Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.272. An Königin Luise. [Kopie][Meiningen, 12. Mai 1802]Möge T[itan], wenn der Himmel seinen Frühling zuschliesset, 273. An Herzogin Charlotte von Hildburghausen. [Kopie][Meiningen, 12. Mai 1802]Der komische Anhang fehlt, wenn man nicht den Verfasser dafür 274. An Geheimrat Mayer.10 Meiningen d. 20 Mai 1802.Verehrtester Vater! Nur ein Misverständnis, ohne unsere Schuld, Unendlich freu' ich mich auf Ihr Wiedersehen und Wiederhören,25 R. 275. An Karoline Liebmann. [Kopie][Meiningen, 21. Mai 1802]30Mein Leben hat seinen festen ruhigen Kreis gezogen .. Ich habe Nur frohe Tage erinnern Sie an die frohen! 272. An Königin Luiſe. [Kopie][Meiningen, 12. Mai 1802]Möge T[itan], wenn der Himmel ſeinen Frühling zuſchlieſſet, 273. An Herzogin Charlotte von Hildburghauſen. [Kopie][Meiningen, 12. Mai 1802]Der komiſche Anhang fehlt, wenn man nicht den Verfaſſer dafür 274. An Geheimrat Mayer.10 Meiningen d. 20 Mai 1802.Verehrteſter Vater! Nur ein Misverſtändnis, ohne unſere Schuld, Unendlich freu’ ich mich auf Ihr Wiederſehen und Wiederhören,25 R. 275. An Karoline Liebmann. [Kopie][Meiningen, 21. Mai 1802]30Mein Leben hat ſeinen feſten ruhigen Kreis gezogen .. Ich habe Nur frohe Tage erinnern Sie an die frohen! <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0156" n="149"/> <div type="letter" n="1"> <head>272. An <hi rendition="#g">Königin Luiſe.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 12. Mai 1802]</hi> </dateline><lb/> <p>Möge <hi rendition="#aq">T[itan],</hi> wenn der Himmel ſeinen Frühling zuſchlieſſet,<lb/> Ihnen ein Paar Wolken daraus wegnehmen und Ihnen etwas von<lb/> dem Himmel zurükgeben, den Sie ſo oft ausgetheilt.<lb n="5"/> </p> </div> <div type="letter" n="1"> <head>273. An <hi rendition="#g">Herzogin Charlotte von Hildburghauſen.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 12. Mai 1802]</hi> </dateline><lb/> <p>Der komiſche Anhang fehlt, wenn man nicht den Verfaſſer dafür<lb/> nehmen wil.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>274. An <hi rendition="#g">Geheimrat Mayer.</hi><lb n="10"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">Meiningen d. 20 Mai 1802.</hi> </dateline><lb/> <p>Verehrteſter Vater! Nur ein Misverſtändnis, ohne unſere Schuld,<lb/> hat Ihren Reiſeplan verändert. So gern ich in der Oſtermeſſe —<lb/> mit dem Vortheil des kühlern Wetters und vielleicht der Mes-Retour-<note place="right"><ref target="1922_Bd4_167">[167]</ref></note><lb/> fuhren — gereiſet wäre: ſo gern gab ich dieſen Wunſch gegen den<lb n="15"/> Ihrigen auf, im Juny zu kommen. Und eben ſo zufrieden war ich mit<lb/> dem neueſten Auguſt-Termin. Sie entſcheiden nun, ob er es bleiben<lb/> ſol. Da hierüber die Kunſtverſtändigen, nämlich die Wetterpropheten<lb/> auch zu konſultieren ſind; und da einer der beſten, den ich kenne, ver-<lb/> ſichert, daß in Deutſchland der Auguſt der helſte und beſtändigſte<lb n="20"/> Monat ſei, hingegen entweder der Juny oder July <hi rendition="#g">immer</hi> ſchlecht,<lb/> weil das Sommerſolſtizium über die ganze Erde Regen bringt: ſo<lb/> folg’ ich am liebſten Ihnen, dem Wetterpropheten und dem Auguſt,<lb/> beſonders da meine <hi rendition="#g">dreit</hi>ägige Reiſe über ſchlechte Wege geht.</p><lb/> <p>Unendlich freu’ ich mich auf Ihr Wiederſehen und Wiederhören,<lb n="25"/> zumal da Ihre Abbreviatur-Briefe nur ſchönere Einkleidungen des<lb/> pythagor. Schweigens ſind. Leben Sie froh!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>275. An <hi rendition="#g">Karoline Liebmann.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 21. Mai 1802]</hi> </dateline> <lb n="30"/> <p>Mein Leben hat ſeinen feſten ruhigen Kreis gezogen .. Ich habe<lb/> keinen Berg mehr zu erſteigen als den Muſenberg.</p><lb/> <p>Nur frohe Tage erinnern Sie an die frohen!</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [149/0156]
272. An Königin Luiſe.
[Meiningen, 12. Mai 1802]
Möge T[itan], wenn der Himmel ſeinen Frühling zuſchlieſſet,
Ihnen ein Paar Wolken daraus wegnehmen und Ihnen etwas von
dem Himmel zurükgeben, den Sie ſo oft ausgetheilt. 5
273. An Herzogin Charlotte von Hildburghauſen.
[Meiningen, 12. Mai 1802]
Der komiſche Anhang fehlt, wenn man nicht den Verfaſſer dafür
nehmen wil.
274. An Geheimrat Mayer. 10
Meiningen d. 20 Mai 1802.
Verehrteſter Vater! Nur ein Misverſtändnis, ohne unſere Schuld,
hat Ihren Reiſeplan verändert. So gern ich in der Oſtermeſſe —
mit dem Vortheil des kühlern Wetters und vielleicht der Mes-Retour-
fuhren — gereiſet wäre: ſo gern gab ich dieſen Wunſch gegen den 15
Ihrigen auf, im Juny zu kommen. Und eben ſo zufrieden war ich mit
dem neueſten Auguſt-Termin. Sie entſcheiden nun, ob er es bleiben
ſol. Da hierüber die Kunſtverſtändigen, nämlich die Wetterpropheten
auch zu konſultieren ſind; und da einer der beſten, den ich kenne, ver-
ſichert, daß in Deutſchland der Auguſt der helſte und beſtändigſte 20
Monat ſei, hingegen entweder der Juny oder July immer ſchlecht,
weil das Sommerſolſtizium über die ganze Erde Regen bringt: ſo
folg’ ich am liebſten Ihnen, dem Wetterpropheten und dem Auguſt,
beſonders da meine dreitägige Reiſe über ſchlechte Wege geht.
[167]
Unendlich freu’ ich mich auf Ihr Wiederſehen und Wiederhören, 25
zumal da Ihre Abbreviatur-Briefe nur ſchönere Einkleidungen des
pythagor. Schweigens ſind. Leben Sie froh!
R.
275. An Karoline Liebmann.
[Meiningen, 21. Mai 1802] 30
Mein Leben hat ſeinen feſten ruhigen Kreis gezogen .. Ich habe
keinen Berg mehr zu erſteigen als den Muſenberg.
Nur frohe Tage erinnern Sie an die frohen!
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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