Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.276. An Freiherrn von Münchhausen in Schmalkalden. [Kopie][Meiningen, 21. Mai 1802]Ein deutscher Deutsche. -- Ein Wort ein Man, aber nicht ein 277. An Matzdorff. [Kopie][Meiningen, 21. Mai 1802]Der Fundamental- und Kapitalband. -- Der Kraus- und Kahlkopf.10 [168] 278. An Gleim. Meiningen den 30ten May 1802.Wie soll ich meinen Dank für das kostbare und überraschende Geschenk aus- Meinem Geschik das mich so wunderbar an die Seite eines von Ihnen so Ja ich wüßte nichts erhebenderes, als den Seegen über unser Leben der für lange Unendlich weh hat es uns gethan, daß Ihr Auge seines Dienstes noch unfähig30 Caroline Richter.35 Ihr am 12. Mai abgeschiktes Tempelbild langte am 30ten an, und 276. An Freiherrn von Münchhauſen in Schmalkalden. [Kopie][Meiningen, 21. Mai 1802]Ein deutſcher Deutſche. — Ein Wort ein Man, aber nicht ein 277. An Matzdorff. [Kopie][Meiningen, 21. Mai 1802]Der Fundamental- und Kapitalband. — Der Kraus- und Kahlkopf.10 [168] 278. An Gleim. Meiningen den 30ten May 1802.Wie ſoll ich meinen Dank für das koſtbare und überraſchende Geſchenk aus- Meinem Geſchik das mich ſo wunderbar an die Seite eines von Ihnen ſo Ja ich wüßte nichts erhebenderes, als den Seegen über unſer Leben der für lange Unendlich weh hat es uns gethan, daß Ihr Auge ſeines Dienſtes noch unfähig30 Caroline Richter.35 Ihr am 12. Mai abgeſchiktes Tempelbild langte am 30ten an, und <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0157" n="150"/> <div type="letter" n="1"> <head>276. An <hi rendition="#g">Freiherrn von Münchhauſen in Schmalkalden.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 21. 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Sie war ihr Stolz und das ſchönſte Verhältnis ihrer alten Tage.<lb n="20"/> </p> <p rendition="#smaller">Meinem Geſchik das mich ſo wunderbar an die Seite eines von Ihnen ſo<lb/> geliebten Jüngers der Tugend und der Muſen führte, danke ich den Gewinn Ihrer<lb/> Liebe. Dieſe Vorſtellung wird mich nicht ſtolz werden laßen, denn ich ſelbſt bin<lb/> unbedeutend, und indem Sie Ihm durch mich, wiederum beweiſen wie werth Er<lb/> Ihnen iſt — verehre ich tiefer den hohen heiligen liebenden Geiſt, den ich einmal<lb n="25"/> durch Seine Geſtalt leuchten ſehen möchte.</p><lb/> <p rendition="#smaller">Ja ich wüßte nichts erhebenderes, als den Seegen über unſer Leben der für lange<lb/> Zeiten wirken mus, von Ihrer Hand zu empfangen. 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276. An Freiherrn von Münchhauſen in Schmalkalden.
[Meiningen, 21. Mai 1802]
Ein deutſcher Deutſche. — Ein Wort ein Man, aber nicht ein
Wort ein Autor; denn der Menſch giebt es, aber der Autor erfült
es. — Jeder reine Enthuſiaſmus erntet, wenn auch nie ſo viel als er 5
ſäete. Der Südwind (griechiſche Poeſie) mus durch den Nordwind
geſünder werden, wie dieſer durch jenen milder.
277. An Matzdorff.
[Meiningen, 21. Mai 1802]
Der Fundamental- und Kapitalband. — Der Kraus- und Kahlkopf. 10
278. An Gleim.
Meiningen den 30ten May 1802.
Wie ſoll ich meinen Dank für das koſtbare und überraſchende Geſchenk aus-
drüken, das Sie mir mit dem Bilde meiner Grosmutter machen? Wenn die
Schätzung des Werths dieſer Gabe Ihnen genügt, ſo konnten Sie damit kein dank- 15
bareres Herz beglücken. Jezt wünſchte ich dem theuern Bilde Leben und Seele
geben zu können, damit meine Sie ſo ſehr verehrende Grosmutter eine der höchſten
Freuden über das Grab hinaus empfinden könnte. Denn ich weis wie lebhaft
jedes Zeichen Ihrer Freundſchaft, für ſie wohlthätig, und über alles erfreuend
wirkte. Sie war ihr Stolz und das ſchönſte Verhältnis ihrer alten Tage. 20
Meinem Geſchik das mich ſo wunderbar an die Seite eines von Ihnen ſo
geliebten Jüngers der Tugend und der Muſen führte, danke ich den Gewinn Ihrer
Liebe. Dieſe Vorſtellung wird mich nicht ſtolz werden laßen, denn ich ſelbſt bin
unbedeutend, und indem Sie Ihm durch mich, wiederum beweiſen wie werth Er
Ihnen iſt — verehre ich tiefer den hohen heiligen liebenden Geiſt, den ich einmal 25
durch Seine Geſtalt leuchten ſehen möchte.
Ja ich wüßte nichts erhebenderes, als den Seegen über unſer Leben der für lange
Zeiten wirken mus, von Ihrer Hand zu empfangen. Mein Mann geht mir in der
Ehrfurcht für Sie voran, auch Er wünſcht mich einmal zu Ihnen führen zu können.
Unendlich weh hat es uns gethan, daß Ihr Auge ſeines Dienſtes noch unfähig 30
iſt — wie feierlich rührend iſt dieſe Geduld bei dem Zaudern der Natur — aber
die Hofnung der Geneſung kann ein guter Geiſt nicht unerfült laßen! Und er gebe
Ihnen noch viele ſchöne Tage, und laße mich einmal meine Liebe und meine Ver-
ehrung lebhafter als durch Worte ausdrüken.
Caroline Richter. 35
Ihr am 12. Mai abgeſchiktes Tempelbild langte am 30ten an, und
darum unſer Dank ſo ſpät vor Ihnen, geliebter Vater. Mein Titan,
auch ein Bild aus mehren Bildern, gieng auch am 12ten ab. — Ihre
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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