Brief. Grüſſe deine thätige gute Frau und plage ſie 20 nicht, alter Beamter. Komm’ ich in deine Gegend, ſo ſiehſt du mich gewis. Ich bekomme immer etwas geſchenkt, neulich ein ſilbernes Schreibzeug — erſt von der Fürſtin zu Solms eine goldne Doſe. — Adieu! R. 245. An Charlotte von Kalb in Waltershauſen. 25 [Meiningen, 23. Febr. 1802] Ihr Nordwind, der den, den er trift, nur ſtar macht. 246. An Emanuel. EiligſtMeiningen d. 28. Febr. 1802. Vortreflicher Menſch! Dank für alles, und beſonders für Ihre lezte 30 Emanuelsthat! Laſſen Sie Ihr Herz nicht irre machen durch O[ttos]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:08:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:08:29Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960/143
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960/143>, abgerufen am 21.11.2024.