Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.Freundes Gelegenheit (H. v. Kiensberg z. B.) und ziehen alle meine R. 267. An Gleim.5 Meiningen d. 7. Mai 1802.Verehrtester! Aus den Händen des Briefträgers gieng der Titan Alle Ihre Grüsse, mündliche und schriftliche, hat aus Ihrem Herzen Hier ruh' ich ohne Wogen wie ein stiller See vor dem Himmel Möge dieser Titan meinem herlichen Gleim seelige Inseln der20 J. P. F. Richter 268. An Christian Otto. [165]25 Meiningen d. 8. Mai 1802.Tiens, Lieber! Eben an- und fortgelangt! -- Du bist mir fünf oder 10*
Freundes Gelegenheit (H. v. Kiensberg z. B.) und ziehen alle meine R. 267. An Gleim.5 Meiningen d. 7. Mai 1802.Verehrteſter! Aus den Händen des Briefträgers gieng der Titan Alle Ihre Grüſſe, mündliche und ſchriftliche, hat aus Ihrem Herzen Hier ruh’ ich ohne Wogen wie ein ſtiller See vor dem Himmel Möge dieſer Titan meinem herlichen Gleim ſeelige Inſeln der20 J. P. F. Richter 268. An Chriſtian Otto. [165]25 Meiningen d. 8. Mai 1802.Tiens, Lieber! Eben an- und fortgelangt! — Du biſt mir fünf oder 10*
<TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0154" n="147"/> Freundes Gelegenheit (H. v. Kiensberg z. B.) und ziehen alle meine<lb/> Schulden davon ab. — Auf Ottos Schreiben paſſ’ ich ſehr. — Thieriot<lb/> führt ein frohes Leben alhier. Leben Sie recht wohl. Ihren H. Bruder<lb/> grüſſ ich dankend.</p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>267. An <hi rendition="#g">Gleim.</hi><lb n="5"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Meiningen</hi> d. 7. Mai 1802.</hi> </dateline><lb/> <p>Verehrteſter! Aus den Händen des Briefträgers gieng der <hi rendition="#aq">Titan</hi><lb/> ſogleich in die des Buchbinders, damit er früher in Ihre fliege. Er<lb/> wird Ihnen diesmal einen reinen Horizont aufthun, den keine krauſe<lb/> Wolkengeſtalt durchſchneidet. Zu Oſtern 1803 bekommen Sie die<lb n="10"/> Volendung des Werks.</p><lb/> <p>Alle Ihre Grüſſe, mündliche und ſchriftliche, hat aus Ihrem Herzen<lb/> meines erhalten. Ich wünſchte wohl, meiner Sie ſo liebenden Frau<lb/> die Seeligkeit Ihres Anbliks zu beſcheeren, ſo wie ich ſie in dieſem<lb/> Sommer in <hi rendition="#aq">Leipzig</hi> vor ihren Vater führe.<lb n="15"/> </p> <p>Hier ruh’ ich ohne Wogen wie ein ſtiller See vor dem Himmel<lb/> und ſpiegle nur Bewegungen ab, ohne darin zu ſein. Ich lebe ſehr<lb/> froh mit dem Herzog und einigen andern; am ſchönſten mit meiner<lb/> Braut — denn das bleibt meine Frau.</p><lb/> <p>Möge dieſer Titan meinem herlichen <hi rendition="#aq">Gleim</hi> ſeelige Inſeln der<lb n="20"/> Vergangenheit und die tiefe Küſte hinter dem Leben zuweilen zu zeigen<lb/> vermögen! Mein ganzes Herz liebt und achtet ihn recht ſehr, den<lb/> einzigen <hi rendition="#aq">Gleim!</hi></p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <div> <head>268. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi> <note place="right"><ref target="1922_Bd4_165">[165]</ref></note><lb n="25"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Meiningen</hi> d. 8. Mai 1802.</hi> </dateline><lb/> <p><hi rendition="#aq">Tiens,</hi> Lieber! Eben an- und fortgelangt! — Du biſt mir fünf oder<lb/> 8 Antworten ſchuldig. — Korrigier’ ja die <hi rendition="#aq">Errata</hi> vorher, ſie ſind<lb/> nicht zu errathen. — <hi rendition="#aq">Thieriot</hi> gieng erſt vorvorgeſtern nach <hi rendition="#aq">Hildburg-<lb/> hausen</hi> mit einem Brief an den Herzog — dan nach <hi rendition="#aq">Coburg</hi> — dan<lb n="30"/> nach <hi rendition="#aq">Bayreuth;</hi> indes wird er dir doch nicht recht gefallen. — Sage<lb/><hi rendition="#aq">Amöne,</hi> daß ich in <hi rendition="#aq">Cottas</hi> Brief nie etwas anders gefunden als deut-<lb/> lich <hi rendition="#aq">Carol[in],</hi> und daß ich ihm <hi rendition="#g">abſichtlich</hi> erlaubt, mein kleines<lb/> Urtheil mit in Druk zu geben. — Ich ſchreibe viele Titans-Fracht-<lb/> Briefe. — <hi rendition="#aq">Emanuels</hi> Bier giebt mir wieder einen Magen, den<lb n="35"/> <fw place="bottom" type="sig">10*</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [147/0154]
Freundes Gelegenheit (H. v. Kiensberg z. B.) und ziehen alle meine
Schulden davon ab. — Auf Ottos Schreiben paſſ’ ich ſehr. — Thieriot
führt ein frohes Leben alhier. Leben Sie recht wohl. Ihren H. Bruder
grüſſ ich dankend.
R.
267. An Gleim. 5
Meiningen d. 7. Mai 1802.
Verehrteſter! Aus den Händen des Briefträgers gieng der Titan
ſogleich in die des Buchbinders, damit er früher in Ihre fliege. Er
wird Ihnen diesmal einen reinen Horizont aufthun, den keine krauſe
Wolkengeſtalt durchſchneidet. Zu Oſtern 1803 bekommen Sie die 10
Volendung des Werks.
Alle Ihre Grüſſe, mündliche und ſchriftliche, hat aus Ihrem Herzen
meines erhalten. Ich wünſchte wohl, meiner Sie ſo liebenden Frau
die Seeligkeit Ihres Anbliks zu beſcheeren, ſo wie ich ſie in dieſem
Sommer in Leipzig vor ihren Vater führe. 15
Hier ruh’ ich ohne Wogen wie ein ſtiller See vor dem Himmel
und ſpiegle nur Bewegungen ab, ohne darin zu ſein. Ich lebe ſehr
froh mit dem Herzog und einigen andern; am ſchönſten mit meiner
Braut — denn das bleibt meine Frau.
Möge dieſer Titan meinem herlichen Gleim ſeelige Inſeln der 20
Vergangenheit und die tiefe Küſte hinter dem Leben zuweilen zu zeigen
vermögen! Mein ganzes Herz liebt und achtet ihn recht ſehr, den
einzigen Gleim!
J. P. F. Richter
268. An Chriſtian Otto. 25
Meiningen d. 8. Mai 1802.
Tiens, Lieber! Eben an- und fortgelangt! — Du biſt mir fünf oder
8 Antworten ſchuldig. — Korrigier’ ja die Errata vorher, ſie ſind
nicht zu errathen. — Thieriot gieng erſt vorvorgeſtern nach Hildburg-
hausen mit einem Brief an den Herzog — dan nach Coburg — dan 30
nach Bayreuth; indes wird er dir doch nicht recht gefallen. — Sage
Amöne, daß ich in Cottas Brief nie etwas anders gefunden als deut-
lich Carol[in], und daß ich ihm abſichtlich erlaubt, mein kleines
Urtheil mit in Druk zu geben. — Ich ſchreibe viele Titans-Fracht-
Briefe. — Emanuels Bier giebt mir wieder einen Magen, den 35
10*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |